Dragon Prince

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Frohes neues Jahr, ihr lieben! Leider gibt es nicht mehr allzu oft Updates, aber diese Geschichte muss einfach weitergeschrieben werden. Viel Spaß dabei. Eure LizzyAnn.



Daemon wusste, dass Rhaenyra gut allein zurechtkommen würde für die Zeit, in der er fort war. Er wusste, dass sie ihn unterstüzte. Immer, wo es nur ging. Aber sie wusste nicht, wie zerbrochen er war. Keiner wusste es. Außer Caraxes.  Der Wind bließ ihm durch die schneeweiß-silbernen Haare, als er den weg hinter die Drachengrube anschlug. Caraxes befand sich nie darin. Er ließ nur zu, dass man seinen Drachen in jene Hundekäfige sperrte, wenn er an anderen Höfen war und alle Angst vor ihnen hatten. Was der Prinz von Drachenstein vorhatte, war eigentlich Wahnsinn. Jeder Targaryen konnte nur mit ganz viel Glück einen zweiten Drachen bekommen. Denn Drachen rochen es, wenn man schon Reiter war. Aufs Leben verbunden. Man wurde sofort in den Tod geworfen wenn man einen zweiten Drachen bändigen wollte. Und es uneinsichtig oder leichtsinnig tat. Aber selbst seine untätigen, harschen Eltern hatten ihn Prinz der Drachen gerufen. Daemon war hart und unnachgiebig. Er war grausam und ruhelos. Zu dieser Person hatten sie ihn gemacht. Mit all ihren Schlägen, Prügel und Lügen, mit all ihrer Zurückweisung. Mit all dem Hass. Jetzt hatte er nur noch Caraxes und Rhaenyra. Prinz der Drachen hatten sie ihn genannt, weil niemand dachte, dass dieser kleine aufmümpfige, sich ständig wehrende Junge einen Drachen wie Caraxes aufziehen würde. Heute hatte er eine ganz andere Aufgabe, die ihrer aller Untergang bedeuten konnte. Aber er musste es versuchen.

Zu verlieren hatte er kaum mehr etwas. Und sein Herz brach, als er erkannte, dass ihm der Tod sogar wilkommener als Rhaenyras Liebe oder Caraxes Kameradschaft schien. Aus dem Drachen Prinz war der Rebellenprinz geworden, dass war der liebste Spitzname seines Bruders für ihn. Vermithor zu zähmen war seine...ihrer aller letzte Chance. Allein, dass sie ihn verletzt hatten war ihm zuwieder. Aber was hätte er auch tun sollen, zwei Drachen gegen einen. Bei den Sieben...er würde heute etwas tun können. Dessen war er sich sicher. Im hintersten seiner Seele blickten ihn Laena und die Mädchen an. Sie lächelten sanft. Rhaena...Baela...wie er sie rächen würde. Die leichten Lederstiefel waren aus solch stabilem Material, dass ihnen Drachenschuppen nichts anhhaben konnten. >Caraxes.< er rief ihn. Es brauchte keine Wehemenz, denn sein junger Freund wusste, wo er war. Immer. Und innerhalb eines Wimpernschlages erschienen die Blutroten Schwingen seines Drachens am Himmel.  >Caraxes, du weißt wohin wir gehen?< >Ja. Ich spüre seine Aura. Hast du eine Ahnung wie unglaublich mächtig er ist? Hast du eine Vorstellung  von dem Tod den wir finden?< >Ist es nicht das was wir wollen?< >Vielleicht. Wahrscheinlich. Du hast eine große Bürde< >Ich habe einen sengenden Schmerz. Alles was ich will ist dass sie sich so sehr vor uns Fürchten wie ich mich vor dem zusammenfall dieser Mauer, die ich Rhaenyra vorhalte. Jeden Tag.< >Dann tus nicht.< >Wir zähmen Vermithor, mein Bruder.< >Du zähmst ihn. Ich werde dich erlösen wenn er versucht dich in Stücke zu reißen.< >Danke.< Dieses Wort hallte in ihrer Verbindung nach. Lange. Und Daemon fühlte Caraxes Wehmut. Sie waren Bürder aber nur einer hatte einen Todeswunsch. Der stattliche Prinz hielt inne. Drehte sich um und wartete, bis Caraxes vor ihm mit Tosen gelandet war. Der Weg war breit genug. >Es tut mir leid.< Daemons bleiche Hand ruhte auf Caraxes Schnauze. Er umarmte ihn, als er schnaubte. >Ich weiß. Wir sind ein Team. Wir sind Brüder und das bleiben wir, egal wie das ausgeht.< Daemon wusste, dass Caraxes nicht ansatzweise eifersüchtig auf Vermithor werden würde, wenn es gelang. Denn die emotionale Verbindung zu dem Drachen mit dem man geboren und aufgewachsen war, war um einiges stärker.

