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Summers Sicht

Ich hörte, leise Geräusche um mich herum. Der Ton kam mir aber bekannt vor, ich glaube es war eine Person die sprach. Außerdem konnte ich Schritte hören die hin und her liefen. Langsam öffnete ich meine Augen und starrte auf eine graue Wand. Ich streckte mich und rieb meine Augen zusammen. Ich hob langsam mein Kopf und schaute verwirrt um mich herum. Ich lag auf eine Couch mit einer Decke auf meinem Körper. Mein Blick wanderte um den Raum, ich sah ein Tisch. Auf dem Tisch lagen viele Ordner aufeinander gestapelt und manche Zettel lagen zerknüllt drumherum. Der Fernseher lief, allerdings auf Stumm. Es sah aus wie ein Wohnzimmer.

Aber nicht mein Wohnzimmer!

Sobald ich realisierte, dass ich mich in einem fremden Raum befand, schreckte ich auf, schmiss die Decke von mir und stand auf. Mir wurde kurz schwindelig.

Wo auch immer du gerade bist, Summer...verschwinde!

Ich suchte leicht panisch nach einem Ausweg als ich eine Tür sah und auf diese zulief als plötzlich jemand von dieser in den Raum hinein trat. Ich machte große Augen als ich erkannte wer es war. Mit einer Tasse in einer Hand, einem Handy in der anderen die er vor seinem Ohr hielt, spazierte er auf mich zu und schenkte mir ein kurzes lächeln im Gesicht., bevor er sich wieder dem Gespräch am Handy widmete und auf den großen Tisch zulief. Er stellte die Tasse ab und öffnete mit seiner, nun freien Hand, die Ordner vor ihm. Während er sich mit der anderen Person auf seiner Sprache unterhielt, las er sich einige Zettel durch, bis er diese zur Seite legte und sich den nächsten Zettel schnappte. Ab und an konnte ich ihn lachen hören.

Kurz dachte ich über den schönen Klang seiner Lache nach, bis ich realisierte was hier eigentlich los war. Ich drehte mich von ihm weg und steuerte auf die Türe zu, die ich eben noch im Visier hatte. Noch immer Ahnungslos, warum ich mich in diesem Raum mit diesem Kerl befand.

"Du bist wach" hörte ich plötzlich seine Stimme hinter mir. Ich fühlte mich erwischt und drehte mich langsam um, dabei kam Alessandro gerade auf mich zu mit der Tasse in der Hand. Ein halben Meter blieb er vor mir stehen. Ich konnte meine Augen nicht von ihn lassen, jeden Schritt, jede Bewegung die er machte beobachtete ich mit offenem Mund. Denn plötzlich stiegen die Erinnerungen hoch, als ich ihn das letzte mal sah.

Die Mall. Seine schwarzen Klamotten und das Blut, dass an ihn klebte. Sein Gewehr womit er in der Mall herum schoss und was weiß ich wen tötete. Sein hungrigen Blick nach seiner geflüchteten Person! Die Sirenen, die Polizeistimmen. Sein Blick als wir uns gegenüber standen und ich plötzlich eine Panikattacke bekam.

Nun trug er andere Klamotten. Seine Haare waren nass und fielen ihn über die Schulter, ein kleines Handtuch hing über seine Schulter. Von seinem wütenden Blick in der Mall war nichts mehr da, er sah mich lächelnd an und sah an mir herunter.

"Wie geht e-" fing er an doch ich unterbrach ihn. Was dachte er sich?

Ein Mädel hat mich beim Amoklauf gesehen, ich schleppe sie einfach mal mit. Ihr wird es nichts ausmachen!?

"Wo bin ich, was mache ich hier?" ich war etwas laut und nun schlug mein Herz schneller. Plötzlich wurde ich sauer. Was hatte er mit mir angestellt als ich nicht mehr bei mir war und wieso brachte er mich hier her? Er merkte, dass ich nervöser wurde und hob langsam die Hände. Ich weiß nicht ob er damit versuchte mich zu beruhigen, mich zum schweigen zu bringen oder was anderes andeutete. Fakt ist, mit jedem Schritt ging ich zurück als er versuchte mir näher zu kommen. Verstand er nicht, dass ich tierische Angst vor ihm hatte? Ich hatte ihn erst gebeten, sich von mir fern zu halten doch das konnte er wohl nicht wirklich. Er sollte mich doch einfach nur in Ruhe lassen.

"Wir sind bei mir z-" sprach er, zum zweiten mal unterbrach ich ihn.

"Wieso hast du mich einfach mitgenommen?" ich schüttelte mein Kopf. "Lieber wäre ich ohnmächtig in der Mall liegen geblieben als mit dir im selben Raum zu sein..." schüttete ich heraus. Ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen, als sei ich in einer Sauna. Meine Gedanken waren durcheinander, ich konnte mich nicht auf eine Sache konzentrieren.

Capo - FedericoWhere stories live. Discover now