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Mitternacht

Meine Augen hingen nervös an der Uhr meines Handys. Vier nullen waren zu sehen. Meine Eltern schliefen, Kylian schlief, Jaxon war noch bei seinen Freunden und wird wahrscheinlich erst morgen früh nachhause kommen. Überall im Haus waren die Lichter aus bis auf die kleine Lampe auf meinem Schreibtisch.

Ich dachte über jeden Weg nach nicht mitzukommen. Ich wollte nicht, ich war mir sicher dass es alles Lügen waren die er über mein Vater erzählte aber...aber eine Seite von mir sagte, ich solle trotzdem gehen.

Plötzlich sah ich weiße Lichter aus dem Fenster, diese leuchteten zwei mal auf. Erst dachte ich mir nichts dabei aber als es dann ein zweites mal und dann ein drittes mal passierte, stand ich vom Schreibtischstuhl auf und schaute neugierig aus dem Fenster.

Ich hielt die Luft an als ich sein Ferrari einige Meter von meinem Haus entfernt sah und die Lichter des Autos in mein Fenster schienen.

Immerhin hielt er nicht direkt vor meinem Haus an

Einige Minuten stand ich da und beobachtete das Auto.

Ich kann auch hier bleiben

Plötzlich öffnete sich die Tür und er kam raus. Er lehnte sich an sein Wagen und blickte direkt zu mir hoch.

Fuck

Aus dem nichts machte er irgendwelche Handbewegungen die ich nicht verstand bis auf die letzte. Er ging sich mit zwei Finger am Hals entlang.

Okay was auch immer er meinte, das letzte bedeutete 'sonst bringe ich dich um'

Ich entfernte mich vom Fenster und verließ mein Zimmer. In Zehnspitzen lief ich den Flur entlang, die Treppen runter und schlich zur Haustüre. Dort schnappte ich meine Schuhe und verließ das Haus. Vor der Haustüre zog ich mir die Schuhe an und lief eilig zum Auto.

Es war Stockdunkel, die Straßenlaternen erhellten nur ganz leicht die Straße. Das einzige was die Gegend heller scheinen ließ, waren die Lichter von seinem Auto. Nicht einmal Sterne waren zu sehen.

Ich musste an drei Häuser vorbei bis ich vor ihm stand.

So sehr ich gerade wollte konnte ich meine Augen nicht von ihn lassen. Seine schwarzen Locken lagen wild durcheinander, sein Blick war ein mix von Müdigkeit und erschöpft sein, er trug ein grauen Pulli wo er die Ärmel hoch gekrempelt hatte und seine Tattoos zum Vorschein kamen. Er trug eine schwarze Jogginghose und weiße Sportschuhe.

Erst jetzt fiel mir noch was anderes an ihm auf. Er trug schmuck. Auf seinem linken Ohr trug er ein goldenen Stecker, er hatte eine goldene Kreuzkette und zwei enge goldene Armbänder auf einen und eine Uhr auf dem anderen Handgelenk. Außerdem trug er ein dicken Ring am Ringfinger der rechten Hand, auch auf der linken hatte er welche. Irgendwie ließ ihm der Schmuck besser aussehen als er schon war. Also er sah vorher schon heiß aus aber jetzt wo ich den Schmuck um ihn sehe...wow

Nein stopp

Sein Cousin trug genauso viel Schmuck, hatte ich an ihm bemerkt als ich bei denen im Haus war.

"Ich weiß dass ich heiß bin, kein Grund zu sabbern" ertönte plötzlich seine tiefe Stimme. Ich blinzelte meine Augen als wäre ich aus einem Traum gekommen und sah ihn mit großen Augen an.

"Was?"

"Also wäre ich in Italien hätte ich auch kurze Sachen an aber in diesem Land ist es Abends verdammt kalt!" meinte er.

"Was?" wiederholte ich verwirrt. Er schaute auf mir herunter und dann wieder in meine Augen. Ich schaute ebenfalls auf mir herunter. Fuck

Mein Schlafanzug! Eine Bordeauxrote Shorts und ein Top in derselben Farbe, dazu meine weißen Schuhe.

Capo - FedericoWhere stories live. Discover now