Ein gutes Ende?

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Wir Mädchen saßen auf den Treppen, die sich neben dem 3 Meterbrett befanden und schauten den Jungs amüsiert zu.
Mal ein Köpfer, mal ein Vordersalto und natürlich auch die berühmten Arschbomben. Nur Noah sprang nicht. Er schaute uns nur gequält und Hilfesuchende an. Seine größten Fans, die Mädchenschar, hatte ihn entdeckt, und wie ich es schon gewohnt war, umringten sie ihn und schossen Fotos. Wieso verstand ich immernoch nicht wirklich.

„Karma", formte ich lautlos mit meinen Lippen und grinste den guttrainierten Jungen schadenfroh an.

„Wollt ihr nicht auch mal springen?", fragend sah Mattheo uns an, worauf wir alle drei wie einstudiert unseren Kopf schüttelten.

„Wir haben Bikinis an, du kek. Die verrutschen viel zu leicht.", erklärte Em.

„Würde mich nicht stören.", erwiderte David lachend. Er konnte es einfach nicht lassen.

Noah war noch immer umgeben von Mädchen, und das nur wegen seinem Aussehen? Wie oberflächlich kann man ei-

Kann Elias nächstes mal mitkommen?", wurde ich von Em unterbrochen. „Ich hab's dir noch gar nicht erzählt, aber wir haben uns noch ein paar mal getroffen und in 3 Tagen haben wir ein Date. Ein richtiges Date!!!", schwärmte sie.

„Klar, wieso nicht.", grinste ich ihr entgegen.

Wieder wandte ich meinen Blick Noah zu, der immernoch mit seinen Verererinnen zu kämpfen hatte. Er konnte einem ja irgendwie leid tun.

„Sollten wir ihm vielleicht helfen?", fragte ich meine zwei Freundinnen.

Ohne mir zu antworten, stand Alya auf und lief auf Noah zu. Was hat sie denn jetzt vor?

„Ihr geht jetzt mal alle weg!", befahl sie den Mädchen mit keinem wirklich netten Ton.

„Und das sagt wer?", fragte eine Blondine zickig. Sie war mir schon vorhin besonders aufgefallen und befand sich auf Platz 3 in meinem: die größte Klette-Ranking . Auf Platz 1 befand sich natürlich Elysa. An die kam einfach keiner ran. Und an zweiter Stelle befand sich Mailinda aus der Oberstufe, die ich noch nie leiden konnte.

„Das sagt seine Freundin", behauptete Alya ohne zu zögern mit einem gemeinen Unterton. Sie ist was?!? Ich versuchte wirklich mich zu beherrschen, doch auf einmal lachten meine beste Freundin und ich laut los. Das konnte sie doch nicht ernst meinen?

Stur stand sie immernoch der Blondine gegenüber und wartete auf einen weiteren blöden Spruch. Diese schaute Noah aber nur entsetzt an und hoffte wohl auf ein lautes: das stimmt nicht!

Zu ihrer Enttäuschung nahm Noah jetzt Alyas Hand. „Komm wir gehen zu den anderen Babe.", brachte Alya etwas  überrascht hervor. Bei der Wortwahl musste ich mir das Lachen echt erneut und vorallem verstärkt verkneifen und schaffte es diesmal sogar. „Meinen die das Ernst, oder was haben wir verpasst?" Darauf hatte ich allerdings auch keine Antwort.

Mit einem breiten Grinsen kamen die beiden jetzt langsam auf uns zu und liesen Noahs Verehrer hinter sich.

„Bin ich nicht gut?", gefällig setzte sich Alya wieder neben mich und hielt dabei immernoch die Hand des Mädchenschwarms fest. Noah blickte uns etwas überfordert an, fasste sich dann aber wieder und wandte sich dem 3 Meter Brett zu, während er den Jungs zuwinkte. „Ich zeig euch jetzt mal wie das geht.", prahlte er.

Ohne Alya eines Blickes zu würdigen, lies er ihre Hand los und lief mit schnellen Schritten zur Leiter des Sprungbrettes, welche er anschließend hochkletterte.

