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Weiche Küsse an meinem Hals wecken mich. Müde blinzele ich mehrmals, um mich zu orientieren. Ich bin im Schlafzimmer und liege mit Steve gemeinsam im Bett. "Guten Morgen, meine Kleine", murmelt Steve. "Guten Morgen, Schatz", antworte ich und gebe ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. "Konntest du gut schlafen?", frage ich ihn etwas besorgt. "Ja. Ich wollte gestern nicht einfach so einschlafen. Tut mir leid", antwortet er. Er sieht wirklich erholt aus. "Alles gut. Du hast den Schlaf gebraucht. Es freut mich, dass du endlich gut schlafen konntest", erwidere ich und richte mich auf. "Ist das wirklich okay?", fragt er nach und wirkt unsicher. "Ja, Schatz. Glaub mir einfach. Komm, gehen wir duschen und danach etwas Essen. Ich habe einen riesigen Hunger", schlage ich vor und schwinge die Beine aus dem Bett. Steve nickt und wir gehen gemeinsam ins Bad.

"Worauf hast du Hunger?", fragt Steve, als wir nach der Dusche in der Küche stehen. "Hm. Ich will einfach nur ein Müsli", antworte ich und hole mir die Sachen. "In Ordnung. Setz dich ruhig, ich komme gleich nach", meint er und schickt mich weg. Ich nicke und verlasse mit meiner Schüssel die Küche in Richtung Wohnzimmer. Unterwegs begegne ich lediglich kurz Loki, welcher mir zunickt. Ich schenke ihm sogar ein kleines Lächeln. Auf der Couch sitzend denke ich darüber nach, wie ich es Steve am besten sagen kann. Als er dann zu mir kommt, habe ich zumindest den Ansatz eines Plans. Zusammen frühstücken wir und machen dann Frühstück für Pepper, welches wir zu ihr bringen. Sie ist noch bei Tony und sein Zustand ist unverändert. Beim Frühstück habe ich Steve noch über die Abwesenheit des restlichen Teams aufgeklärt. Er hat es gut aufgenommen. "Guten Morgen, Pepper", sage ich und halte ihr das Tablett mit dem Essen hin. Sie nimmt es und stellt es auf dem Tisch ab. Steve kann sie dazu motivieren etwas zu Essen, worüber ich wirklich froh bin. Ich will nicht zwei Patienten behandeln müssen. Zwischenzeitlich überprüfe ich Tony´s Zustand und hänge eine weitere Infusion an. "Steve, passt du kurz auf mich auf? Ich muss etwas überprüfen", bitte ich ihn und setze mich neben Tony. Schnell steht er hinter mir und legt seine Hände auf meine Schultern. Ich schließe meine Augen und dringe in Tony´s Kopf ein. Mag sein, dass er mich dafür hassen wird, aber wenn ihn etwas psychisches an der Rückkehr hindert, wird er meine Hilfe brauchen. Nichts. Ich sehe absolut nichts in seinem Bewusstsein. Nur weiße Leere. Also entferne ich mich wieder und öffne meine Augen. "Sprich ruhig mit ihm, Pepper. Er wird es brauchen. Er scheint vorerst in einer Art Koma zu liegen, aber das wird sich legen. Deine Anwesenheit wird ihm helfen", schlage ich der Frau vor und drehe mich dann zu Steve. "Was hältst du davon, wenn wir etwas nach draußen an die frische Luft gehen?", frage ich leise. "Klingt gut", antwortet er ebenso leise. Also gehen wir gemeinsam nach draußen und schlendern über die Wiese. Seit dem verheerenden Tag wirkt alles so leise und grau. Als hätte Thanos sämtliches Leben ausgelöscht. "Können wir reden?", frage ich und bleibe stehen. "Natürlich. Ist etwas passiert?", fragt Steve und richtet sich wachsam auf. "Es geht um nichts schlimmes, Schatz. Beruhig dich. Ich muss dir lediglich etwas erzählen. Bisher weiß nur meine Mutter davon und es fällt mir auch wirklich schwer ausgerechnet jetzt darüber zu sprechen", gebe ich zu und starre den Boden an, als könnte er mir helfen oder mich einfach verschlingen. "Du machst mir langsam Angst, Lilly. Bitte sag es mir", meint der Supersoldat und hebt mein Gesicht zu sich an. Ich habe das Gefühl vor Nervosität kaum atmen zu können. Also greife ich nach seiner Hand und lege sie auf meinen Bauch. Dort wo unser Baby heranwächst. Sein Blick ist sehr verwirrt, als er auf unsere Hände sieht. "Steve, i-ich...", fange ich an, breche aber dann wieder ab, als mich die Panik übermannt. "Lilly, egal was es ist, du kannst es mir sagen. Wir können