16. Kapitel - Holly

132 4 1
                                    

Erschrocken starrte ich auf meine Hand die schmerzhaft pochte. Die Zeit schien stillzustehen. Ich wagte nicht, meinen Vater anzusehen. Plötzlich war mir so schlecht, dass ich das Gefühl hatte umzukippen. Ich musste hier weg. Sofort. Bevor mein Vater eine Chance hatte etwas zu sagen, rannte ich aus dem Zimmer, hetzte die Treppe hinunter bis zur Haustür, riss sie auf und stolperte hinaus. Ich atmete die kühle Nachtluft an, aber anders als sonst konnte sie mich heute nicht beruhigen. Die Luft war schwer wie Blei in meiner Lunge und ich konnte kaum atmen. Laut schluchzend rannte ich los. Ich wusste nicht wohin, denn ich sah kaum den Weg vor mir. Ich musste hier weg. Einfach nur weg. Ich rannte und rannte, in meinem Kopf schrie eine Stimme nur ein Wort. Weg. Nach einer Weile spürte ich meine schmerzenden Füße kaum noch und stolperte. Ich fiel hin und ein stechender Schmerz schoss durch mein linkes Knie. Dort war die Haut aufgerissen und Blut quoll aus der Wunde. "Scheiße", fluchte ich und humpelte verzweifelt weiter. Ich sah nichts als Schwärze um mich herum, schließlich war es mitten in der Nacht, doch ich lief einfach weiter, ich konnte nicht zurück. Nach einer Weile spürte ich erste Tropfen auf meiner Haut. Scheiße, jetzt fing es auch noch an zu regnen. Dicke Tropfen liefen mir über das Gesicht und ich musste heftig blinzeln um etwas sehen zu können. Mittlerweile war mir so verdammt kalt, dass meine Zähne schmerzhaft zudammenschlugen und ich heftig zitterte. Nach einer Weile sah ich plötzlich einen Lichtschimmer ein paar Meter entfernt. Ich kniff angestrengt die Augen zusammen. Es war eine Straßenlaterne. Erleichtert humpelte ich weiter, ich hatte zwar keine Ahnung wo ich war, aber das Licht schenkte mir eine leise Hoffung. Ich stolperte weiter. Auf einmal tauchten ein paar Häuser auf und eines kam mir irgendwie bekannt vor. In der Dunkelheit konnte ich es nicht so wirklich erkennen, aber ich war mir fast sicher dass ich schonmal hier gewesen war. Ich ging näher an das Haus heran und las das Klingelschild. Kenzey. Ich erstarrte.Ich wusste wer hier wohnte: Brian. Ich zögerte kurz, doch dann drückte ich entschlossen auf die Klingel.

From fighters to loversWhere stories live. Discover now