53-/Vertrauen

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Tomura PoV.

Als ich nach dem Essen in Dabis Zimmer angekommen war und mich wortlos auf seinem durchgewühlten Bett niedergelassen hatte, war mir sofort wieder übel geworden- und das trotz dieser bescheuerten Tablette die Toga mir extra geholt hatte. Anstatt also froh darüber gewesen zu sein endlich etwas gegessen- und dies sogar genossen zu haben, wie ich es mir eigentlich gewünscht hatte, musste ich ein weiteres mal damit kämpfen meinen Mageninhalt dort zu lassen, wo er hingehört.

Man könnte meinen dass ich überreagiere, schließlich ist hat jeder hin und wieder einen flauen Magen- jedem ist manchmal schlecht, das ist normal. Wenn du aber nach jeder einzelnen Mahlzeit, egal wie klein und gut verdaulich sie eigentlich sein sollte, das Gefühl hast jeden Moment einen Eimer- oder eine Toilette aufsuchen zu müssen, bist du irgendwann nicht mehr frustriert- du bist verzweifelt.
Dabi kann froh sein dass er grade nicht hier war, sonst hätte er sich wieder mal mein lächerliches gejammere anhören müssen. Ich verstehe seine Gefühle für mich noch immer kein stück- ich kann wirklich absolut nicht nachvollziehen was in ihn gefahren ist, dass er meint sich ausgerechnet in mich verliebt zu haben.

Ich habe nichts getan um mir das zu verdienen, ganz im Gegenteil sogar...
Ihn sofort ins Bett zu zerren als er nach seiner Schicht wieder zu mir kommt und eigentlich bloß fragen wollte, ob bei mir alles on Ordnung ist, war eine kleine verzweiflungstat- Ich finde den Gedanken, von Dabi gemocht zu werden, überraschend schön, der Sex eben war jedoch bloß dazu gedacht mich etwas abzulenken.
Ich habe ein schlechtes gewissen, vor allem aber schäme ich mich dafür, dass er mich nun wieder einmal so sieht.

Ich wende meinen Blick ab als Dabi mich perplex fragt was los sei-

"Sind es die schmerzen oder fühlst du dich einfach nicht gut? So oder so, die zweite Runde kann warten"
Ich schüttele daraufhin bloß wortlos den Kopf, während der ältere mir seufzend die Tränen von den Wangen streicht und mich fragt, ob ich diese Nacht wieder hier schlafen möchte.
"Jetzt sollte das ja kein Problem mehr sein... Komm schon süßer- ich hör' dir so gerne zu~"
Ich bin unsicher was ich tun soll- kann ich mich hier noch irgendwie rausreden? Je länger ich still bin, desto schwieriger wird das wohl. Ich schäme mich unheimlich- das ich noch immer halbnackt auf Dabis ebenfalls freier Hüfte sitze hilft da absolut nicht meine verlegenheit zu verbergen.

"Ich... Ich bin einfach keinen Schritt weitergekommen seit ich hier bin und das... Mir wird nach jedem Bissen übel, ich kann nicht alleine schlafen, essen, rausgehen, oder entscheiden ob ich mich- naja, ob ich mich weiterhin an das alles hier klammern will. Ich habe mir deine Aufmerksamkeit mit nichts verdient- oder das Toga mir extra Tabletten holt, ich habe keine ahnung womit ich das alles begleichen soll. Ich bin euch so dankbar aber manchmal wünschte ich mir, dass du mich nie zur Seite gestoßen hättest"

Ich verziehe schockiert die Augenbrauen als mein kleiner redeschwal endlich abklingt und ich den Mund halten kann- auch der Blick des anderen verrät mir sofort, dass er ebenso überrumpelt ist wie ich. Anstatt aber genug von mir zu haben und mich erstmal allein zu lassen, wendet Dabi einen Moment lang seinen Blick zur Seite, zieht angestrengt eine Decke über unsere Körper und kämmt mir anschließend, leise seufzend, durch meine verschwitzten Haarsträhnen.
Ich habe sofort ein komisches Gefühl und lasse mich wieder auf seiner warmen Brust nieder- warum erzähle ich ihm das? Warum belaste ich ihn mit einer weiteren Sache, mit der er nichts zutun hat?