„Irgendwelche wünsche?", rief er zu uns runter, bekam aber nur ein Schulterzucken zurück.

Gespannt schaute ich zu ihm hoch. Er senkte kurz seinen Kopf, um in das 3 Meter entfernte Wasser zu schauen, welches sich unter ihm ergab. Dann drehte er sich um, hob seine Arme an und sprang ohne zu zögern ab.

„Rückwertsalto!!", jubelte Alya laut und klatschte begeistert in ihr Hände, während ich das Geschehen immernoch aufmerksam beobachtete. Es war nicht nur ein Rückwertsalto, es waren 2 hintereinander.

Ich würde mir alle Knochen brechen.

Ein leises Platschen ertönte, als er endlich in das Wasser eintauchte und ein paar Wassertropfen auf mich spritzen. Ich lächelte und beobachtete ihn, als er sich am Beckenrand abstützte, um dann herauszuklettern. Diese Muskeln...

„Eigentlich dachte ich, ich würde drei schaffen", kurz schaute er auf den nassen Boden, dann wieder zu uns Mädchen und legte dann seinen Kopf schief. „Ich weiß nicht ob die Aktion von vorhin so eine gute Idee war.", sein Blick schweifte zu Alya, welche mit ihren Haaren spielte und seine Worte zu ignorieren schien.

Nach ein paar weiteren Sprüngen, liefen wir alle wieder gemütlich zu unseren beliebten Picknickdecke und sonnten uns.

„Star mich nicht so an, sondern Creme stattdessen meinen Rücken ein.", forderte ich Mattheo auf.

Nach ein paar Stunden in der Sonne und noch ein paar weiteren Abkühlungen im Wasser, gingen wir schließlich alle gemeinsam aus dem steinernen Tor und verabschiedeten uns voneinander.

„Wir sehen uns später noch, ja?"

Ich lächelte Luca zu und nickte wild. „Nach dem Abendessen ruf ich dich an."

-~~~

Frisch geduscht und ein Abendessen später, suchte ich mein Handy. In meinem Zimmer lag es schonmal nicht, ebenso nicht im Bad und im Wohnzimmer.

Ich hatte es doch gerade noch? Bin ich dumm?

Verzweifelt lies ich meinen Blick die verschiedenen Ablagemöglichkeiten in meinem Zimmer absuchen. Ohne Erfolg schaute ich wieder auf den Boden und zuckte zusammen, als aufeinmal etwas anfing zu klingeln, was eindeutig wie mein Handy klang.

Schnell griff ich in meine Jackentasche, holte das klingelnde Gerät heraus und drückte auf: annehmen.

„Komm raus.",befahl mein Bester Freund, dann legte er auch schon wieder auf.

„Schönes Gespräch.", murmelte ich etwas komplex, erinnerte mich dann aber wieder, dass er mich mit irgendetwas überraschen wollte und lächelte schließlich wieder.

Ein toller Tag kann ja nur mit einem tollen Abend enden, oder?

„Du warst meine Rettung. Ohne dich hätte ich mein Handy erst in 3 jahren wieder gefunden.", begrüßte ich ihn, während ich auf ihn zulief.

„Wo war es?", fragte er neugierig. Gleichzeitig trat er einen Schritt nach vorne und umarmte mich zur Begrüßung.

Das ist so kitschig, dachte ich ohne es auszusprechen, stattdessen antwortete Ich auf seine Frage.

„In meiner Jackentasche", erklärte ich etwas peinlich  berührt. Da hätte ich als erstes schauen sollen..

Wir beide setzten uns in sein Auto und er fuhr los. Ich hörte sein leises Lachen, welches ich zu ignorieren versuchte.

„Hätte dir auch passieren können!", verteidigte ich mich grimmig. „Und wo fahren wir jetzt eigentlich hin? Was haben wir denn vor?", fragte ich dann schon mit einem eher netteren Ton und schielte neugierig zu Luca rüber, der sich auf die Straße konzentrierte.

„Wir müssen reden!", antowortete er knapp ohne mich anzusehen.

Über was will er bloß reden?

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