Radiotanz

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Es waren ein paar Stunden vergangen, in welchen Nex durchgehend geschlafen hat. Er setzte sich auf, nahm sich ein pinkes T-Shirt, eine grüne Latzhose und mehrere Gürtel und ging ins Bad, um sich dort umzuziehen. Als er den letzten der drei Gürtel um seine Hüfte band fiel sein Blick in den Spiegel. Nex sah sich selbst direkt in die Augen und erschrak. Seine Augen waren viel blauer als gestern! Oder kommt es ihm nur so vor, weil er sich nie oft im Spiegel anguckt? So genau konnte Nex diese Frage nicht beantworten. Als Nex wieder zurück in die Jungs Kajüte kam, sah Nex, dass die obere Koje des Stockbettes Leer war. Ben musste wohl schon früher aufgestanden sein als er. Er legte sich noch einmal ins Bett, döste und dacht viel darüber nach wie es ihm ergangen wäre, wenn er nicht mit Ben mitgegangen wäre. Vermutlich hätte er dann mit zu Anna gegangen und dort gelebt. Ihre Eltern mochten Nex sehr, sie waren, genau wie Ms.Moe, für ihn da gewesen. Doch Anna war ihm in letzter Zeit negativ aufgefallen. Genau wusste er auch nicht warum. Sie war kritischer gegenüber ihm geworden. Dabei war das ganz und gar nicht ihre Art.
Das vibrieren seines Handys riss ihn völlig unerwartet aus seinen Gedankenspielen raus, zurück in die Realität. Er nahm es vom Nachttisch und riss die Augen auf. Es war Ms. Moe welche ihm geschrieben hatte! Nex hatte schon ganz vergessen, dass er ihr seine Nummer gegeben hat. Sie schrieb Hey, Nex. Bist du noch in der Nähe von Villa Finca? Wie geht es dir? Bist du irgendwo untergekommen? So war sie, immer führsorglich und liebenswert. Schnell schrieb er zurück. Hi, Ms. Moe. Mir geht es gut. Eine Bande von Seefahrern hat mich bei sich aufgenommen. Er lachte in sich hinein. Ms. Moe musste gerade so verdutzt sein. Denn auch sie wusste von seiner großen Angst vor dem Meer und deren Bewohner. Das heißt du bist jetzt auf einem Schiff unterwegs? Ist das denn wirklich okay für dich? Erkundigte sie sich. Nex konnte sie förmlich hören, wie sie ihre letzten Worte besorgt aussprach. Er bejahte, wollte weiterschrieben als es an der Tür klopfte. Er schreib Ms. Moe, dass er jetzt aufhören musste und legte sein Handy zu Seite. Es vibrierte noch einmal, doch er nahm es nicht in die Hand. Keine drei Sekunden später öffnete sich die Tür und Tess kam herein. „Nex, kann ich dich was fragen?" Sie klang ein wenig besorgt. Er nickte, setzte sich aufrecht hin und bat Tess sich neben ihn zu setzten. „was gibt's?" Erkundigte Nex sich. „Du hattest ja erzählt, dass Oliver dich rausgeworfen hat, weil du Schwul bist." Begann sie das Gespräch mit einem leichten Zittern in der Stimme. Nex nickte bedrückt. „Und ich wollte dich fragen, wie du das herausgefunden hast. Also wie und wann hast du gemerkt, dass du auf Jungs stehst?" Etwas überfordert sah Nex die Französin an. Damit hatte er nicht gerechnet. „Du musst mir das auch gar-" Begann Tess, doch Nex unterbrach sie sofort. „Nein, alles gut. Ich muss mich dafür ja nicht schämen." Sagte er und lächelte. Tess nickte. „Also." Begann er. „Es gab da einen Jungen in meiner Parallelklasse in der sechsten Klasse. Ich fand ihn wunderbar. Guter Style, toller Charakter. Erst dachte ich, ich bewundere ihn einfach nur." Nex lächelte. „Dann aber ging alles ganz schnell. Die Bewunderung wurde zu einem richtigem verliebt-sein in diesen Jungen." Nex sah Tess an. Diese hörte ihm aufmerksam zu. „Und, hast du es ihm gesagt?" Nex schüttelte den Kopf und verneinte. „Ich hatte von einem Klassenkamerad mitbekommen, wie er sich homophob geäußert hat. Und dann dachte ich, ich lass es lieber." Nex begann zu lachen. Tess viel leicht in sein lachen hinein. Eine Frage brannte nun Nex auf der Zunge. „Wieso wolltest du das eigentlich wissen?" Fragt er schließlich. Tess' Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie wirkte irgendwie angespannt. Doch keine Minute später schien sie sich wieder gesammelt zu haben und sah ihn mit neutralem Gesichtsausdruck an. „Es ist toll jemanden der fast genauso ist wie ich an Bord zu haben." Sagte sie. Nex riss den Mund auf. „Du liebst Mädchen?" Erkundigte er sich. Tess nickte, mit einem leichten lächeln auf dem Lippen. „Wissen es die anderen?" Unterbrach Nex die aufgekommene Stille. Tess nickte erneut. Nex fiel ihr in den Arm. Tess war sichtlich verwirrt, doch erwiderte seine Umarmung. Wenn auch nur kurz, denn keine zwei Minuten später machte sie sich wieder los. „Hilfst du mir Essen machen?" Fragte Tess schließlich und stand auf. Nex stimmte zu und gemeinsam verließen sie die Jungs Kajüte und gingen auf die klein Küchenzeile zu.

