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03.09.1995 (5. Jahr)

Hogwarts. Ein weiteres Jahr an der besten Schule für Hexerei und Zauberei. Bullshit. Man bekam als Kind gesagt, wie sicher dieser Ort doch sei.
Ein Ort, an dem der dunkle Lord beinahe an den Stein der Weisen gekommen wäre.
Ein Ort, an dem eine Schülerin ihre Mitschüler mithilfe eines Basilisken zu Stein verwandelt hatte.
Ein Ort, an dem ein Werwolf unterrichtet hatte.
Ein Ort, an dem bereits zwei Schüler gestorben waren.
Ein Ort, an dem der Sohn des dunklen Lords das Zaubern lernte.
Doch ich wollte mich nicht beschweren. Ich hatte alle Freiheiten der Welt. Der Schulleiter wollte mich nicht rauswerfen. Wollte mich im Auge behalten. Damit ich keinen Kontakt zu meinem Vater aufnahm. Ich durfte praktisch tun was ich wollte solang ich meine Prüfungen bestand. Ich musste nicht zwingend in den Unterricht, zu Veranstaltungen kommen, oder mich an Ausgangssperren halten. Denn was wollten die Lehrer machen? Mir Strafarbeiten aufbrummen, die ich nicht machen würde? Mir Punkte anziehen? Der Hauspokal war mir komplett egal und meine Mitschüler hatten zu viel Angst davor, was ich tun könnte, sollten sie sich respektlos mir gegenüber verhalten. Angst seit dem sie wussten, wer ich wirklich war.
Und all diese Freiheiten nutzte ich in vollen Zügen aus.
Die meiste Zeit vertrieb ich mir mit Mädchen. Mit wie vielen ich bereits dieses Jahr, sprich seit drei Tagen, etwas hatte? Keine Ahnung. Vier vielleicht? Ich hatte aufgehört mitzuzählen. Doch sie alle waren gleich. Dachten ich würde es ernst meinen. Dachten sie wären etwas besonderes. Als würde ich sie anders behandeln als all die Schülerinnen vor ihnen. Und am Ende ließen sie sich erneut darauf ein. Und nochmal. Und ein weiteres Mal. Sie schienen es nicht zu begreifen.
Wie auch immer.
Der dritte Schultag meines 5. Jahres.
Der Unterricht war beendet und die Gänge bereits überströmt mit hunderten Schülern und Schülerinnen. Zu viele, wenn man mich fragte.
Also machte ich mich auf den Weg zu dem einzigen Ort, an dem ich ohne eine Standpauke rauchen gehen konnte. Der Astronomieturm.
Normalerweise war ich hier oben allein. Kein Schüler durfte außerhalb des Astronomieunterrichts den Turm betreten. Nicht wenn kein Lehrer dabei war. Doch heute war ich nicht allein. Ich lief die letzten Treppenstufen hinauf und erstarrte.
Da stand jemand. Jemand, den ich noch nie gesehen hatte. Ein Mädchen. Dunkelrote Haare, die wie Lavabäche über ihre Schulter fielen und dank dem Sonnenuntergang nur noch mehr schimmerten. Ich nahm mir eine Zigarette aus der Verpackung und trat zögerlich neben sie ans Geländer.
„Du bist neu hier, huh?" Ich nahm einen Zug. „Sieht wohl so aus." Ihre Stimme war so weich und klar und gleichzeitig stark und selbstbewusst. Ich bekam Gänsehaut. Sie sah mich nicht an, starrte nur kurz auf die Zigarette. Ich stellte mir bereits vor, wie sie mir jetzt davon erzählen würde, wie schädlich rauchen doch war, das es verboten war. Doch stattdessen nickte sie in ihre Richtung. „Hast du noch eine?" Damit hatte ich nicht gerechnet. „Du rauchst?" „Gelegentlich." Ich zögerte und mir kam eine Idee. Grinsend zog ich noch eimal an dem Filter und hielt ihr dann den Rest hin. Doch das Grinsen verschwand wieder ganz schnell, als sie sie keine Sekunde später auch schon annahm. Die Kleine gefiel mir. Sie inhalierte den Rauch einmal ein und dann wieder aus. Es entstand eine kleine Wolke vor uns, vom Sonnenuntergang orange gefärbt.
„Slytherin?", fragte ich schließlich und sie nickte. „Du?" Sie sah mich nicht einmal an, starrte in die Ferne, als wäre sie am liebsten weit, weit weg. „Auch." Sie hielt mir die restliche Zigarette hin, ich nahm einen letzten Zug und warf den Stümmel schließlich vom Turm.
„Wie heißt du?" Sie sah mich an. Endlich. Ihr gesamter Gesichtsausdruck kalt und doch wunderschön. Grüne Augen, lange dunkle Wimpern, reine Haut, volle Lippen. Wie sie wohl leicht geschwollen aussehen würden?
„Josephine Star. Nenn mich aber bitte Jo." Josephine. Diesen Namen würde ich mir wohl merken. „Mattheo Riddle." Ich erwartete, dass sie zurück weichen würde. Erwartete, dass sich zumindest irgendwas in ihren Augen widerspiegeln würde. Angst, Panik, Wut, Ekel. Irgendwas. Doch sie rührte sich nicht.  „Riddle hm? Wie Tom Riddle." Ich nickte. „Ich bin aber kein bisschen wie er. Glaub mir." „Wenn du das sagst." Sie drehte sich Richtung Treppen. „Wir sehen uns Riddle Junior." Sie sah nicht zurück. Ließ mich einfach stehen. Sie ließ mich, Mattheo Riddle, Sohn des dunklen Lords, einfach stehen.
Fuck.
Und da wusste ich es. Sie musste mir gehören. Und damit meinte ich nicht nur als Freundin. Ich wollte, dass sie nicht mehr ohne mich konnte. Dass sie mich brauchte wie Luft zum atmen. Dass ihr Herz zehnmal schneller Schlug, nur wenn sie meinen Namen hörte.
Wollte es sie schreien hören. Meinen Namen. Mit so viel Leidenschaft, dass sie förmlich vor Hitze explodierte. Und ich würde alles tun, bis ich sie genau da hatte, wo ich sie haben wollte. Würde nicht aufhören, bis ich jeden Millimeter ihres Körpers, jede Sekunde ihrer Vergangenheit und jedes noch so kleine Lächeln von ihr kannte. Bis ich ihre kalte Eisschale geknackt hatte.
Und wenn ich das alles geschafft hatte, würde der Spaß erst richtig losgehen.

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Theo hat sich wohl etwas verändert huh? Immerhin 2 Jahre. 🤷🏻‍♀️
Josephine...
Lg Mylittlelivestory19

Stars and Cigarettes - Mattheo Riddle Fanfiction Where stories live. Discover now