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»Warum, Mom? Was hast du vor?«

»Was wirfst du mir vor, Damian?«

»Du ladest nie deine Mitarbeiter zu deinem Geburtstag ein und jetzt ladest du plötzlich Leah ein? Gerade die Person, mit der du die meisten Diskussionen führst.«

»Wir sind ein Team.«

Damians Augen schauen Eleanor misstrauisch an. »Ein Team?«

»Ja, ein Team, Damian. Was ist daran so außergewöhnlich?«

»Du und Leah?«

»Ja!«

»Bist du auf Drogen oder so?«

Eleanor schnalzt mit der Zunge und verdreht die Augen. »Was du immer gleich denkst.«

»Wundert es dich?«

»Die Sache ist die. Leah hat mich auf eine sehr gute Marketingidee gebracht. Die Leute mögen sie, doch nach dem jetzigen Artikel ist es regelrecht ein Boom. Sie lieben sie und mich dazu. Sie sehen uns beide als Team und wenn wir diese Rolle gut spielen, dann ist das die perfekte Werbung. Und es wäre nicht glaubhaft, wenn Leah nicht zu meinem Geburtstag kommt. Aber wenn sie kommt, dann geben wir ihnen das, was sie sehen wollen. Sie und mich zusammen. Das perfekte Team.« Eleanor grinst uns beide begeistert an, doch dieses Grinsen wirkt bei ihr gruselig. »Tja, Leah ist durch diese zwei Artikel zu einer kleinen Berühmtheit geworden und das nutzen wir doch gleich mal aus.« 

»Also geht es hier nur um Marketing?«, will Damian von ihr wissen.

»Natürlich. Was sonst?«

»Einen kleinen Funken Hoffnung hatte ich, dass du menschlich handelst, aber es war dumm von mir, so zu denken.«

»Ich habe auch ein Herz und das weißt du, aber ich muss auch an das Geschäft denken.«

»Ich finde es unfair Leah gegenüber, dass du sie so ausnutzt.«

Es ist lieb von Damian, dass er sich für mich einsetzt, und er hat auch recht. Dennoch muss ich etwas sagen: »Schon gut. Ich spiele mit.«

In Lichtgeschwindigkeit schnellt sein Kopf in meine Richtung. Sein verwirrter Gesichtsausdruck sagt mehr als tausend Worte. »Was?«

Es interessiert mich nicht, ob Eleanor mich mag oder nicht. Sie denkt nur ans Geschäft und ich werde es jetzt auch tun. Es bietet sich mir eine Gelegenheit, welche ich als Sprungbrett für meine Karriere sehe und diese Chance werde ich nutzen. »Abgemacht. Wir spielen das perfekte Team für die Öffentlichkeit.«

Damian kann nicht fassen, dass ich das wirklich gesagt habe. »Spinnst du? Leah, was ist los mit dir? Weißt du, was du da machst?«

Eleanor ignoriert Damians Worte und wendet sich mir zu. »Super. Das ist toll. Dann sind wir ab jetzt ein Team.«

»Das kann doch nicht euer Ernst sein.« Ungläubig schaut Damian zwischen uns hin und her.

»Leah, kauf dir ein wunderschönes Kleid für den Abend und schaue nicht auf den Preis. Ich übernehme die Rechnung.«

»Nein, Mom! Lass den Scheiß!«

Shoppen und das auf Eleanors Kosten? Verdammt, ja! »Yeaahhh! Ich gehe shoppen.«

»Gut. Dann wäre jetzt alles klar. Ich gehe dann mal weiterarbeiten. Ach und Leah, komm mit Begleitung. Das hinterlässt einen guten Eindruck. Du hast ja jetzt einen Freund.« Mit diesen Worten verlässt sie mein Büro.