Nach ein paar Minuten kam Sammy von Deck, runter in den Salon. „Das duftet aber gut hier, ihr beiden." Gluckste er und nahm einen tiefen Atemzug. „Was wird es denn, wenn es fertig ist?" Fragte er und linste Tess über die Schulter. „Linsensuppe." Erklärte Nex. „Lecker." Sagte Sammy und rieb sich den Bauch. „Die wird meinem Projekt Wampe bestimmt guttun." Nex lachte. „Dein Projekt Wampe?" Nex sah ihn fragend an. „Ja, ich will irgendwann so einen dicken Bauch haben." Erklärte er in Professor Stimme. Nex sah ihn ungläubig an und murmelte in sich hinein: „Na dann, viel Glück." Ob wohl er, dass eher zu sich selbst gesagt hat, muss Tess es mitbekommen haben den diese begann sein ein grinsen zu unterdrücken. „Was ist denn so witzig?" Erkundigte Sammy sich, mit verwirrtem Blick. Wie aus einem Mund sagten Tess und Nex: „Nichts." Und sahen sich dabei belustigt in die Augen. „Wie dem auch sei." Begann Sammy und machte das Radio, dass auf einem kleinem Hocker stand, an. Es lief ein bekannter Rock Song und plötzlich begann Tess mitzusingen. Keine Minute später stimmte Sammy ein. Irgendwann gab auch Nex sich geschlagen und begann mit voller Kehle mitzusingen. Sammy sah den Meerjungen begeistert an. Und auch Tess riss kurz die Augen auf. Mit einem Mal stürmte Sammy aufs Deck und kam mit Alea, Lennox und Ben wieder zurück. Als Ben den Song im Radio hörte begann auch er, wie schon sein kleiner Bruder vor ihm, laut mitzusingen. Irgendwann stiegen auch Alea und Lennox mit ein und es entstand eine wilde Sing und tanz Party, im Salon der Crucis. Als der Song vorbei war, kam sofort der nächste. Auch diesen kannte die ganze Alpha Cru und nun traute auch Nex sich so richtig die Sau rauszulassen. Nex sah durch die Runde und sein Blick traf den von Alea. Sie sah ihm lächelnd an und begann sich wild durch den Raum zu bewegen. Sammy gefiel dies so gut, dass er mit einstieg und gemeinsam drehten die beide sich wild, wie Brummkreisel, durch den Salon. Als nun auch dieser Song vorbei war, fielen Alea und Sammy schwer atmend auf eins der Sofas. Sammy schloss Alea in den arm und begann zu lachen. Als sich die beiden wieder beruhigt hatten kam Ben auf Nex zu. „Ich wusste gar nicht, dass du so unglaublich gut singen kannst, Gemini." Nex lächelte verlegen. „Da muss ich dir recht geben, Skipper." Stimmte Tess ihm zu. Auch der Rest der Alpha Cru nickte zustimmend. Tess ging auf Nex zu. „Wie wäre es, wenn wir uns den Frontplatz bei zukünftigen Bandenauftritten teilen?" Nex schnappte nach Luft. Damit hatte er nicht gerechnet. „Wenn dass denn für die anderen auch okay ist gerne." Sagte er grinsend. Alle nickten und so war es entschieden.


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1297 Wörter

jaaa, nochmal für alle: Ich schreib nächsten Monat meine Abschlusspfrüfungen und muss deswegen noch einiges lernen, deswegen kann jetzt erstmal kein kapitel kommen ^^" ich hab versucht hier nicht so nen großen Kliffenger einzubauen, sodass es nicht ganz so schlimm ist xd

Es sei denn ich hab große übermotivation und schaffe doch noch das ein oder andere Kapitel einzubauen, mal gucken :)

Möge euch stets guter Wellenschlag begleiten :)

~Greenkid

~Into the unknown~Where stories live. Discover now