My Life (mailiz_)

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"Emotions come and go and can't be controlled so there's no reason to worry about them. That in the end, people should be judged by their actions since in the end it was actions that defined everyone."

Nicholas Sparks, The Last Song


Rain -pov.-

Und endlich ist der Tag gekommen. Der Tag, an dem sie endlich entlassen wird. Und so gehe ich hier in das Krankenhaus, was schon die letzte Zeit mein Hauptaufenthaltsort gewesen ist. Einfach nach Hause bringen, sicher gehen das es ihr gut geht daheim, das ist mein Ziel. Nicht mehr, nicht weniger. Gedanken an ihre Mutter dringen durch meinen Kopf, und genau weiß ich nicht was ich wirklich denken soll oder was nicht. Einatmen, Ausatmen. Ein paar schritte weiter, den Ledermantel hinter mir aufgrund des leichten Zuges im Krankenhaus flattern hören. Atmen, Rain. Mein Gesicht, finster wie immer. Und angekommen. Direkt vor der Zimmertür halte ich an. Meine Hand gleitet zu dem Türgriff, gerade will ich zudrücken doch... Lachen? Wer lacht denn bitte da? Und da stehe ich, inmitten des Raumes von Valeries Zimmer, sehe sie mit unserer ach so tollen Klassenkameradin Scarlett auf dem Bett sitzen und lachen. Ich wusste in diesem Moment nicht, ob ich lachen sollte, oder mich lieber verpissen weil die beiden sichtlich vertraut aussahen. Ich würde sie nie stören wollen. "Hey Valerie..." hauche ich freundlich über meine Lippen. Scarlett lächelt mich an, doch reagiere ich nicht wirklich darauf. Ich kenne sie nicht, kannte sie nie und ich weiß wirklich nicht, ob sich das ändern soll. "Hallo Scarlett.." meine Stimme war strenger, als ich sie haben wollte. Und ja, es tat mir sogar fast leid. "Wollen wir, Val? Oder störe ich bei irgendetwas?" werfe ich meine frage in den Raum, sehe Valerie direkt in die Augen.

"Sicher. War schön mit dir zu reden, Scarlett.", antwortet sie und steht auf. Sie schnappt sich ihre Tasche und kommt dann auf mich zu. Ihre Haare fallen leicht lockig auf ihre Schultern und ihre Augen strahlen etwas nicht definierbares, dunkles aus. Gleichzeitig kommt sie derartig selbstsicher und ernst auf mich zu, dass ich in einem kurzen Moment nicht wusste, wie ich reagieren sollte.

Ich kenne sie nicht auf diese Art und weise. Ich kenne diesen Menschen fast schon nicht, der da vor mir steht. Doch beschließe ich mich einfach ganz normal zu verhalten, wie an jedem anderen Tag auch. Und so fuhren wir beide dann zu ihr, ich setzte sie ab. "Ich bin mir sicher, du kommst alleine klar?" murmle ich im Auto in Valeries richtung. Warum sollte sie auch nicht, so viel Selbstbewusstsein wie sie jetzt ausstrahlt? "Was ist denn da zwischen Scarlett und dir, darf ich fragen? werfe ich die Frage aus meinem dezent vorlauten und neugierigem Mundwerk.

Sie sieht mich an. Ihre Augen sind stechend, doch konnte man nichts aus ihnen lesen. "Meine Mutter wird nicht da sein. Sicher, ich komme klar.", beantwortet sie meine erste Frage. Dann öffnet sie die Tür, dreht sich jedoch nochmal zu mir um bevor sie aussteigt: "Scarlett und ich verstehen uns gut. So etwas, wie Freunde." Dann steigt sie aus.

'so etwas, wie Freunde...' Ihre Worte hallen wieder und wieder durch meinen Kopf. Es droht mich, zu zerreißen. Was war ich dann bitte? Etwa keine Freundin? Konnte ich ihr nichts geben, was uns zu einer Art Freunde machte? Ich verstand die Welt nicht mehr.Für mich war das einfach eine unheimlich komische Situation. Ich fahre los, weiter nach Hause und dort ergreife ich direkt mein Handy. Ich muss hier raus. Ein Anruf. Hinein in meine Welt - eine Welt, in der ich mir keine Sorgen machte, noch nie. Und vor allem brauche ich auch nicht. "Wie spät ist es denn?" frage ich sie. "Halb 7." ihre Antwort. "Ich komme in den Club" meine Worte, ehe ich auflege. Und schon bin ich verschwunden. Ich gehe in mein Zimmer, an meinen Kleiderschrank, wo ich mir mein Outfit für diese Nacht heraus hole. Und dann stelle ich mich vor den Spiegel. Kaum eine halbe Stunde später war ich fertig mit allem. Und nun stand ich da, in einem Schwarzen Bauchfreien Top, einer schwarzen Jeans mit Nietengürtel und Nieten an den Arschtaschen, mein Halsband um und dunkel Geschminkt. Smokey Eyes, wie ich sie so liebe. Dazu meinen Ledermantel und Boots. Kurzerhand baue ich mir einen Joint, bin mehr oder weniger zufrieden mit meinem Werk. Wie gerne ich doch Valerie hier hätte und mit ihr teilen würde. Valerie, Valerie, Valerie. "Reiß dich zusammen Rain!" ermahne ich mich selbst laut. So Kindisch schon wieder. Ich laufe hinaus aus meinem Haus, habe alles mit was ich brauche und bewege mich geradewegs in Richtung des Clubs. Zum Glück ist der Weg nicht weit, sodass ich mit dem Joint fertig werden würde wenn ich ankomme. Ich ziehe, genieße den Geschmack und das Gefühl. Der Wievielte ist das heute? Keine Ahnung. Ich kann mir schon meine eigenen Fragen nicht mehr beantworten.

She's like hell (GirlXGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt