Kapitel 33

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Aimee

„Aimee" Erklang es dumpf, zudem hörte es sich meilenweit entfernt an. „Aimee" hörte ich es wieder, dieses Mal klarer und näher. „Aimee, ich muss gehen." Dieser Satz weckte mich nun vollends. Ich schlug meine Augen auf und blickte direkt in Killians Augen. Er war schon komplett angezogen. „Warum?" nuschelte ich, immer noch schlaftrunken. „Liam kommt gleich. Mein Vater möchte, dass ich die Verhandlungen führe." Ich setze mich auf „Dann komme ich mit, als nächste Luna." Nun sah Killian mich zerknirscht an. „Vater meint, dass du keinen offiziellen Aufgaben einer Luna nachkommen sollst, solange das Rudel nicht entschieden hat, ob es dich akzeptiert. Es tut mir leid. Eins verspreche ich dir: Sollten sie dich nicht akzeptieren, so werde ich dir überall hin folgen." Er besiegelte sein Versprechen mit einem Kuss. Als er sich von mir löste sprach ich sanft „Dein Vater hat wohl recht. Vielleicht können wir heute eine Rudelversammlung abhalten, wo ich zu dem Rudel sprechen kann und sie auch Fragen stellen können." „Das ist eine wunderbare Idee. Du sprichst schon wie eine echte Luna." Er küsste mich nochmal kurz, eher er aufstand und ging.

So, und was mache ich nun? Schlafen kann ich nicht mehr. Irgendwie verspüre ich das Bedürfnis mich zu bewegen. Ich mache mich also fertig und zog mir Sportkleidung an. Draußen wärmte ich mich auf, ehe ich Richtung Wald joggte.

Ich war wieder auf dem Rückweg, als sich Ben zu mir gesellte und mit joggte. „Was machst du denn hier" fragte ich ihn. „Ich konnte nicht mehr schlafen und ich wollte mich ablenken, dass Liam gerade in der Nähe ist." Verstehend nicke ich.

Wir kamen wieder beim Haus an. Missmutig sah ich den Weg zurück, den wir gerade entlang kamen. Das hat mal so gar nichts gebracht. „Was ist, dass du so schaust?" „Ach, ich habe nur diesen Drang dazu mich zu bewegen und das Joggen hat jetzt nicht wirklich geholfen." erklärte ich ihm. Er nickte und fing dann plötzlich an zu grinsen. Vorsichtig frage ich ihn „Was grinst du so?" „Hm, ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen darf." Nun neugierig geworden bohre ich nach „Was darfst du mir nicht erzählen? Spuck es aus." „Weiß du noch meine Traumrolle?" Ich überlege kurz, bis es mir wieder einfällt. „Ja, du willst unbedingt mal Rocky Balboa spielen." Er nickt und grinst mich nur an. Meine Augen werden groß „Nein, oder?" Ben nickt wie wild. Ich quieke auf und falle ihm um den Hals. „Ich freue mich so für dich. Das wird phänomenal. Und was war jetzt deine Idee, wie du darauf kommst? Mal davon abgesehen, dass du mir das noch nicht erzählst hast." „Ich bekam schon die Anweisung die Kämpfe zu üben. Bevor wir her kamen hatte ich schon einige Fight calls*. Hättest du Lust mit mir zu üben?" Meine Augen werden groß. „Du fragst nicht ernsthaft, ob ich dazu Lust habe? Natürlich habe ich Lust."

So kam es, dass wir auf den Trainingsplatz gingen, wo sonst keiner im Moment trainiert. Schritt für Schritt zeigt Ben mir jeden Schlag und Griff, sodass wir uns hoffentlich nicht verletzten. Langsam fingen wir an, die Schläge zu verbinden. Zuerst langsam und dann immer schneller, sodass es immer mehr wie ein Kampf aussieht.

Nachdem wir nun schon ein paar Stunden übten, brauchte ich ein Pause. Zum Glück hatten wir uns vorher noch Wasser mitgenommen. So saßen wir jetzt am Rand und tranken etwas. „Das macht echt Spaß." merke ich an. Ben grinst „Fühlst du dich bereit, dass wir gleich im richtigen Tempo nochmal durchgehen?" Ich schaue ihn an „Mhm, gerne, aber lass mir noch kurz 5 Minuten zum verschnaufen." „Gute Idee." stimmt er mir zu. Innerhalb der 5 Minuten kamen auch andere Wölfe nun zum trainieren. Einige von ihnen schauten mich skeptisch an, so als wissen sie nicht, was sie nun von mir halten sollen. Hoffentlich klärt sich das alles bei der Versammlung nachher.

Ben und ich stehen auf und stellen uns auf. Ich ziehe mir nochmal meinen Pferdeschwanz stramm und nicke ihm zu. Es fühlt sich fast schon gut an, wie wir so ‚kämpfen', auch wenn das Tempo jetzt wirklich sehr schnell ist. Anscheinend ist der Kampf wohl für die anderen Wölfe zu echt, denn sie haben sich um uns herum gestellt und wissen nicht so recht, ob sie eingreifen sollen oder nicht. Ich versuche sie auszublenden und mich auf den ‚Kampf' zu konzentrieren. Denn wenn man nur eine Sekunde nicht aufpasst, kann man sich ordentlich verletzten.

Die FlüstererWhere stories live. Discover now