Wei(h)nachten

13 0 0
                                    

Um halb zehn drehte der Schlüssel sich im Schloss von Josukes Zuhause und die Beiden Idioten taumelten ins Hausinnere.
,,Man sollte echt davor warnen, dass in Glühwein Alkohol ist", murrte Okuyasu.
,,Ich glaube man hat uns davor gewarnt, als wir unsere Ausweise zeigen mussten und Crazy Diamond unsere Geburtstage verfälscht hat. Gott, ich glaube ich kotz' gleich!"
Oben ging das Licht an und Schritte waren auf der Treppe zu hören. Die beiden Betrunkenen schreckten zurück.
,,Bro, das ist meine Mutter! Verhalt' dich nüchtern!"
,,Nüchtern ist mein zweiter Vorname, Bro."
Gerade wie Soldaten die auf ihre Inspektion warteten, standen sie Schulter an Schulter und mit Pupillen so groß wie Untertassen im Flur und warteten, bis Josukes Mutter auf der untersten Stufe angelangt war.
,,Seid ihr schon wieder zurück? Es ist Wochenende, Jungs. Als ich in eurem Alter war, da war ich bis spät in die Nacht weg."
,,Wissen wir. Sonst wäre Josuke jetzt nicht hie- AUA!" Josukes Ellenbogen zog sich so schnell wieder zurück wie er Okuyasu in den Bauch geboxt hatte. Gott, sie waren tot.
,,Aha... wie war es auf dem Weihnachtsmarkt?"
,,Ernüchternd... ich meine erheiternd. Kann Okuyasu hier pennen?"
Dieser misstrauische Blick. Hatte sie was geahnt? Konnte man Alkohol riechen? Dumme Frage, natürlich roch Alkohol. Seinem Großvater hatte er die Fahne immer aus Meterweiter Entfernung anriechen können.
,,Natürlich. Okuyasu ist hier immer willkommen. Dann musst du aber den Gäste Futon aus dem Keller holen. Es ist mir eh lieber euch zwei Genies beisammen zu haben, während ihr euren Rausch ausschlaft."
,,Bro", flüsterte Okuyasu ihm von der Seite zu, ,,ich glaube sie weiß es."

Dass Josuke mit vernebelten Verstand die dunkle Kellertreppe hinunterstolpern musste, mit einer Taschenlampe bewaffnet, weil die Glühbirne daunten kaputt war, könnte man wohl als Strafe für das Trinken ansehen. Er würde nur gerne wissen, wieso er bestraft wird und Okuyasu nicht. So doppelt wie er die Steinstufen sah, könnte er sich jederzeit das Genick brechen.
Der Gäste Futon roch nach Keller und fühlte sich recht kühl an. Moment, hatten sie nicht noch einen Futon oben im Wandschrank? Vielleicht war es ja Okuyasus Bestrafung in einem kalten Futon zu schlafen, der nach Keller roch. Diese Frau war wahrhaftig boshaft.