Damian schließt schnell die Tür, ehe er sich zu mir dreht und mich sein zorniger Blick trifft. »Was soll das, Leah?«

»Ich pushe gerade meine Karriere. Das ist doch gut.«

»Sie nutzt dich aus.«

»Und ich nutze sie aus.«

»Du spielst mit dem Feuer.«

»Es habe nicht nur ich etwas davon. Sie bekommt schon das, was sie will.«

»Das meine ich nicht.«

»Was ist dein Problem, Damian? Es läuft doch super.«

»Merkst du nicht, dass dein Leben in der Öffentlichkeit ein Fakeleben ist? Dein super Verhältnis mit Eleanor, Gael dein Freund. Was kommt noch? Dass du ein Kind von ihm bekommst?«

»Dann wäre es dein Kind.«

»Eben. Das meine ich! Dieses Leben ist nicht echt. Es ist alles nur Schauspielerei und du gehst immer tiefer in diese Materie und das könnte dich irgendwann viel kosten. Verstehst du das nicht?«

»Ich kann nichts dafür, dass ich mich in dich verliebt habe und es niemandem sagen kann. Und ich kann nichts dafür, dass deine Mutter unfähig ist, ein echtes Team zu sein. Aber ich will dich und ich will meine Karriere und das hole ich mir!«

»Und wie holst du es dir? Mit Lügen!«

»Willst du jetzt etwa sagen, dass es ein Fehler war, mit dir zusammen zu kommen?«

»Nein, natürlich nicht.«

»Aber das ist auch eine Lüge oder etwa nicht?«

»Ja, es ist eine Lüge.«

»Also ist es ok, wenn ich dich durch eine Lüge bekomme, aber meine Karriere nicht?«

»Das...« Er unterbricht sich selbst und überlegt kurz. »Ok. Du hast recht. Es wäre egoistisch von mir. Aber ich meine es nur gut. Ich will nicht, dass du es später irgendwann bereust.«

Schachmatt! »Es wird schon gut gehen. Wir zwei bleiben nicht ewig ein Geheimnis. Und mit Eleanor das Dreamteam zu spielen ist jetzt auch nicht schlimm.«

Damian hebt kapitulierend seine Hände. »Wenn du meinst. Ich habe dich gewarnt.«

»Ich weiß und ich schätze es trotzdem.«

»Gina und ich werden dort auch sein. Nur, dass du das weißt.«

»Logisch. Ich komme mit Gael.«

»Ich hoffe, das wird dir nicht zu viel. Eine Fakebeziehung mit Gael und das Dreamteam mit Eleanor zu spielen. Hoffentlich weißt du irgendwann noch, was Realität und was Spiel ist.«

»Hast du etwa Angst, dass ich mich in Gael verliebe?«

»Dafür würde dich Gina schon killen. Aber ich will nicht, dass es dir zu viel wird.«

»Keine Sorge. Das bleibt nicht ewig so. Wir müssen das nur für eine Weile durchziehen.« Ich nehme meine Tasche vom Schreibtisch. »Ich gehe jetzt mal shoppen, denn ich muss mir ein wunderschönes und verdammt teures Kleid kaufen. Immerhin spendiert es Eleanor. Ich wünschte, du könntest mitkommen. Dann könnten wir gemeinsam das Geld deiner Mutter verschwenden.«

»Das wäre zu gefährlich. Ich bin sowieso schon wegen Eleanor bei den Paparazzi beliebt und seit deinem Artikel bist du jetzt auch eine kleine Berühmtheit.«

»Wenn alles vorbei ist, können wir endlich unsere Zeit genießen und ich freue mich schon drauf. Ich muss jetzt los.« Ich gebe Damian einen Kuss auf die Wange und gehe zur Tür.

Damian dreht sich zu mir. »Ach und ein Tipp von mir. Lass die Sau raus beim Shoppen. Meine Mutter wird die Rechnung sowieso nie sehen. Das übernimmt Cassy. Von mir aus kann Gael mit und sich einen neuen Smoking kaufen.«

»Der Tag wird ja immer besser. Danke für den Tipp.«

Wir verabschieden uns und unterwegs schreibe ich Gael eine Nachricht.Shoppen mit meinem besten Freund und das, ohne auf die Preise zu schauen. Das wird ein Spaß.

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