Kapitel 25

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Ich liege mit Giselle und Chris auf dem sofa.
Alex liegt mit Sam auf dem lager das sie sich auf dem Boden errichtet haben. Es war so schön mitanzusehen, wie Alex Zwischen Sams beinen sitzt und Sam ihm immer wieder verträumt durch die Haare streicht.
Wir sehen uns alle 'die tränen der Sonne' an.
Gerade ist diese eine Szene vor uns, in der ein Mann eine gefesselte Frau vergewaltigt.
Ist das nicht schon schlimm genug, würden der Frau ihre Brüste abgeschnitten, damit sie nie mehr ihre Kinder stillen können.

Ich fing total an zu weinen. Ich kann es nicht fassen wie man Frauen so etwas antun kann.

Chris nam mich in den Arm. Ich liebe es wenn er das macht. Das hat er damals schon immer gemacht, als wir Kinder waren, hat er mich immer in den Arm genommen weil ich Angst im dunklen hatte. Dabei hatte er selber immer so eine Angst.
Bei ihm habe ich mich schon immer sicher gefühlt.

"Jane? Wann kommt dieser Rush morgen eigentlich?", fragt mich Chris auf einmal.

"Nach der Schule irgendwann.", gab ich daraufhin einfach und schlicht zurück.

"Woher kennst du ihn eigentlich?", kam die nächste Frage von Alex.

"In den Ferien. Ich musste einkaufen gehen und dort bin ich ihn ihn hineingelaufen. Als ich am Brunnen im Park gesessen habe, ich wollte eigentlich nur nachdenken, ist er wieder aufgetaucht. Er wollte mich Wiedersehen, naja am nächsten Tag haben wir uns wieder getroffen. Am Brunnen. Wir haben geredet und dann wollten wir ins Kino gehen, weil uns nichts besseres eingefallen ist. Ihr glaubt nicht welche Maschine er hat. Er hat eine fireblade. Als ich daraufgesessen bin, war ich echt glücklich. Naja, er hat mich nach Hause gebracht. Dann hat er mich zu sich nach Hause eingeladen. Wir waren schwimmen. Er hat mir seine kleine Schwester vorgestellt. Ever. Ich hab noch nie so ein wundervolles Mädchen gesehen.", ich habe gar nicht bemerkt wie viel ich eigentlich preisgegeben habe. Im Prinzip schon zu viel. Giselle weiß alles. Sie ist auch meine beste Freundin. Außerdem hat sie mir immer geholfen. Meine Giselle.

"Wenn er dir wehtut, bin ich aber nicht mehr der kuscheltyp verstanden? Das kannst du ihm auch sagen.", kam es überraschender Weise von Chris.

"Danke Schwager.", gebe ich lachend zurück und Strecke ihm noch die Zunge heraus.

"Dein Schwager muss erst mal an seinem Verlobten und baldigen Ehemann vorbei.", Alex legt seinen Kopf in den Nacken und sieht mich über Sams Schulter hinweg an. Sein grinsen war einfach zum schießen. Ich hab selten so ein ansteckendes grinsen gesehen.

Sam konnte sich als erstes nicht mehr halten.
Wir lachten gefühlte Stunden. Es tat so wahnsinnig gut. Nach diesem beschissenen Tag einfach zu lachen.

Wir reden noch ein bisschen. Alex half mir in meinen Rollstuhl und ging mit Sam schlafen. Chris ist mit Giselle spazieren gegangen. Mir war natürlich neulich beim grillen schon aufgefallen, dass er sie nervös macht.

Nervös. Ja das war ich auch. Ich hab wahnsinnige Angst. Ja ich mag Rush. Vielleicht bin ich auch in ihn verliebt. Aber ich hab angst wie er darauf reagieren wird. Klar es ist nur für vorübergehend. Bryan hat das ganze schon so sehr mitgenommen. Er hat wegen meinem Vater schon sein Bein verloren. Mich jetzt so zu sehen, macht ihn ziemlich fertig. Er hat nicht mal mit mir geredet. Er ist einfach abgehauen. Ich kann es verstehen. Es erinnert ihn so sehr an seinen Unfall. Ich weiß es nicht wie es dazu kam, ich habe ihn auch nicht danach gefragt. Man merkt, dass er nicht darüber reden will.

"Was hast du schatz?", ertönt die Stimme meiner Mutter auf einmal neben mir.

"Nachdenken.", gebe ich schlicht zurück.

"Hast du schmerzen?"

"Nein mom. Alles okay. Geh doch schlafen. Ich komm schon klar.", ich lächel sie an.

"Na gut. Wenn du etwas brauchst, ruf mich.", sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht nach oben.

Du lügst sie an.
Ich will nicht, dass sie sich unnötig sorgt.
Aber dafür hast du jetzt Schmerzen.
Ich kann doch nichts dafür, dass diese scheiß Betäubung nachlässt.
Sag es dann wenigstens Chris, wenn er wieder kommt.
Ach verdammt. Ich hol mir meine Tabletten schon selber.

Ich fahre in meinem Rollstuhl in die Küche und nehme meine Tabletten, die auf der anrichten stehen.

Jetzt muss ich nur noch irgendwie an ein Glas kommen. Aber die sind alle in hängeschräncken verstaut.
Toll. Ich Rolle zum Kühlschrank und Gott sei dank. Eine Flasche Saft steht noch darin.

Ich nehme schlucke die Tablette mit dem Saft runter und fahre mit dem Rollstuhl nach draußen in dem Garten.

Mein Handy habe ich ausgeschaltet. Aiden und Alex haben es mir genommen. Morgen bekomme ich ein neues. Alex hat außerdem meinen Facebook Account gelöscht. Unser Vater darf mich nicht finden.

Rettet mich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt