10 (Wir reden nicht über Bruno)

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Elena
Diana, Mama und ich saßen mit den Madrigals an ihrem Esstisch. Julieta, Mirabels Mutter, hatte Essen gekocht für uns alle. Es sah genauso köstlich aus wie es schmeckte. ,,Julieta ich muss sagen dein Essen ist wirklich sehr lecker!" bedankte ich mich bei ihr und sie strahlte vor Freude. ,, Vielen dank, freut mich das es schmeckt. Und woher genau kommt ihr eigentlich?". Ich wusste das diese Frage kommt. Mein Lächeln senkte sich langsam, denn ich wollte nie wieder an unsere Vergangenheit denken. ,,Hmh wir haben sehr schwere Zeiten hinter uns. Wir lebten sozusagen in einem großen Krieg zwischen unserem Dorf und einem Nachbar Dorf. Und unser Dorf wurde ausgelöscht von diesen Monstern. Viele kamen dabei ums Leben. Keine schöne Zeit. Es war mal friedlicher aber das wurde uns leider genommen" erzählte meine Mama und alle wurden still. Keiner sagte danach mehr etwas. Sowas kennt hier wahrscheinlich keiner. ,,Das muss schrecklich gewesen sein. Das tut uns allen unfassbar leid. Aber nun sind sie bei uns. In Sicherheit. Das Verspreche ich euch." Abuela legte ihre Hand auf Mamas Hand und lächelte uns aufmunternd zu.

Die Stille verschwand wieder und wir erzählten von schönen Momenten. Sie erzählten uns einiges über sie und wir über uns. Es war sehr schön mit ihnen allen zusammen zu sitzen.

Ich wurde immer leiser, denn ich dachte nur über eine Sache nach, die mir keine Ruhe ließ. Mir schwebte nur eine Frage im Kopf herum. ,,Ehm ich habe eine Frage. Hmh...Wer ist Bruno?" nachdem ich das gesagt hatte herrschte eine unangenehme Stille. Alle Augen waren aufeinmal auf mich gerichtet und ich blickte in unsichere Gesichter die zwischenzeitlich Blicke untereinander tauschten, die in mir eine unangenehme Nervösität gaben, etwas falsches gesagt zu haben. ,,*räusper* Er ist der Bruder meiner zwei Töchter. Er verschwand vor Jahren und kam nicht mehr zurück. Aber wir reden nicht über...ihn" Abuela war sehr streng in ihrem Ton und schaute stumpf auf ihren Teller. Sie schaute zu mir auf und sah mich scharf an. Ich schluckte und wusste nicht, was sollte ich sagen? War es falsch zu fragen?

,,Warum nicht?" fragte ich nach denn ich wollte es unbedingt wissen, aber bereute es direkt es ausgesprochen zu haben. Mama stieß mich am Bein an und sah mich ernst an. Die Frage hätte ich lieber lassen sollen. Ich bekam auch stechende Blicke von Abuela zurück, die mich unsicher machten. ,,Wir reden einfach nicht über ihn." damit beendete sie das Thema und schaute die anderen erwartungsvoll an. Daraufhin fingen die Stimmen wieder an durcheinander zu reden und lenkten ab vom eigentlichen Thema. Ich ließ es dabei sein, ich wollte schließlich niemanden verärgern. Aber je weniger ich erfuhr desto neugierig wurde ich. Sicherlich konnte ich später noch mit Mirabel darüber reden. Sie kann und würde mir bestimmt mehr erzählen.

Als wir alle fertig mit dem Essen waren, standen wir auf und ich meldete mich freiwillig für den Abwasch zusammen mit Mirabel. ,,Hey! Milo bleib stehen. Du hast hier noch was zu erledigen! Hijo hilf Elena und Mira bitte beim Abwasch, ja?" ermahnte Pepa ihn, die ihn am Arm festhielt. ,,*stöhn* ja ist ja gut...ich mach schon" erwiderte er gemervt. Meine Schwester Diana die sich eigentlich aus dem Staub machen wollte stand plötzlich neben uns. ,,Ich helf auch mit!" sagte sie und schnappte sich einen Teller und fing an zu schrubben. ,,Liebes wenn du nur bei uns auch so den Abwasch machen würdest, wäre ich dir dankbar!" zwinkerte Mama ihr zu und küsste sie auf die Wange. ,,Mamaaa" entgegnete meine schwester ihr genervt zu aber Mama ging lachend zur Tür. ,,Ich übernachte bei Julieta, sie meinte ihr beide könnt bei Mirabel schlafen, geht das in Ordnung?" wir sahen zu Mirabel die nickte. ,,Oh ja sehr gerne! Ich freue mich!" sie lächelte uns an und Mama sagte uns noch Gute Nacht und ging auch Schlafen. Ich stand neben Mirabel und wir schrubbten die Teller ab.

Ich schielte an Mirabel vorbei zu den beiden Teenagern die zusammen rumalberten anstatt zu helfen. Aber ich ließ sie und nickte Mira zu um sie aufmerksam zu machen. ,,Schau mal die beiden." flüsterte ich ihr zu und wir kicherten. Wir beobachteten Camilo und Diana wie sie miteinander quatschten und er sich in die verschiedensten Leute verwandelte und Diana ihn verträumt ansah. ,,Sie ist hin und weg von meinem Cousin, was?" belächelte Mira die zu mir blickte. ,,Sieht so aus."

,,Hey nehmt euch ein Zimmer!" scherzte Mirabel und beide drehten sich überrascht um. Sie hatten gar nicht gemerkt, dass wir sie die ganze zeit beobachteten. Mit hochroten Kopf sah Diana mich an und ich sah zu Camilo der einen leichten roten Schimmer auf seinen Wangen hatte. ,,Ach wir machen nur spaß. Kommt helft mal mit!" ich brach die peinlich Situation und wir wuschen die restlichen Bestecke ab. Als wir fertig waren gingen wir zusammen mit Mirabel in ihr Zimmer und Camilo in seins. Diana sah ihm noch lange hinterher und Mirabel zog sie ins Zimmer rein.
,,Uhhh was läuft da zwischen Milo und dir?" Mirabel bewegte ihren Finger hin und her und sah sie fragend an mit einem Grinsen auf ihrem Gesicht. ,,Überhaupt nichts! Was denkt ihr denn." antwortete Diana und schaute beleidigt zur Seite. ,,Siiiicheeer?" Mirabel legte ihren Kopf schief und meine kleine Schwester konnte ihre Mundwinkel nicht unten halten. ,,Na guut. Er ist ganz süß." das letzte nuschelte sie leise und Mira sprang auf. ,,Ha ! Ich wusste es. Mach dir keine Sorgen...Ach er wird dich sicherlich auch so mögen wie du ihn. Aber lass es ruhig angehen" Mirabel sah sie ernst an aber lachte. ,,Ja natürlich was denkst du denn" ,,Ich habs schon vorher gesehen. Hm ihr wärt ganz süß zusammen." kam von mir von der Seite und beide sahen mich an. ,,W-..Wirklich? Aber i-.. ich kenn ihn erst quasi seit heute. Aber wir verstehen uns und er ist wirklich süß...Hm mal sehen." gab sie zu. Ich weiß nicht ob es jetzt wirklich passend ist aber ich wollte zu einem Thema wechseln und jetzt ist eine gute Gelegenheit dazu.
Wer genau ist Bruno?

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Bis zum nächsten Kapitel !

Bleib bei mir, BrunoWhere stories live. Discover now