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Die ganze Autofahrt herrschte stille. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, wollte aber auch nicht reden und auch er hatte bemerkt, das ich dazu einfach nichts sagen wollte.

Am Krankenhaus angekommen schnallte ich mich ab und wollte gerade aus dem Auto aussteigen, als Julian mich am Arm festhält „Was soll das werden?" brach er die Stille.
„Aussteigen und in die Notaufnahme gehen?" antworte ich ihm wobei er nur mit dem Kopf schüttelt. Er steigt aus dem Auto aus und läuft einmal herum ums Auto, um mich dann vom Beifahrersitz aus hochzuheben.
„Das musst du nicht tun, ich schaffe das schon irgendwie mit dem laufen" sage ich leise zu ihm.
„Du konntest vor schmerzen vorhin schon garnicht aufstehen, da lasse ich dich jetzt bestimmt nicht laufen" hab er bestimmend von sich. Dankend schaue ich ihm in seine Augen. Seine wunderschönen blauen Augen. Darin könnte ich mich verlieren.  Ich schling meine Hände um seinen Nacken, um etwas Halt zu haben. Dabei bemerke ich seine Muskeln in seinen Armen, diese waren angespannt, da er mich auf dem Arm hielt.

Gerade in der Notaufnahme angekommen, setzte er mich vor der Anmeldung ab.
„Hallo, wie kann ich ihnen Helfen?" entgegnete und die nette Dame am Empfang.
„Hallo, ich müsste in die Notaufnahme, ich kann nicht auftreten geschweige denn laufen" antworte ich der Frau.
„Ich bräuchte einmal ihren Namen und ihre Adresse, und wenn sie dabei haben ihre Versicherungskarte."
„Klar, Laura Marie Maschke, Blumenallee 12 hier in Dortmund. Ich bin Privatversichert habe daher keine Karte." gebe ich noch schnell von mir.
„Dann setzten sie sich da vorne hin, ein Arzt wird sich ihren Fuß gleich anschauen." und zeigte mit ihrer Hand auf den Wartebereich.
Julian konnte es sich natürlich nicht nehmen und trug mich mal wieder. Er ließ mich auf einen Stuhl ab und grinste mir ins Gesicht „Marie also?" hab er schelmisch von sich. Mit einem Bösen Blick antworte ich ihm „Nein Laura, ich hasse den anderen Namen".
„Also ich finde den eigentlich ganz schön" sagte er noch, dich ein Arzt unterbricht unsere Gespräch,
„Frau Maschke, sie dürfen mir nun folgen."
Also stand ich auf und wollte dem Arzt nun folgen, doch Julian legte meinen Arm um seine Schulter, um mich dabei zu unterstützen.

Im Behandlungsraum schaut der Arzt sich meinen Fuß an.
„Ich glaube ich habe keine guten Nachrichten für sie, ich vermute das ihr Fuß gebrochen ist. Aber wir schicken sie jetzt erstmal zum Röntgen um uns die Bilder darauf anzuschauen." gab der Arzt nach einem wirklich kurzen Blick auf meinem Fuß davon sich.
Nickend nehme ich die Aussage von dem Arzt wahr.

Nachdem ich beim Röntgen gewesen bin, warte ich auf die Ergebnisse. Ich muss zu geben, ich bin ziemlich nervös. Wenn ich mir jetzt auch noch den Fuß gebrochen habe, kann ich erstmal kein Sport mehr machen. Aber was kann ich stattdessen tun? Darauf hatte ich selbst keine Antwort. Ich liebe Sport und wenn ich das jetzt durch einen Blöden Fehler nicht mehr machen könnte, dann weiß ich auch nicht. Vermutlich würde ich dann den ganzen Tag im Bett liegen und einfach nichts tun.
Nun kam auch schon der Arzt.
„Es tut mir sehr leid Frau Maschke, aber sie haben einen Doppelten Bruch im Mittelfuß, dazu kommt noch ein angerissener Knöchel." erzählte mir der Arzt, doch ich konnte ab dem Moment an nichts anderes mehr denken, als daran kein Sport machen zu dürfen.
„Sie dürfen für die nächsten 3 Monate kein Sport machen, wir legen ihren Fuß jetzt in Gibs, damit er ruhig gestellt ist. Ein paar Krücken geben wir ihnen auch noch mit." fügte der Arzt noch hinzu.
Ich dankte ihm und wartete darauf, das mir der Gibs angebracht wird und ich meine Krücken bekam. Das ging auch recht schnell. Also begebe ich mich nun, nach 2 Stunden im Behandlungsraum wieder zurück in den Wartebereich wo Julian die ganze Zeit auf mich gewartet hatte.
„So wie es aussieht, sind es wohl keine Guten Nachrichten gewesen" sagte er und deutet dabei auf meinen Gibs.
„Lass uns bitte einfach fahren" hab ich traurig von mir.

Julian fuhr mich nachhause und kam noch mit rein. „Was hat der Arzt denn nun gesagt?" fragte er mich erneut. „Ich habe einen Doppelten Bruch im Mittelfuß und mein Knöchel ist auch angerissen." gebe ich seufzend von mir und lasse mich auf die Couch fallen.
Es herrscht ein paar Minuten stille, Julian wusste vermutlich nicht was er sagen sollte.
„Darf ich fragen wo deine Familie ist, du bist ja ganz alleine hier" durchbrach er die Stille.
„Die sind bei meiner Tanze in Leverkusen, also bin ich die nächsten 2 Wochen auf mich alleine gestellt." antworte ich ihm.
Ich merke, wie mir die Tränen kommen und versuche diese zu unterdrücken. Julian aber bemerkte das und nahm mich in den Arm. Ich lehnte meinen Kopf in seine Halsbeuge und fing einfach an zu weinen. Julian holt mich dabei fest, er merkte, das ich jetzt nicht reden möchte und ließ mich einfach weinen.

Eine Leidenschaft.... Where stories live. Discover now