14-/Wechsel Klamotten?

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Dabi PoV.

Ich warte eine halbe ewigkeit darauf, dass Tomura durch die Tür gelaufen kommt und sich zu mir an die Bar gesellt- natürlich war meine Einladung kein zwang, nur hätte ich darauf wetten können, dass er langsam hungrig wird.

Zugeben- ich weiß nicht, wie er zu Essen steht, nur hat er seit ich ihn 'gefunden' und hier einquartiert habe, noch keinen Bissen zu sich genommen...
Ich kann wohl generell nicht verneinen, dass ich absolut garnichts über ihn weiß. Ich habe keine ahnung wie er sich fühlt, was er denkt, wo er herkommt und wie er überhaupt an diesen Punkt hier gekommen ist- schließlich trifft man nicht jeden Tag die Entscheidung sich umbringen zu wollen und setzt das dann tatsächlich in die tat um...

Oder eben fast.

...

Kurz und knapp- dieser Mann ist ein wandelndes Mysterium, zumindest noch.
Akito scherrt sich überhaupt nicht um ihn und auch Toga ist niemand, der Leidenschaftlich gerne auf andere Menschen zugeht- mir geht es ähnlich wie ihr, nur hat Kurogiri uns gebeten, ein Auge auf Tomura zu haben...

Ich glaube es geht ihm etwas besser, zumindest wirkte er heute Mittag schon ruhiger.

...

Meine Gedanken schweifen immer wieder zu diesem Kerl- ob ich es zugeben mag oder nicht, aber ich mache mir Sorgen um ihn.

Nach dieser Erkenntnis dauert es nicht lange, bis ich mich dazu Entscheide für ein paar Minuten meinen Posten an der Bar zu verlassen und nach ihm zu sehen- ich möchte einfach wissen ob es ihm gut geht oder ob er etwas braucht.
Natürlich habe ich nicht die Intention nun als Butler herzuhalten, nur wirkt Tomura so, als könnte er diese kleinen Gesten gebrauchen.

Da der Laden sowieso erst heute Abend wieder voll wird und zu dieser Tageszeit so gut wie keine Gäste hat, wird meine kurze abwesenheit auch nicht auffallen.
Nachdem ich meinen Kollegen, welche ebenfalls grade nicht viel zutun haben, noch schnell unser vereinbartes 'Bin kurz weg' Handzeichen gebe, mache ich mich schnell auf den Weg in den ersten Stock und stelle schnell fest, dass unser Gast aufjedenfall Duschen war.

Der Raum ist kühl und wirklich feucht ist die Luft auch nicht mehr- es scheint schon eine Weile her zu sein, dass Tomura hier war.

Ich finde es schade dass er nicht zu uns gekommen ist, nur kann ich nachvollziehen, dass er wahrscheinlich einfach etwas Zeit allein verbringen wollte. Auch wenn das eventuell nicht das ist, was in dieser Situation das beste ist...
...
Ich sollte mich hier wirklich nicht als Therapeuten aufspielen, leider aber muss ich bloß Augenblicke später feststellen, dass mein Gedanke vielleicht gar nicht so übertrieben waren.

Nachdem ich an die Tür des jungen Mannes klopfe und sofort gesagt bekomme, dass ich einen Moment warten solle, denke ich mir nicht viel dabei, schließlich weiß ich ja nicht, was er grade so macht oder ob er mich sehen will. Als sich die Tür dann aber doch öffnet und die Person preis gibt, nach der ich mich erkundigen wollte, schwindet meine zufriedene Miene sofort.

Mein Gegenüber scheint es verdecken zu wollen, nur ist er völlig aufgelöst- seine Augen sind geschwollen, außerdem sammeln sich schon wieder Tränen in ihnen und verpassen mir einen bitteren Geschmack um Mund.
Tomuras Wangen erröten leicht während ich ihn mustere, ebenfalls wendet er beschämt seinen Blick ab und fragt mich, was genau ich von ihm wolle-

"Es passt grade nicht s-so gut..."

"Entschuldige- ich wollte nur mal nach dir sehen. Ich dachte vielleicht hast du Hunger oder so..."

Der blauhaarige schaut einmal gequält zur Seite, ehe er leicht mit dem Kopf schüttelt und es nun für einen Moment still ist.
Ein weiteres mal bin ich mir unsicher, was ich ihm sagen könnte- meine Einschätzung, dass es ihm heute schon etwas besser ginge, war nämlich offensichtlich nicht richtig...

...

Diese feststellung mag etwas unpassend sein, nur fällt mir die Tatsache, dass er eben Duschen war, sofort auf- die hellen Haare des anderen wirken beinahe fluffig und haben sich bereits wieder leicht gewellt, dabei sind sie noch nicht einmal vollstandig getrocknet.

Erst als mein flüchtiger Blick seine Schultern erreicht und den abgenutzen Stoff des Pullovers erkennt, welchen er auch schon Gestern getragen hat, werde ich wieder stutzig.

"Hey, das soll nicht komisch klingen oder so, aber möchtest du vielleicht wechsel Klamotten haben?"

Angesprochener hebt sofort seinen Blick und scheint sich etwas zu verspannen- es ist ihm sicher unangenehm, aber ich biete ihm gerne ein paar Sachen von mir an.

"Nein, ich- also... Ich hatte einfach nichts sauberes mehr im Rucksack und... Weißt du es- es wär eigentlich echt nett wenn das gehen würde..."

"Natürlich geht das. Folg mir"

Trainwreck -Shigadabi FF- Where stories live. Discover now