I am not Laena

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 Rhaenyra kam mit zwei Rotwein Bechern zu Daemon und reichte ihm einen. Sie schwiegen eine kurze Zeit. "Du weißt, dass ich mir all das nicht für uns gewünscht hätte." begann Daemon ohne sie anzusehen. "Ich wünschte mein Bruder hätte meinem Werben um dich nachgegeben. Denn glaube nicht ich hätte dich nicht geliebt." Rhaenyra zuckte kaum merklich zurück. "Hätte?" Als Daemons Augen ihre trafen lag eine Unergründlichkeit in ihnen. "Diese Liebe damals ist anders, als die, die ich heute empfinde. Es sind über 10 Jahre vergangen, Rhaenyra." "Das brauchst du mir nicht zu sagen. Wir hatten alle unsere Leben. Wir hatten sie akzeptiert. Glaub mir. Ich hätte dich immer geheiratet, egal wann du aufgetaucht wärst." "Hm..ich denke nicht dass du weißt auf was du dich einlässt. Du kannst dich nicht an diesem einen Moment vor 10 Jahren festmachen." Rhaenyra riss an Daemons Schultern, so dass er sie ansehen konnte. "Willst du mich VERARSCHEN?! Ich liebe dich!! ICH liebe DICH!! Seit immer!! Seit schon immer, verdammt!! Mir ist egal, dass du mein Onkel bist, verdammt wir sind Targaryens!! Aber entschuldige dass ich nicht offensichtlich nicht das bin was du willst!!" Sprachlos starrte Daemon Rhaenyra an. "Bitte?" "Ich bin nicht Laena."

Sprachlos war Daemon. Nur sprachlos. Ihre Worte hallten in seinem Kopf nach. Sie liebte ihn? Seit jeher? Und sie meinte er würde sie nicht lieben? "Du bist wahnsinnig." "Das sind wir ALLE in einer gewissen Art, oder nicht?!" schrie Rhaenyra ihn an. "Sag mir, dass du sie geliebt hast!! Sag es mir ins Gesicht!!" Angestrengt schloss Daemon die Augen. Er sah Laena, diese Wunderschöne Frau, ihre strahlenden Augen, ihr Temprament, ihre Stärke, die ihre Töchter geerbt hatten. Diese Naturgewalt an Liebe und Kampf...und dennoch hatte er sie nie so geliebt, wie er Rhaenyra liebte. Und es brachte ihn um. Nun sah er in Rhaenyras Gesicht. Die stärkste aller Targaryens, was ihren Willen und ihre Sturheit anging. Ausdauernd, liebend, loyal...ebenso verdammt wie er. "Ich habe sie geliebt. Sehr sogar. Sie war meine beste Freundin."  Er sah in Rhaenyras Augen, dass sie ihm nicht unbedingt glauben Schenkte. Er fühlte sich verloren. So sehr verloren und was sollte er denn sagen? Sein Herz war gebrochen. Mehr als das, er hatte keine Ahnung ob es noch da war. "Daemon..." Die blasse, zarte Hand lag an seiner Wange und er schmiegte sich an sie. "Ich habe sie geliebt, aber dich...habe ich nie aufgehört zu lieben und das hat sie gewusst." Die fliederfarbenen Augenpaare trafen sich. "Nyra wenn du wüsstest wie sehr ich dich liebe." Die Angesprochene lächelte sanft. "Jetzt weiß ich es." Ohne ein weiteres Wort packte Daemon sie um die Hüfte und küsste sie verlangend. Rhaenyra wusste gar nicht wie ihr geschah. Ihre Lippen trafen aufeinander, als wären sie ewig vertraute und doch fremd. Daemon krallte seine Finger in Rhaenyras Hüften und sie schien ebenso lange auf diesen Moment gewartet zu haben. Ihre Lippen gaben seine nicht frei, erst als sie leicht japsend Luft holte löste sie sich von ihm. Sie lachte, als sie sah das Daemon doch tastächlich einen leichten Rotschimmer auf seinen sonst so leichenblassen Wangen hatte. "Das war-" Rhaenyra schnitt ihm den Satz ab und umarmte ihn fest, fast so spielerisch wie damals. "Irre."

 Der Prinz von Drachenstein lächelte und fuhr ihr durch das lange, offene Haar. "Verdammt Irre." "Es tut mir leid." "Was?" Daemon löste sich von Rhaenyra und brachte etwas Abstand zwischen sie, ohne ihre Hände loszulassen. "Ich hätte Laena aus dem Spiel lassen sollen. Ich habe dich verletzt." "Nein. Es ist nicht mehr viel übrig, was man verletzen kann. Ich habe sie sehr geliebt. Wir hatten zwei Kinder miteinander. Sie war voller Kraft und voller Tatendrang. Ganz anders als Laenor." "Ja, das habe ich gesehen." "Aber dennoch habe ich sie nicht so lieben können wie dich. Du hast mein Herz seit Anbeginn. Und das tat mir so leid. Und das tat mir weh. Denn ich liebte sie ja. Aber nicht so wie sie es verdiehnt hätte." Die älteste Tochter des Königs war berührt von Daemons Ehrlichkeit ihr gegenüber. Aber sie hatten sich schon immer die Wahrheit erzählt. Sie logen einander nicht an, egal wie schwer es war. "Du vermisst sie, nicht wahr?" "Natürlich vermisse ich sie. Es ist als würde mir alles entrissen, verstehst du?" Der Schmerz in seiner Stimme war so groß, dass es Rhaenyra kaum aushielt. Sie ließ seine Hand los als er einen Schritt zurück tat.

"Deshalb werde ich es dir absolut frei stehend lassen ob du hier bleiben möchtest. Denn es wird der Moment kommen, da kann ich dich nicht mehr beschützen. Es wird der Moment kommen da wirst du gehen, tu es lieber früher als später. Du weißt wie ich fühle. Und ich weiß ich kann dich nicht beschützen."

Sie ließ ihm Raum, Raum den er brauchte. Denn sehr viel an dem Chaosprinzen Daemon Targaryen, der Städte unterwarf und Uheil anrichtete war Schein. Er war stark, so stark wie kein anderer. Und gerade deshalb war er schwach. Und Rhaenyra wusste dass diese Schwäche Stärke war die sie brauchten um gegen die Velaryons zu bestehen.

Tbc.

Is it Madness?Where stories live. Discover now