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01.09.1991
Mattheo

Wie es war als Sohn des dunkel Lords bei einem seiner Anhänger aufzuwachsen? Onkel, Tante und Cousin? Anstrengend. Ich musste ehrlich sagen, dass war definitiv das einzige Wort, welches ich dafür benutzen würde.
Da meine Mutter, Bellatrix Lestrange, in Askaban versauerte und mein Vater, Tom Riddle oder Lord Voldemort, tot war, lebte ich seit fast zehn Jahren bei der Schwester meiner Mutter und ihrer Familie. Da Lucius, ihr Mann, ein Todesser war... ist... und ich nun mal der Sohn seines Lords war, behandelte er mich wie seinen eigenen Sohn. Fast schon besser.
Er wagte es nicht, mit mir zu schimpfen oder ähnliches, kaufte mir teure Geschenke und fragte viel zu oft nach meiner Zufriedenheit. Kroch mir quasi in den Arsch, da er dachte ich würde der nächste dunkle Lord werden. Narcissa hingegen behandelte mich zumindest ansatzweise normal. Sie sah mich und Draco praktisch als Brüder, da wir fast gleich alt waren, ähnliche Interessen pflegten und miteinander aufwuchsen.
Wie ich erfahren hatte, wer mein Vater war? Gespräche zwischen Lucius und anderen „ehemaligen" Todessern. Mir war klar, dass niemand je aufhörte Todesser zu sein, nur weil ihr Meister gefallen war. Nicht mal das dunkle Mal verschwand komplett. Also warum dann die Überzeugungen?
Außerdem hatte ich an meinem 11ten Geburtstag meine Mutter besucht. Sie war verrückt und grausam, dass wusste ich aus allen möglichen Zeitungsabschnitten über sie, doch sie vergötterte mich. Vermutlich hauptsächlich weil sie meinen Vater anbetete. Er hatte sie nie geliebt, nur ausgenutzt um einen Nachfolger zu zeugen, doch sie hatte sich praktisch vor seine Füße geworfen. Ihn angefleht sie auszuwählen.
Als die Briefe von Hogwarts für Draco und mich kamen, gab es eine riesige Diskussion zwischen meinem Onkel und meiner Tante. Lucius wollte, dass wir nach Durmstrang gingen, da die dunklen Künste dort mehr behandelt wurden und sie dort mit dem Blutstatus (meiner Meinung nach der größte Mist) ziemlich streng umgingen. Die Diskussion wurde zu einem Streit, der in der Sekunde endete, als ich sagte, ich wolle nach Hogwarts. Durmstrang konnte mir gestrichen am Arsch vorbei gehen.