Der Weg war weit. Aber Vermithor war so mächtig, dass jeder der zu den Targaryens gehörte seine Anwesenheit in seinem Blut merkte. Daemon war nicht so naiv zu  denken, er würde ihn vollends kontrollieren können. Denn das war die große Illusion. Die Targaryens kontrollierten die Drachen nicht. Sie machten sie zu Familienmitgliedern. Zu Brüdern, Schwestern. Nur dadurch gelang ihnen die Kontrolle...Gegenseitigkeit. Nicht übermenschliche Macht. Das einzig übermenschliche war, dass ihm ein unglaublich langes Leben beschieden war, außer ein Drache oder eine tödliche Wunde rissen ihn in Stücke.

Über den nächsten Hügel blieb Caraxes seine Rückendeckung. Hinter ihm, als er schnelleren Schrittes weiter lief. Er meinte ein grollendes Schnurren zu hören. Als er einige Meter weiter kam erkannte er wo er sich befand. Um ihn herum ware ein Feld aus Knochen aufgetaucht. Riesige Knochen. >Drachen. Wilde Drachen. Ich wusste nicht, dass er Kannibale ist.< Damon atmete tief ein und antwortete Caraxes nicht. Er konzentrierte sich, denn es waren Sekunden entscheidend. >Fass ihn nicht an.< >Das ist meine einzige Chance. Ich teile meinen Geist mit ihm.< >Tu das nicht.< >Er wird sonst nicht verstehen was ich von ihm will.< >Das geht erst wenn du ihn geflogen bist.<  >Lass es mich versuchen.< Daemon wusste wie unruhig Caraxes war. Denn er stand Minuten davon entfernt den größten existierenden Drachen anzufassen.  Er schlief. Riesige Flügel an seiner monströsen Seite angelegt. Seine Atemzüge donnerndes Schnurren in Daemons Ohren. Das schmutzgrün zu strahlend als dass es real sein konnte. Der ganze Körper so groß wie ein riesiges Feld, die Flügelweite würde jedes Schloss der Königslande überspannen.

Der Prinz von Drachenstein dachte an Rhaenyra. Ihr Lachen, ihre Sturheit, ihre Wildheit. Ihr kämpferisches Wesen. Sie hätte nichts anderes getan, hätte sie es gekonnt. Sie hatte gewusst, dass es Daemons Bestimmung war und keine Liebe dieser Welt ihn hätte davon abhalten können sich zu rächen. Egal wie. Diese Erkentniss erschütterte ihn tief. Sein Herz war schwer, ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet jetzt erkannte er die absolute Wahrheit. All das was er erlitten hatte...das konnte Rhaenyra nicht heilen. Das würde er auch nicht verlangen. Sein Herz war schwer wie Blei, als er Vermithor ansah. Niemand konnte ihn retten. Vor sich selbst.

Ohne ein Zögern in der fließenden Bewegung legte Daemon Targaryen seine Hand auf Vermithors Stirn. Der Atem des Drachenkönigs bließ dem Prinz Haare und Mantel rau zurück. Daemon ließ zu, dass sein Geist sich für dieses Monster öffnete.


Tbc.

Is it Madness?Where stories live. Discover now