5-/Angekommen

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Tomura PoV.

-- Eine kleine Weile später --

Seit ich mit diesem Dabi an der Bar angekommen bin und er meinte, dass ich mir einfach ein Zimmer aussuchen- und mich ausruhen solle, habe ich kein Auge zu gemacht...
Die letzten Wochen, Tage oder eher Stunden ist soviel passiert, dass ich einfach nicht weiß welchem Gedanken ich mich zuerst widmen soll... Mein Kopf ist gefüllt allem möglichen, auf das ich gerne verzichten würde, nun aber sitze ich hier und habe alle Zeit der Welt für mich allein.

Als wir noch im Auto saßen und die Strecke von dieser alten Bahnstation- bis in die Stadt hinter uns gebracht haben, musste ich mich wirklich bemühen nicht einzuschlafen. Nur das ständige Ruckeln der unebenen Straße hat mich bis jetzt wach gehalten und es mir damit wenigstens ersparrt, noch mehr merkwürdige Situationen zwischen mir und diesem Kerl auszulösen.

Ich würde verdammt gerne schlafen, nur schaffe ich es nicht- als wäre meine Müdigkeit, jetzt wo ich sie mir wünsche, einfach verschwunden.
Ich verstehe nicht, warum dieser Kerl das alles macht- ich will seine Hilfe nicht, ich will eigentlich auch nicht hier sein, nur konnte ich grade eben einfach nicht nein sagen.
Er hat recht- es ist wirklich sehr kalt draußen, ich wollte einfach nicht noch länger dort warten müssen schätze ich...

Seit einer Weile sitze ich nun schon auf dem frisch gemachten Bett meines vorübergehenden Quartiers und starre mit von Tränen benetzten Wangen aus dem kleinen Fenster-
Das Glas ist dreckig, der Rahmen ist alt und wirkt schon etwas vergilbt. 
Wann dieses Gebäude gebaut wurde weiß ich natürlich nicht, jedoch scheint dies schon eine ganze Weile her zu sein.
Der Himmel selbst ist zu dieser Zeit schon längst komplett dunkel, während die Stadt noch immer hell erleuchtet ist und meine Verzweiflung damit bloß noch wachsen lässt.

Die letzten Wochen hier waren alles andere als schön- sie waren einer Hauptgründe warum ich die letzten Tage immer wieder auf diesen Gleisen stand und jedesmal aufs neue gehofft hatte, 'es' einfach geschehen lassen zu können.
Die komplette Autofahrt über, habe ich diesen Dabi dafür gehasst mich umgestoßen- und damit doch noch von meinem vorhaben abgebracht zu haben, nun aber... Ich wünschte mir noch immer er hätte mich einfach in Ruhe gelassen, wäre allein nach Hause gefahren und hätte mich ignoriert, nur kann ich mir auch nicht helfen...

Ein kleiner Teil von mir ist doch irgendwie froh darüber, dass er dies eben nicht getan hat.

...

Ich weiß nicht was ich denken soll, ich bin nichts als enttäuscht von mir.

Während ich mir ein weiteres mal die Augen reibe und leise aufseufze, höre ich aufeinmal stimmen von außerhalb des Raumes- die eine klingt wie eine junge Frau, die andere natürlich wie mein unfreiwilliger Lebensretter.
Als der Kerl mich vor einer kleinen Weile in dieses Gebäude geführt- und mir dieses Zimmer hier angeboten hat, bin ich auf dem Flur einer dritten Person begegnet. Diese hatte mich bloß Verständnislos angeschaut und kein Wort an mich verloren.

Ich schätze sie war einfach verwirrt- schließlich schien dieser Dabi nicht bescheid gesagt zu haben, dass er einen 'Gast' mitbringt...
Ich selber hatte keine Energie- geschweige denn die Geduld dazu, mich ihr vorzustellen und habe dies einfach dem Schwarzhaarigen jungen Mann überlassen.
Ich weiß nicht worüber sie reden, nur habe ich das wage Gefühl, dass ihr Gespräch etwas mit mir zutun hat. 

...

Erst jetzt fällt mir auf, dass ich ihm noch nicht einmal meinen Namen genannt habe.

Ein Fünkchen Neugier kommt schon in mir auf als ich die gedämpften Geräusche durch die Tür hindurch höre, da ich diesen Ort aber bald schon wieder verlassen werde, braucht es mich nicht zu interessieren was die beiden reden und wie dieses Mädchen über mich denken mag...
Ich habe nur einen kleinen Rucksack Klamotten und eine dünne Jacke, welche mich wohl kaum durch die kommenden Wochen bringen könnte, außerdem ist mein letztes Geld für dieses Hotelzimmer draufgegangen, welches ich mir als letzte bleibe ausgesucht hatte.

Ich habe keine ahnung wo ich Morgen hingehen soll- wahrscheinlich mache ich mich wieder auf den rückweg zu diesem alten Bahnhof und warte ein letztes mal auf den Gleisen, auch wenn ich mir dabei jedesmal wieder, unglaublich erbärmlich vorkomme.

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Sicher dass du das wirst? Mal schauen.

Ich hoffe es hat euch gefallen <3

Trainwreck -Shigadabi FF- Where stories live. Discover now