Jetzt stand ich mit der Familie Malfoy am Gleis 9 3/4 vor dem Hogwarts Express.
„Wenn irgendwas ist, könnt ihr jeder Zeit schreiben okey?", versicherte Narcissa und ich schenkte ihr ein warmes Lächeln. Sie war für mich mehr wie eine Mutter als es Bellatrix je sein würde. Mehr Familie als Lucius je sein würde. Dieser zog meinen Cousin nochmal zur Seite. Er bemühte sich ruhig zu sprechen, doch ich konnte jedes Wort verstehen. „Denk dran, was ich dir über die Potters gesagt habe. Mach mich stolz." Ich verdrehte die Augen. So ein verfluchter Schwachsinn. Egal was Draco jemals machen würde, er würde nie, niemals zufrieden mit seinem Sohn sein. Er würde immer irgendwo einen Fehler finden.
Als wir an den Türen standen, trafen wir auf Crabbe und Goyle, die dort förmlich auf uns gewartet hatten. Sie waren die Kinder von Todessern und von ihren Eltern vermutlich darauf angesetzt worden, sich an uns zu halten. Zusammen teilten wir uns ein Abteil.
„Was meinte dein Vater vorhin mit den Potters?", fragte ich Draco, als die Tür endlich zu war und dieser daraufhin genervt aus dem Fenster sah. „Er will, dass ich mich mit ihnen anfreunde. Er denkt, wer so mächtig ist, dass sie den dunklen Lord als Säuglinge besiegen können, muss es wohl unglaublich weit bringen können. Du kennst Vater ja. Es geht ihm immer um Macht und Ansehen." Natürlich. Was hatte ich erwartet?! Lucius benutzte seinen eigenen Sohn um an seine Ziele zu kommen.
„Dann hoffen wir mal, dass sie uns zumindest ein wenig ähneln.", murmelte ich sarkastisch, doch das schien ihn tatsächlich etwas aufzuheitern. Während es mich einfach nur ankotzte. Ich wollte niemanden als Freund, der so war wie wir. Ich wollte jemanden der meine Meinung über den Blutsstatus teilte, jemanden ohne Vorurteile, jemanden der treu, ehrlich, freundlich und nicht allzu stolz war. Jemand der sich für mich einsetzen würde, wenn ich in Schwierigkeiten wäre und nicht nur an sich denken würde. So jemanden erhoffte ich mir als Freund zu gewinnen.
Nach knappen zwei Stunden musste ich aus dem Abteil raus. Der Geruch nach Schweißfuß, der offensichtlich von Crabbe ausgingen, war kaum auszuhalten. Ich wusste nicht wie Draco das schaffte.
Ich beschloss mich umzusehen, ob ich ein bekanntes Gesicht fand. Ich lief nach hinten, wollte an der Toilettentür vorbei, die sich allerdings in dem Moment öffnete. Ein Mädchen lief gradewegs in mich rein und wir fielen beide zu Boden. Während andere mich beschimpft hätten, begann sie zu kichern als wir uns wieder aufrichteten.
Sie hatte helle, rote Haare, eine runde Brille, grüne Augen und ein unglaublich süßes Lächeln. Beim zweiten Mal hinsehen, konnte ich eine Narbe an ihrer Wange erkennen, die mich stark an einen Stern erinnerte.
„Sorry, ich hab nicht aufgepasst." „Alles gut. Kommst du auch neu nach Hogwarts?" Sie nickte und lächelte. „Ich und mein Cousin auch." Sie hielt mir die Hand hin. „Rose.", ich ergriff sie und erwiderte ihr Lächeln. Meine Hand begann merkwürdig zu kribbeln. „Mattheo. Aber nenn mich Theo." „Geht klar." Sie machte anstalten weiter zu gehen, doch irgendwie wollte ich nicht, dass sie ging. Ich wollte sie besser kennen lernen. Mich mit ihr anfreunden.
„Hey uhm... soll ich dir vielleicht ein paar Freunde von mir vorstellen?" Ich deutete in die Richtung aus der ich kam. Sie nickte sofort. „Ist vielleicht nicht schlecht schon ein paar Leute zu kennen. Ich muss sowieso in die Richtung." Und so brachte ich sie zurück zu den anderen. Bis mir einfiel, dass ich vor dem Geruch geflohen war.
Als wir allerdings ankamen, stellte ich fest, dass ein anderer Junge auf meinem Platz saß und das Fenster geöffnet war. Ich öffnete die Tür und sofort richteten sich alle Blicke auf uns. „Da bist du ja. Wie ich sehe, hast du auch jemanden Neues kennen gelernt.", kam es von Draco, der an mir vorbei zu dem Mädchen hinter mir sah. „Rose.", stellte sie sich kurz vor und blickte in die Runde. Mein Cousin hob die Augenbraue, nicht daran gewöhnt jemanden anderen als mich mit Vornamen anzusprechen. „Malfoy. Draco Malfoy.", entgegnete er und ich verdrehte die Augen. Sie runzelte die Stirn. „Soll ich ihn jetzt mit Vor oder Nachnamen ansprechen?", flüsterte sie mir zu und ich musste mir ein Lachen verkneifen. „Crabbe." „Goyle." Immer das Gleiche. Was ist so schwer daran seinen Vornamen zu verwenden?! Wir würden immer hin in die selbe Klasse gehen.
Dann sah ich zu dem Neuen. Seine Augen funkelten förmlich als er zu dem Mädchen hinter mir sah. „Lorenzo Berkshire. Aber Enzo geht auch.", er hielt ihr die Hand hin, welche sie ergriff. Es dauerte etwas bis sie losließen. Zu lang.
Rose räusperte sich. „Ich sollte wieder zu meinem Bruder gehen. Er wartet sicher schon." „Wir sehen uns später.", verabschiedete ich mich und sie sah die anderen nochmal kurz mit einem Lächeln an, bevor sie sich umdrehte.

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Na? Was haltet ihr von der ersten Begegnung?
Lg Mylittlelivestory19

Stars and Cigarettes - Mattheo Riddle Fanfiction Where stories live. Discover now