Kapitel 29

174 28 13
                                    

Clays PoV

Mir war bewusst, dass Deven George womöglich von Anfang an schon im Visier als eine weitere Marionette von ihm zu haben, doch er wusste nicht, dass George zu mir gehörte. Wenn andere sich trotz Warnung dennoch zu Deven begeben und es hinterher bereut haben, war es mir relativ egal. Bei George war es jedoch natürlich anders.

Selbstverständlich machte ich mir Sorgen um ihn, doch zu wissen, dass George sich auf so jemanden nicht so einfach einließ, beruhigte mich irgendwo dann doch wieder. Aufdringliche Macho-Typen wie Deven konnte er noch nie leiden.

Mir war jedoch aufgefallen, dass Deven es besonders auf George abgesehen zu haben schien. Hatte er etwa bemerkt, dass George mir wichtig war? Auch wenn er nicht verstehen konnte wieso? Womöglich dachte er, dass ich es selbst auf George abgesehen hatte, dabei wollte ich nichts mehr als ihn zu beschützen.

Dieser Beschützerinstinkt war bei mir nach dem Unfall ziemlich gewachsen, was George betraf. Ich konnte ihn damals nicht beschützen. Stattdessen hatte ich ihn zu dieser Tat erst gebracht. Ich hatte mir geschworen alles in meiner Machtstehende zu tun, um ihn zu beschützen, sollte er je wieder aufwachen und an meiner Seite sein.

,,Alles okay?'' riss mich George aus meinen Gedanken.
Ich schaute ihm in seine Schokoladen braunen Augen in die ich mich jedes Mal erneut verlieben könnte.
,,Wir sollten für heute Schluss machen'' entfuhr es mir.

Etwas verwundert starrte er mich an. Kein Wunder, es war erst 14 Uhr.
,,Es ist erst der zweite Tag und du lernst mehr als du eigentlich solltest. Gönn dir etwas Ruhe für heute, ich muss auch sowieso auch noch wohin'' entgegnete ich ihm.
Er nickte und packte seine Sachen zusammen.

Als wir das Gebäude verlassen hatten und er bemerkte, dass ich nicht in dieselbe Richtung wie er vorhatte zu laufen, starrte er mich wieder verwundert an.
,,Gehst du nicht zum Campus zurück?'' fragte er mich.
,,Nein, ich muss woanders hin'' lächelte ich ihm beruhigend zu.

,,Wir können uns gerne heute Abend nochmal treffen'' schlug ich ihm vor.
,,Klar'' lächelte er mich ebenfalls an.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, wartete ich ein wenig bis er vorgelaufen war.
Ich hatte nämlich wohl vor zum Campus zurückzugehen, doch er sollte nicht wissen, dass ich vorhatte mich zu Deven zu begeben.

Deven wohnte nicht im Studentenwohnheim, doch er war bei Amanda, seinem Ersti. Ich hatte die beiden heute Morgen, bevor ich zur Bibliothek losgelaufen war, nämlich gesehen. Ich hatte Deven satt und wollte ihm für ein alle mal eine klare Ansage machen, was George betraf.

Womöglich ritt ich mich dadurch selbst in die Scheiße, doch ich konnte nicht anders. Ich musste reagieren, bevor Deven George ebenfalls soweit um seinen Finger gewickelt hatte, dass George nicht einmal bemerkte, was Deven mit ihm tat. Genau so war es mir nämlich wie vielen anderen auch ergangen.

Als ich mich langsam dem Gebäude näherte, schaute ich mich noch einmal um, ob George sich hier irgendwo befinden würde, doch er müsste schon längst in seinem Zimmer wieder gewesen sein. Das Problem war nur, dass Amanda sich natürlich auf derselben Etage befand. George durfte mich unter keinen Umständen sehen.

Ich stand vor Amandas Zimmertüre und klopfte an. Als sie mir die Türe öffnete, schaute sie verwirrt. Ich fragte sie, ob ich kurz hereinkommen könnte, da ich zu Deven müsste. Nachdem sie mich hineingelassen hatte, fragte ich sie noch einmal, ob sie das Zimmer kurz verlassen könnte, da es etwas Privates war. Tatsächlich verließ sie ihr eigenes Zimmer und ließ uns daraufhin alleine.

,,Wozu der Aufstand?'' kam es unbekümmert von Deven, der sich auf dem Bett von Amanda befand und sich entspannt zurücklehnte. Ich widmete ihm einen warnenden Blick.
,,Halt dich von George fern, das sage ich dir nur einmal.''

Er zog seine Augenbrauen in die Höhe und grinste, während er vom Bett aufstand und seine Hände in die Hosentasche steckte.
,,Was liegt dir an diesem Ersti so? Ihr kennt euch doch nicht einmal wirklich'' kam es von ihm provokant.

,,Wir kennen uns von früher, also halt dich verdammt nochmal fern von ihm, sonst lernst du mich von einer komplett anderen Seite kennen!'' warnte ich ihn erneut und spuckte dabei ohne es zu merken eine Information aus.

,,Oh nein, jetzt hab ich aber Angst'' spottete er lachend, während er auf mich zukam und nun direkt vor mir stand. Er schaute mir direkt in die Augen.
,,Wenn du mir nochmal drohen solltest, wirst du mich von einer anderen Seite erleben'' drohte er mir nun.

Ich presste meine Zähne zusammen, um weder noch ein Wort zu sagen noch ihm eine zu verpassen. Ich war nie so etwas wie ein Schlägertyp gewesen, doch bei Deven würde ich nur zu gerne meine Faust erheben.

Als er bemerkte, dass von mir nichts mehr kam, setzte er wieder sein Grinsen auf.
,,Nach deinem Prinzessinnen Aufstand darf ich dich doch bitten Amanda wieder hereinzuholen, wir waren etwas anderweitig beschäftigt, bevor du uns gestört hast'' kam es von ihm.

Ich verließ mit schnellen Schritten das Zimmer, da ich ihm sonst wirklich eine verpasst hätte. Während ich den Flur entlang zu den Treppen lief, hatte ich nicht einmal mehr darauf geachtet, ob George mich sehen würde, denn zu meinem Glück hatte er das nämlich.


----------------------------------↓----------------------------------

Wups, da wurde er bei seiner ersten Lüge von George erwischt

Missing PartWhere stories live. Discover now