Kapitel 31 Das Ende?

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Kapitel 31

Vielleicht hatte ich schon aufgegeben. Vorher hatte ich noch so etwas wie Hoffnungen gehabt. Ich hatte gehofft, dass Tyler mir vielleicht doch noch helfen würde. Das ich noch irgendeine Chance hatte. Doch was ich jetzt sah zerstörte alle meine Hoffnungen. Als ich Travis eben gesehen hatte, sah er schon ziemlich schlimm aus. Ich hatte nicht für möglich gehalten das es noch schlimmer ging. Doch jetzt würde ich vom Gegenteil überzeugt.

Drei Männer brachten meinen völlig entstellten Bruder hinein. Sein Gesicht war nur noch rot und es war schwer eine Stück Haut zu finden, dass nicht zerkratzt war. Die Augen von Travis waren geschlossen und ich hoffte einfach so sehr für ihn, dass er ohnmächtig war. Zumindest für eine Weile, um den Schmerzen zu entfliehen. Sein rechter Arm stand in einem unnatürlichen Winkel ab und auch seine rechte Hand schien gebrochen zu sein.

Dieser Anblick gab mir das letzte. ,,Was hast du mit ihm gemacht?", schrie ich Tyler an. Ich brach vor seinen Füßen zusammen und könnte jetzt die Tränen nicht mehr zurückhalten. Travis war schon so gut wie Tod. Tyler grinste nur. Wieso war ich so dumm gewesen?! Wie konnte er jetzt in so einer Situation grinsen? Ich hätte ihn als er mir dieses Angebot gemacht hatte entweder bewusstlos schlagen sollen oder erschießen. Doch jetzt war das zu spät.

Aber wenn ich sowieso starb konnte ich auch mit Stolz sterben. Ich richtete mich auf und stellte mich vor Travis. ,,Du wirst ihm nichts mehr tun",sagte ich.

,,Das werden wir ja sehen", meinte er und schubste mich zur Seite.

Mit meiner letzten Kraft richtige ich mich wieder auf. ,,Nein! Stopp. Ich mach ab jetzt alles was du willst. Du hast gewonnen." Ergeben hielt ich meine Hände hoch.

Ja, ich hatte aufgegeben. Ja, ich würde zugeben, dass ich verloren hatte. Ich würde ab jetzt alles dafür tun, dass meine Brüder in Sicherheit waren. Das war mein einziges Ziel und das war es worauf ich mich fokussierte.

Tyler hielt inne und als er Begriff, was ich grade gesagt hatte fing er an zu grinsen. ,,Also Miss Ich-werde-nie-aufgeben hat sich jetzt eingestanden, dass sie verloren hat?"

Ich musste mich wirklich zusammenreißen aber ein Blick auf Travis reichte und ich wusste wieder wieso ich das tat.

,,Ja Tyler. Du hast gewonnen. Es ist okay. Lass Travis gehen. Ich werde hier bleiben. Ich mach was du willst unter der Bedingung, dass du meine Brüder in Ruhe lassen wirst. Für immer."

Er nickte seinen Bodyguards zu und die hoben Travis zusammen hoch. Ich warf einen letzten schmerzlichen Blick auf Travis, mit dem Wissen, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehen würde. Dann richte ich meinen Blick wieder auf den Boden. Es wäre zu viel gewesen Tyler jetzt auch noch anzusehen.

,,Ich hoffe du wirst dich an unsere Abmachung halten Abby. Du wirst hier kein schlechtes Leben haben. Es wird dir gut gehen. Ab jetzt gehörst du zu unserer Gang. Du wirst machen was ich sage. Du wirst mir nicht die ganze Zeit widersprechen und wenn du dir deine Frechheiten nicht verkneifst wird es Konsequenzen haben."

Ich kam mir vor wie beim Militär. Was war das hier? Für wen hielt er sich? Selbst mein Vater redete so nicht mit mir. Was hatte ich mir hier nur eingebrockt? Was hatte ich schlechtes in meinem Leben getan, dass ich das verdiente?

Aber ich wusste, dass das ab jetzt mein Leben war. Ich würde das akzeptieren müssen. Immer mit dem Wissen, dass meine Brüder in Sicherheit waren.

My four BadbrothersWhere stories live. Discover now