19 (Der Morgen danach)

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Bruno

Ich bin kein Fluch. Nach Jahren in denen ich als Schande angesehen wurde war Elena die einzigste die in mir etwas sah. Ich wusste zwar nicht was aber ich war froh, dass überhaupt irgendjemand mich versteht. Ich dachte die ganze Nacht lang über ihre Worte nach. Ich stellte in meinem Kopf mein ganzes Leben in Frage... //Du kannst nichts für deine Gabe. Und die Zukunft ist veränderbar aber dafür muss man auch etwas ändern. Du bist nicht Schuld.//  ich versuchte mir selbst Mut damit zu machen aber wurde immer unsicherer und die Worte meiner Mamá machten mir Angst. //Du bringst uns alle noch in den Untergang! Du bist unser Fluch, Mein Fluch! Solltest du jemals gehen bist du Tod für mich.//  Harte Worte von Mamá, die mich in den ganzen Jahren in den Wänden in den Wahnsinn getrieben haben. Aber das Leben gab mir noch eine Chance. Elena sah zu mir auf und war meine Rettung aus meiner persönlichen Hölle. 

Ich wurde langsam wach und öffnete quälend müde meine Augen. Doch ich war hellwach als ich meine Augen öffnete und sie direkt vor mir liegen sah. Sie hatte ihre Augen geschlossen und schlief noch tief und fest. Ich spürte ihren warmen Atem auf meinen Wangen. Ich strich ihr eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht und legte meine Hand vorsichtig auf ihre Wange. Sie sah so schön aus wenn sie schlief.... Ich sah an mir runter und bemerkte meine andere Hand die ihre umschloss. Mir stach die Hitze ins Gesicht und ich fühlte einen kleinen Schweißtropfen der meinen Rücken runterlief aber sah dann erst, dass ich komplett zugedeckt lag. Elena hatte mir ihre Decke gegeben und ich sah wie sie ihre Beine ran zog, ihr war kalt. Sie war so liebenswert. ,,Dulce...'' ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich nahm vorsichtig die Decke hoch und deckte Elena damit zu.  

,,Elenaaaa bist du wach? Warum ist dein Zimmer abgeschlossen. Alle sind schon unten. Kommst du ?'' hörte ich aufeinmal ihre kleine Schwester Diana von draußen zu rufen. Bevor ich Elena weckte saß sie kerzengrade neben mir. ,,scheiße....'' fluchte sie leise. ,,Eh Guten Morgen. Ja alles gut! Ich komm sofort runter.'' rief sie ihrer Schwester zurück. ,,uhmm bist du sicher das alles gut ist..?'' fragte ihre Schwester misstrauisch nach während Elena zum Kleiderschrank haschte und sich umzog ohne mich überhaupt zu bemerken. Ich saß mit hochrotem Kopf auf dem Bett und hielt mir die Hände vor mein Gesicht. Ich bin schließlich kein Spanner oder sowas! Elena ging im Raum auf und ab voller Hektik. Ich stand auch auf und machte sie auf mich aufmerksam ,,Oh Verdammt.. sie darf dich nicht sehen.. ehhh versteck dich im Bad! Los los.'' flüsterte sie mir zu. Ich schloss die Tür leise und stand hinter der Badezimmer Tür und hatte Angst mich könnte jemand sehen. Ich bekam etwas Panik, hielt mir die Hände vor den Mund um möglichst leise zu atmen und lauschte an der Tür. Das Türschloss viel zu und alles war still. Die Luft ist rein. 

Erleichtert darüber wollte ich gerade aus der Tür als ich plötzlich Schritte hörte und jemand ins Zimmer kam. Ich sah durch das Schlüsselloch Julieta die mit einem Wäschekorb in den Händen am Kleiderschrank stand und Pepa neben ihr mit einer Wolke über ihrem Kopf. Ich legte leise den Kopf an die Tür und lauschte. ,,Hmm weißt du ich mache mir Sorgen um Mirabel. Mi hija verhält sich irgendwie komisch.. als ob sie..ich weiß nicht irgendwelche geheimen Sachen tut. Aber vielleicht bilde ich mich das auch nur ein. Ist dir etwas aufgefallen?'' sagte Julieta etwas aufgelöst zu Pepa, die mittlerweile eine kleine Gewitter Wolke über ihrem Kopf schweben hatte. ,,Irgendwas ist komisch. Seit dem Elena..'' Pepa stoppte. ,,Ihn am Tisch angesprochen hat, verhält sich Mirabel seltsam. Vielleicht sind sie hinterher etwas herauszufinden. Aber... ach egal..''. //Was meint Pepa mit ihn? Etwa...mich?// Pepa redet wirklich seit dem ich gegangen bin nicht mehr über mich. Sogar meinen Namen nimmt sie nicht in den Mund...sie ist schon wie Mamá.  ,,Pepa, Bruno! Du sprichst ja schon nicht mehr seinen Namen aus. Ich komme mir schon etwas vor wie als ob unser Bruder ein Monster wär! Er... er hat einfach den Weg in dieser Familie verloren..ich möchte nicht das Mirabel das auch passiert.'' meine Augen füllten sich mit immer mehr Tränen als ich meinen Hermanitas zuhörte. Julieta war die einzigste die nicht so schlimm über mich redet... sonst sieht jeder mich als Monster.  Was wenn Mirabel genauso denkt... 

Nach einer Weile gingen die beiden wieder aus dem Zimmer und ich hörte einige Zeit einfach nur Stille. Sie sind bestimmt alle im Dorf unterwegs... ich beschloss aus dem Bad endlich hervorzukommen und ging leise raus. Gerade war ich aus dem Bad gekommen stieß ich gegen jemanden... 

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Bis zum nächsten Kapitel ! 

Bleib bei mir, BrunoWhere stories live. Discover now