Trainwreck -Shigadabi FF-

20-/Tomura

Dabi PoV.

"Er hat das Sandwich kaum angerührt, danke gesagt hat er auch nicht... Ich weiß echt nicht warum du diesen Kerl so umsorgst - sogar deine Klamotten hast du ihm angezogen... Wie ein kleines Püppchen"

Ich wende meinen Blick Richtung des Bartresens als diese Worte erklingen, natürlich weiß ich genau wer das gesagt hat, warum ist mir aber unklar.

"... Du redest im Moment wirklich nur dreck, weißt du das eigentlich?... Keine ahnung seit wann es dich überhaupt interessiert was hier abgeht Akito, aber mach einfach deinen Job, klar? Wie wär das?"

Der andere erwidert meinen kühlen, abweisenden Blick ohne zu zögern- normalerweise lasse ich ihn reden wie er will, schließlich beschwert er sich ständig über alles mögliche und das auch nicht grade leise, nur ist das hier etwas anderes.

"Gott... Reg dich nicht so auf, das war nur ein Witz- abgesehen davon ist der Kerl halt ein freak, da kannst auch du nichts dran ändern"
Mein Gegenüber wendet Augenrollend seinen Blick ab und scheint fürs erste in die Flucht geschlagen zu sein, trotzdem nervt er mich...

Möglich dass die anderen beiden Tomuras eher zögerndes Verhalten nicht nachvollziehen können- sie wissen ja nicht, was an diesem Abend passiert war, nur sollte es doch sogar für jemanden wie Akito möglich sein, ihm etwas Respekt entgegen zu bringen...
Das ausgerechnet ich sowas mal denke ist schon erstaunlich, aber es ist doch die Wahrheit.

Wobei... Wie ich diesen Kerl hier kenne, kann ich wohl schon froh sein dass er es Tomura nicht ins Gesicht gesagt hat, unter diesen Umständen ist das wenigstens schon mal etwas.
Ich hoffe es war kein fehler ihn mit Toga zusammen hoch geschickt zu haben, meiner Erfahrung nach kann meine Arbeitskollegin- und Mitbewohnerin sich aber beinahe jeden zum Freund machen, also sollte das wohl gut gehen...

Sogar mit dem Kerl am anderen Ende der Bar versteht sie sich irgendwie- allein dafür hätte sie schon eine Medaille verdient.

...

Ich sollte mich nicht so über Akito aufregen, ich kenne ihn schließlich nicht erst seit Gestern und konnte ihn bis jetzt immer gut ertragen, nur... Natürlich kenne ich Tomura noch nicht sehr gut, aber er soll sich hier wohlfühlen. Ich weiß genau wie es sich anfühlt nirgendwo hin zu können, wobei ich selber nie daran gedacht hatte, mein Leben zu beenden... Ein weiterer Grund weshalb ich möchte, dass er bleibt.

Etwas zu Essen, zu trinken, ein Schlafplatz, neue Klamotten und ein kleiner Haarschnitt- Ich erwarte nicht dass die probleme des blauschopfes allein durch diese Dinge wie weggeblasen sind, nur hoffe ich, dass er sich wenigstens ein Fünkchen besser fühlt...
Kaum denke ich an diesen Mann, kommt er auch schon mit Toga durch die Tür spaziert- Ich muss sofort lächeln als ich ihn sehe.
Nachdem er sich wieder vor mich gesetzt hat und ich Tomura für einige Augenblicke, zufrieden gemustert habe, ziehe ich schnell wieder seine Aufmerksamkeit auf mich.

"Hey, die kürzeren Haare stehen dir echt gut! Ich hoffe doch Toga hat sich benommen?"

Die antwort des kleineren lässt nicht lange auf sich warten- Meine Kollegin wäre freundlich gewesen und hätte einen sehr guten Job gemacht, er fühle sich schon jetzt etwas wohler.
Ich bin sehr erleichtert das zu hören und werfe schnell einen zufriedenen Blick zu besagtem jungen Mädchen herüber- sie Unterhält sich wieder mit Akito und verdient damit sofort mein Beileid, ebenfalls aber werde ich mich nachher wohl bei ihr bedanken müssen.

Auch sie war anfänglich etwas skeptisch was es Tomura angeht, ich bin positiv überrascht dass sie das so schnell überwunden hat...
Wobei der blauschopf auch absolut nicht so aussieht, als würde er ärger machen wollen- ganz im gegenteil sogar, er ist zwar etwas verschlossen, jedoch glaube ich dass er ein wirklich guter Gesprächspartner sein kann, wenn man es erstmal schafft an ihn heran zu kommen...

Ich habe noch nie so genau über eine Person nachgedacht, oder mir wirklich Gedanken um jemanden gemacht, das ist ein komisches Gefühl, zur gleichen Zeit aber, bringt es mich auf eine Idee.

Jetzt muss ich nur noch schauen was mein Gegenüber darüber denkt.