Das Fahrrad...?

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P.o.V Todoroki

Der Mensch schien bedrückt zu sein. Ihm gefiel meine äußerst ehrlich Art wohl nicht besonders. Ob alle Menschen so empfindlich reagierten? Waren sie alle so eigenartig wie dieser grünhaarige Junge?
Als er erneut seine Stimme erhob sah ich gespannt zu dem kleineren auf.
"Aber wenn du wirklich so denkst, dann bringe ich dich gleich zurück", er vermied Blickkontakt und ein gequälter Gesichtsausdruck zierte seine sonst so fröhliche Miene.
Der Junge schien wohl doch vernünftig zu sein. 

"Je schneller ich ins Meer zurückkehren kann, desto besser", antwortete ich kalt, meine Wunden setzten mir zwar noch zu, dennoch musste ich meine starke Fassade aufrecht erhalten so lange ich konnte. Schwäche zu zeigen konnte ich mir nicht noch einmal erlauben, es war schlimm genug gewesen am Strand das Bewusstsein zu verlieren. 

"Der Stand ist nicht weit von hier, ich kann dich wieder zurück tragen?", nun etwas zurückhaltender fiel sein Blick erneut auf mich während er sprach. "Du bist zwar schwer, aber ich hab dich ja auch zu fuß hierhergebracht... also..", Midoriya wirkte schüchterner als zuvor. 
Es verwunderte mich etwas das er mich den ganzen Weg alleine getragen hatte, er sah nicht sehr muskulös oder außerordentlich sportlich aus. Andererseits konnte ich schwer einschätzen wieviel Kraft Menschen wirklich in ihren Beinen hatten, es war schwer mich mit ihnen zu vergleichen. 
Der grünhaarige Junge begann erneut zu sprechen, er hatte wohl mit einer schnelleren Antwort meinerseits gerechnet "Aber wenn du das nicht möchtest kann ich dich mit meinem Fahrrad hinbringen?", er zeigte auf ein komisch aussehendes Gerät das ein paar Meter weiter an seinem Zaun lehnte. 
Es war schwer zu sagen wozu die Menschen es wohl benützten, die großen Runden Räder ließen jedoch darauf schließen das es wohl für Transportzwecke herhalten musste. 

"Ein Fahrrad?", etwas skeptisch fragte ich nach bevor ich mich darauf einließ. 

"Ja! Ähm warte.. ich kann dir zeigen wie es funktioniert!", schon lief der kleiner darauf zu und setzte sich auf das eigenartig aussehende Metallgerüst, dabei benutzte er seine Beine um eine Art Mechanismus auszulösen der die Räder dazu brachte sich zu drehen.
"Ich habe einen kleinen Anhänger den ich dranhängen kann, so könnte ich dich bis zum Strand fahren?", Midoriya hatte seinen bedrückten Gesichtsausdruck abgelegt und wirkte so fröhlich wie nie zuvor. 

Für einen Moment musterte ich ihn und das sogenannte Fahrrad bevor ich mich seufzend darauf einließ "Gut, dann benutzen wir dein... Fahrrad". Zwar war ich nicht sehr angetan davon, dennoch war es mir lieber als von dem Menschen getragen zu werden. 

"Ich hol schnell den Anhänger, bin gleich wieder da", mit schnellen Schritten verschwand der grünhaarige Junge in einer kleinen Hütte die sich in seinem Garten befand, dort wühlte er für wenige Momente herum. 
Als er zurückkam zog er hinter sich den Anhänger her, es war ebenfalls ein aus Metall und Holz gebautes Gerüst mit zwei kleinen Rädern an beiden Seiten. Es sah etwas wackelig aus und wurde lediglich mit ein paar Seilen an dem Fahrrad befestigt. Wofür Menschen sowas wohl eigentlich benutzten? 

Nachdem Midoriya mit ein paar schnellen Handgriffen alles befestigt hatte warf er noch ein Stück Stoff über das alt aussehende Holz auf dem ich wohl sitzen würde. Danach kniete er sich an den Rand des Koiteichs "Wie lange kommst du denn ohne Wasser aus?", seine grünen Augen strahlten mir entgegen. 

"Von hier bis zum Strand zu kommen sollte kein Problem sein", ich versuchte mich so wage wie möglich auszudrücken, es schien mir keine gute Idee zu sein diesem fremden Menschen so etwas wichtiges zu verraten. Am Ende würde ich nur eine weitere Schwachstelle offenbaren. 

"Gut, na dann los", der Kleinere lächelte und streckte seine Hand nach mir aus um mir aus dem Teich zu helfen. Nur widerwillig griff ich danach und zog mich aus dem Wasser, mit seiner Hilfe saß ich nur wenige Momente darauf bereits in dem viel zu kleinen Anhänger. 
Er war groß genug um mich hineinsetzten zu können, doch der Großteil meiner Flosse fand keinen Platz darin. Sehr bequem würde die Fahrt wohl nicht werden. 

"Warte, ich muss deine Flosse noch irgendwie verstecken..! Falls uns jemand sieht", grübelnd fiel sein Blick erneut auf mich. 

"Wenn mich jemand sieht werde ich nicht zögern die Person zu töten, verstanden?", frustriert strich ich mir mein feuchtes Haar aus dem Gesicht. "Es ist schlimm genug das du mich gesehen hast, ich kann es mir nicht leisten von noch mehr Menschen gesehen zu werden", ich sprach ernst und ließ keinen Raum für Zweifel. Midoriya musste wissen wie ernst es mir war, ich riskierte hier immerhin mein Leben. 

"O-Okay... das ähm- ...uns wird niemand sehen, dafür sorge ich schon", die Nervosität stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Warte hier". Schon lief er ins Haus und ließ mich hier zurück. 

"Warte hier... als ob ich eine Wahl hätte...", murmelte ich vor mich hin.
Ich versuchte solange eine bequeme Position zu finden, musste jedoch schnell feststellen das diese Anhänger wohl nicht dafür gemacht wurden um andere Menschen, oder Meerwesen, zu transportieren. 

"Hier, das sollte helfen", vor mir stand erneut der grünhaarige Junge, in seinen Händen hielt er ein großes Stück Stoff das er in Wasser getränkt hatte. Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten warf er es mir über und bedeckte so gut es ging meine Flosse mit dem nassen Stoff. "So fällt es weniger auf.. hoffe ich".

Es war eine angenehme Überraschung das der Mensch daran gedacht hatte es zu befeuchten, zwar hatte ich kein Problem damit länger an der Wasseroberfläche zu sein, dennoch bevorzugte ich es nicht zu sehr auszutrocknen.
Ich nickte dem Kleineren lediglich dankend zu, bevor ich den Stoff etwas nachjustierte. Währenddessen stieg Midoriya auf das Fahrrad auf "Ich fahre durch die Seitengassen, so sieht uns wirklich niemand, gut festhalten!", er klang wie ein aufgeregtes Kleinkind. 




Schicksalhaftes Treffen Midoriya X Todoroki Mermaidحيث تعيش القصص. اكتشف الآن