Josuke brachte den Futon wieder mit hoch und lehnte sich an den Tührrahmen zur Küche, wo seine Mutter am Kabeltelefon hing und sich unterhielt. Mit wem telefonierte sie denn um die Uhrzeit?
,,...ja, das denke ich nämlich auch. Oh Jotaro, warte Mal, er ist gerade aus dem Keller gekommen."
Sie legte die Hand auf die Sprechanlange und winkte ihn zu sich. ,,Jotaro ist dran."
,,Ach sag bloß. Ich bin betrunken, nicht taub."
Ihr Blick sagte alles. Er bewegte sich auf dünnen Eis. Genervt legte er den Futon ab und nahm den Hörer entgegen.
,,Josuke Higashikata hier. Es ist zehn Uhr Abends in Japan. Ruf' morgen wieder an!"
,,Gott, ich dachte deine Mutter macht Witze, aber du lallst schlimmer als die Junkies am Strand. Wie geht es Okuyasu? Lallt er auch?
Josuke lauschte und hörte die Würgegeräusche vom Bad nebenan.
,,Er hat gelallt. Gerade kotzt er sich die Seele aus dem Leib. Willst du Mal hören?"
Und er hielt den Hörer in Richtung Bad. Okuyasu klang ein wenig wie eine Möwe, die an einem Plastikbecher erstickte.
,,Yare Yare, ich bin am Essen!"
,,Hast du noch hunger?"
,,...nicht mehr. Ich hab angerufen, weil Jolynes Geschenk angekommen ist."
Oh stimmt ja. Er hatte sich schon gefragt, wann es ankommen würde. War ein hartes Stück Arbeit das Päckchen aus Morioh raus und rüber nach Amerika zu kriegen und billig war es auch nicht gerade. Zusammen mit Zoll und Versand fast teurer als die verdammte Puppe.
,,Hm und?"
,,Ich hab's geöffnet."
,,Nur das Paket oder auch das Geschenkpapier?"
,,Auch das Geschenkpapier."
,,Du Arsch. Du kannst doch nicht die Weihnachtsgeschenke deiner Tochter aufmachen!"
War das am Ende der Leitung Jotaros Lachen oder versuchte er einen Dämonen zu beschwören?
,,Ich musste doch sicher gehen, dass du ihr nichts gefährliches schenkst", murmelte er. Josuke schnappte mach Luft. ,,Jotaro Kujo, was traust du mir denn hier bitte zu?!"
,,Ich schaue den Leuten nur vor dem Kopf, Josuke. Bis gerade eben hätte ich dir auch nicht zugetraut, dass du dich auf dem Weihnachtsmarkt betrinkst. Ich wäre jetzt gerne bei euch um mir das anzusehen..."
,,Arsch."
,,Das sagtest du bereits. Wenn es dich beruhigt, Star Platinum hat die Puppe feinsäuberlich wieder eingepackt."
Josuke gluckste. Vielleicht lag es am Alkohol, aber er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Star Platinum konzentriert am Esstisch der Kujos saß und Tesafilmstreifen für Tesafilmstreifen Jolynes Geschenk einpackte.
,,Dennoch, sie ist nicht billig gewesen. Hab nachgeschaut."
,,Hm."
,,Bist du blank?"
,,So blank wie der Leiter eines Nudistenclubs."
,,...du solltest lernen besser zu wirtschaften."
,,Ein 'Danke dass du meiner Tochter ein teures Geschenk gemacht hast' hätte gereicht, Arsch."
Jotaro seufzte und obwohl Josuke ihn nicht sehen konnte, wusste er genau, dass er seine Kappe ein Stück zurück geschoben hatte, um sich die Schläfen masieren zu können.
,,Wie auch immer, ich rufe an weil ich wissen will was du dir zu Weihnachten wünscht. Müsste langsam Mal was los schicken, wenn es rechtzeitig ankommen soll."
,,Ach Jotaro, du musst mir doch nicht schenken! Welcher Neffe schenkt schon seinem Onkel was zu Weihnachten?"
,,Ein Neffe, der Elf Jahre mehr Lebenserfahrung als sein Onkel hat vielleicht? Der Alte hat auch schon gefragt. Er sagt er habe 16 Weihnachten nachzuholen, also nutz das aus und wünsch dir was gescheites von ihm. Er ist nicht knauserig, wenn man ihn um etwas bittet."
Das wusste Josuke sogar. Dieser Mann war es gewohnt viel Geld zu haben und spendabel damit unzugehen.
,,Jotaroooo, ich will nix! Weder von dir noch von Mr. Joestar!"
,,Wie wär's mit Bargeld?"
,,Hm ja ok das kannst du machen. Ich bin so blank wie n Nudistenclub Leiter. Und sag Mr. Joestar, dass ich auch von ihm Geld will, wenn er mir wirklich was schenken will."
,,Ist notiert. So, ich muss jetzt allerdings auflegen, schnell aufessen und dann Jolyne von der Schule abholen. Und du, Mister, legst dich jetzt besser schlafen. Das lallen ist ja im Kopf nicht zu ertragen."
,,Du mich auch, ey. Gute Nacht oder guten Mittag oder wie spät es bei dir auch immer ist!"
Dann legte er auf und ging die Treppe hinauf in sein Zimmer, wo er direkt ins Bett fiel und eindöste. Das Nickerchen hielt sich allerdings kurz, denn Okuyasu war fertig mit dem Erbrechen und schlurfte nun ebenfalls in Josukes Zimmer. ,,Oi Josuke!", rief er und rüttelte seinem Kumpel an der Schulter, bis der Wach war.
,,Was'n?"
,,Wo ist der Futon?"
,,Hmm?"
,,Deine Mom hat gesagt du sollst mir einen Futon aus dem Keller holen. Wo isser?"
,,Hab ich in der Küche liegen lassen. Geh' ihn dir holen und lass mich schlafen."
Dann drehte er sich auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen, bis er den Druck neben sich auf der Matratze spürte. Jetzt schlug es aber gleich 13. ,,Okuyasu, raus aus meinem Bett!"
,,Aber ich will nicht noch Mal runter, Bro. Ich bin so müde!"
Manchmal war so ein bester Freund auch wirklich Fluch und Segen zugleich.
,,Na schön, dann pennen wir halt in einem Bett wie ein schwules Ehepaar, aber wenn du schnarchst oder mir die Decke klaust, pennst du auf den Boden!" Nach der Ansage beugte er sich über Okuyasu zu seinem Nachttisch und knipste das Licht aus. Jetzt konnte er endlich schlafen.
,,Bro..."
Einfach ignorieren.
,,Josuke!"
Entspannen!
,,Ich kann nicht einschlafen!"
Bei Gott noch eins! Erneut beugte Josuke sich über seinen Freund hinweg und knipste das Licht wieder an. ,,Bro, bitte, hör auf mich ständig wach zu machen!"
,,A-Aber Josuke, ich kann nicht schlafen. Kannst du mir eine Geschichte erzählen?"
Oh das wurde wirklich immer besser! Wieso musste ein Teenager von 16 Jahren auch die Intelligenz eines dreijährigen haben? ,,Also schön, es waren einmal zwei beste Freunde, die sich in einer völlig heterosexuellen Weise das Bett teilten. Einer von ihnen hatte zwar eine super geile Frisur, aber nicht Mal das half ich gegen den natürlichen Reiz der Müdigkeit, weshalb er sich nur aufs Ohr hauen wollte. Sein beschränkter bester Freund aber hielt es für eine gute Idee ihn wach zu halten. Am Ende war der Junge mit der geilen Frisur so frustriert und müde, dass er seinen Kumpel mit einen Kissen erdrosselte und solange zudrückte, bis sein Opfer sich nicht mehr rührte.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. So, Licht aus, hinlegen, gute Nacht!"
Er knipste das Licht aus und lies sich zurück in sein Kissen sinken. Okuyasu knipste das Licht wieder an. ,,Josuke. Bist du wach?"
,,Nein."
,,Doch. Jetzt hab ich Angst im Schlaf erdrosselt zu werden."
,,Der Junge mit der geilen Frisur erdrosselt dich nicht, wenn du den Schnabel hälst."
,,Und woher weißt du das? Kennst du ihn etwa?"
Tief durchatmen, Beherrschung bewahren, niemanden erdosseln. Morioh hatte bereits einen Serienkiller und Josuke hatte nicht vor in seine Fußstapfen zu treten. ,,Ja, das kann man so sagen. Man kann aber auch sagen, dass der Junge mit der geilen Frisur eine Metapher für mich selbst war."
,,Oh."
,,Hm."
,,Geile Frisur? Na ja, also-"
,,ÜBERLEG DIR GUT- ahem... überleg dir gut, wie du diesen Satz zuende bringen willst, Okuyasu."
Stille breitete sich zwischen ihnen aus und die Mörderstimmung war beinahe zu schmecken. Okuyasu räusperte sich. ,,Wenn Perfektion eine Frisur wäre, dann wäre es deine!"
,,Danke! Jetzt mach das Licht aus!"
Sein Kumpel gehorchte und wenige Sekunden später verschwand Josukes Zimmer erneut in völliger Dunkelheit. Man hörte noch das Rascheln der Decke, als die beiden Jungs versuchten es sich gemütlich zu machen und dann war endlich Ruhe. Nacht Ruhe. Herrlich!
Mit einen Mal wurde die Zimmertür aufgerissen und das große Deckenlicht angeknipst. Josukes Mutter stand im Tührrahm, offenbar nicht gerade begeistert. ,,Mom, wie wären fast eingeschlafen!"
,,Oh nicht in dem Ton, junger Mann! Hast du dir Mal die Küche angeschaut? Das Telefon hängt am Kabel herunter und der Gästefuton wurde einfach dahin geworfen. Du bewegst jetzt deinen Hintern runter und räumst die Küche auf oder ich vergesse mich gleich! Und morgen früh kannst du hier Mal durchlüften. Es stinkt wie im Puma Käfig!"
Oh ja, beste Freunde konnten manchmal ein Fluch sein, aber im Gegensatz zu Müttern waren sie noch wahre Wohltaten.

 Es stinkt wie im Puma Käfig!"Oh ja, beste Freunde konnten manchmal ein Fluch sein, aber im Gegensatz zu Müttern waren sie noch wahre Wohltaten

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Not a christmas meme, not even a meme, but I think it's funny

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.


Not a christmas meme, not even a meme, but I think it's funny. Vor allem der Harry Potter und die Weasleys Kommentar pfffffff-

Josuke feiert Weihnachten und alle feiern mit oder so (Jjba fluff/Crack ff Yolo)Where stories live. Discover now