"Tut mir leid, ich- ich hab voll die Stimmung zerstört und das wünsche ich mir ja auch gar nicht, nur bin ich... Ach keine ahnung... Zwiegespalten. Dumm. Such dir was aus"

"Du hast nichts zerstört und Dumm bist du auch nicht- aber magst du noch etwas weiter zu mir hoch kommen?"
Ich antworte ihm nicht, komme seiner Bitte jedoch mit bedrückter Miene nach und lege meinen Kopf an seiner Schulter ab. Mir wird warm als ich sofort ein paar sanfte Küsse auf die Stirn gedrückt bekomme und währenddessen Vorsichtig von den Armen des älteren umschlungen werde...
Das fühlt sich angenehm an- von seinem Duft und seiner zarten Haut, bis hin zu diesen leichten Küssen und der Decke, welche nun auch über meine Schultern gezogen ist... Ein weiteres mal brennen und pochen meine Augen, nur Sekunden später laufen mir heiße Tränen über die Wangen und sammeln sich auf Dabis heller Haut.

Diesmal aber schluchze ich nicht, es sind stumme Tränen.
"Du darfst keine Wunder erwarten, auch wenn ich gerne hätte das eines eintreffen würde.... Ich finde das man dein jetziges ich, nicht mit dem vergleichen kann was ich kennengelernt habe- das kannst du mir ruhig glauben"
Ich höre sein sanftes Lächeln förmlich heraus als er spricht.
"Du musst dir nichts verdienen und erst recht nichts begleichen. Ich kann da nicht für die anderen sprechen, aber ich habe mich... Ich mag dich sehr, sehr gerne und hoffe dir das ganze hier wenigstens etwas erträglicher machen zu können, verstehst du? Ich will dafür nichts"

"Dass du so schlimm kitschig sein kannst... Danke, wirklich. Das- Das beruhigt mich etwas... Warte einen Moment"
Ich bekomme ein angenehmes Gefühl als Dabis Mundwinkel sich zu einem sanften lächeln verziehen und er mich, wegen meines letzten Satzes, fragend mustert.
Als ich die mir die Weiche Decke von den Schultern streiche und mich, noch immer auf der Hüfte des anderen sitzend, aufrichte, scheint ihm kein Licht aufzugehen.

"Das hat keinen Zusammenhang zu den anderen Sachen aber ich Vertraue dir und... Ich mag ihn noch immer nicht, aber du kannst ihn ruhig sehen wenn du das wirklich willst"

Erst als ich mein Shirt ein kleines Stück hochziehe und dem größeren einen Erwartenden Blick entgegen werfe, kann er sich mein kryptisches Verhalten der letzten paar Augenblicke logisch zusammenreimen.
Dabi schenkt mir ohne zu zögern ein freudiges nicken- seine hübschen, blauen Augen liegen voller Erwartung, während sogar seine Makellosen Wangen einen kaum erkennbaren Rosa-Ton annehmen.
Ich schließe nervös die Augen als ich mir das Oberteil über den Kopf ziehe und es bei Seite werfe.

So gerne ich Dabi auch glauben möchte dass er mich attraktiv findet und sich zu meinem Körper hingezogen fühlt, wird mir bei dem bloßen Gedanken daran, dass sein Ausdruck von Ekel gezeichnet ist als er mich nun beobachtet, unglaublich unwohl.

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Kapitel 53- es grenzt an ein Wunder dass überhaupt noch jemand hier am lesen ist ahaha🧎‍♀️✋️
Will das auch echt nicht mehr lange ziehen- Bald erkundet Tomura nochmal die Außenwelt und dann fehlt noch etwas, dass ich noch schreiben muss hehe :'>

Trainwreck -Shigadabi FF- Where stories live. Discover now