doch über alles sprechen, dass hast du selbst gesagt", fleht er mich an. Ich kneife die Augen fest zu und presse die Lippen fest aufeinander. "Ich habe aber Angst, Steve", gebe ich beschämt zu und sehe mit Tränen in den Augen zu ihm auf. "Das brauchst du nicht. Wenn du es mir sagst, dann kann ich dir helfen", meint er und verzweifelt. Er hat absolut keine Ahnung mehr. "Erinnerst du dich an Wakanda? Der Tag vor dem großen Kampf? Unser Gespräch im Gästezimmer?", frage ich. "Meinst du das, als wir über eine Familie gesprochen haben?", fragt er nach. Ich nicke. "Geht es darum? Willst du das etwa nicht mehr?" In seinen Augen sehe ich die Unsicherheit und die Angst. "Doch, natürlich will ich das noch. Ganz allein mit dir. Gott, das ist es was ich nicht aussprechen kann", rufe ich aus. "Versuch es für mich", bittet er noch einmal. "Wir bekommen ein Baby", hauche ich fast stumm. Er kann es nur von meinen Lippen ablesen. "Wir bekommen ein Baby?", hakt er unsicher nach. Ich nicke fast unmerklich. "Wir bekommen ein Baby", ruft er überglücklich und reißt mich an seine Brust. Er dreht sich mit mir in den Armen mehrmals im Kreis. "Steve, keine gute Idee", flüstere ich, weil mir plötzlich ganz übel wird. "Oh mein Gott, alles okay?", fragt er besorgt und setzt mich ab. "Nur einen Moment", sage ich, drehe mich von ihm weg und muss mich übergeben. Schnell greift er nach meinen Haaren und hält sie mir zurück, während er sanft mit einer Hand über meinen Rücken streichelt. Mein Magen beruhigt sich wieder. Bei dem schalen Geschmack im Mund verziehe ich kurz das Gesicht. "Du bist wirklich schwanger?", fragt Steve noch einmal um sich wirklich zu versichern. "Ja, Steve. Wir beide haben es geschafft und in mir wächst jetzt ein kleines Wesen heran", antworte ich ihm und lege wieder seine große Hand auf meinen Bauch. "Du könntest mich nicht glücklicher machen", murmelt er und küsst mich. "Womit habe ich das verdient?" "Du bist ein Held, Schatz. Du verdienst alles Gute im Universum", antworte ich ihm. "Wann kommt sie denn?", fragt er mich und wirkt wie ein kleines Kind. "Sie?", frage ich verwirrt. "Ja, sie. Ich will, dass es ein Mädchen wird. Genauso wunderschön wie ihre Mutter. Meine kleine Prinzessin, welche ich vor allem Unheil beschützen muss", antwortet er. "Nein, wenn dann wird es ein Junge. Und er bekommt deine blauen Augen", halte ich dagegen. "Niemals. Bei einer solchen Mutter können es nur silberne Augen werden", meint Steve. Streiten wir uns wirklich gerade darüber was es wird, obwohl es noch acht Monate bis zur Geburt sind? "Es werden unglaubliche, blaue Augen, in denen einfach jeder ertrinken wird", murmle ich beleidigt. "Also? Wie lange noch?", fragt er wieder mit der kindlichen Begeisterung in den Augen. "Schatz, ich bin erst in der sechsten Woche. Es dauert noch über acht Monate", antworte ich ihm und kann sehen, wie das Funkeln einem traurigen Schatten weicht. "Noch acht Monate? Das ist viel zu lange. Wie soll ich das denn nur aushalten?", fragt er und lässt den Kopf hängen. "Du? Ich trage es doch neun Monate mit mir herum und bringe es unter qualvollen Schmerzen zur Welt", protestiere ich. "Hm. Stimmt. Hab ich vergessen, meine Königin", meint er spielerisch und drückt mir einen leichten Kuss auf die Wange. Dann nimmt er mich ruckartig wieder auf seine Arme und trägt mich in Richtung Hauptquartier. "Ich liebe dich, Lilith Romanoff", sagt er und benutzt absichtlich meinen alten Namen. "Und ich liebe dich noch viel mehr, Steve Rogers", antworte ich ihm.

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Merkt man, dass mir momentan langweilig ist und ich absolut nicht schlafen kann? 😅😇 Naja, egal. Ich hab genug Inspriration, dass ich noch ewig weiterschreiben könnte, aber es ist inzwischen 3.20 Uhr und ich bin müde, also werde ich trotzdem noch ein wenig schreiben und dann erst schlafen, wenn ich wirklich nicht mehr anders kann. Wir sehen uns :)

Lilith Romanoff - Ein neues Leben (Avengers FF) (Teil 2)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz