Kapitel 23

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Scheiße verdammt. Nein!

Innerlich gefror jedes Gefühl, meine Gedanken rasten umher und einen Moment lang setzte mein Herz aus. Wie war das möglich.

Nein, das war nicht real. Bloß ein Traum, aus dem ich gleich erwachen würde. Ein Albtraum, nicht anderes.

Genau, das ergab Sinn.

Alles andere wäre absurd, ich mein, sie würde doch nicht...
Nein, diese Gedanken waren zu düster. Bestimmt lag sie im Moment ruhig schlafend ihn ihrem Strohbett.

Wenn ich dann nachhause kam, würde ich sie als aller erstes ganz fest drücken. Ohja, und ihr einen liebevollen Kuss auf die faltige Stirn geben...

In der Hoffnung so aufzuwachen, zwickt ich mir in den Arm und schloss die Augen. Jetzt kam der Teil, wo ich in einem Bett aufwachen sollte und glücklich war, nur geträumt zu haben.

Meine Lieder hoben sich wieder, aber...

Unmöglich. Ich stand immernoch in dem brüchigen Raum, Mutters Körper lag noch immer unbeliebt vor mir.

Das bedeutete, dass dies hier kein Traum war und... sie war tot.

Unter mir sackten meine Knie zusammen. Kraftlos fiel ich neben dem Bett zu Boden, unfähig die Realität zu erfassen.

Wie konnte Mutter einfach gestorben sein? Sie hatte doch gestern noch erste Anzeichen von Heilung gezeigt, sogar gelächelt.

Nun sollte sie einfach so gegangen sein von dieser Welt, ohne etwas zu sagen? Die Person, die mich mein Leben lang begleitet hatte...

Die mich zu dem Menschen formte, den ich heute im Spiegel sah.

Die mir so viel beigebracht hatte, mein Vorbild und das Wichtigste in meinem Leben.

Anfänglich war es nur eine, dann allerdings schien die Hemmung zu brechen und die Tränen rannen ungehindert über meine Wangen.

Mein Schluchzen füllte die staubige Luft, hallte seltsam wieder, sodass es schrill an mein Ohr drang.

Ich legte den Kopf auf ihre unbewegte Brust und gab mich gänzlich der schier unendlichen Trauer hin.

Gleichzeitig spürte ich nagende Schuldgefühle, die sich in meinem Herz ausbreiteten. Sie war allein gewesen als es geschah.

Ich hätte hier bleiben sollen, nur dieses Mal. Ich hätte ihr helfen sollen, vielleicht wäre sie noch zu retten gewesen.

Stattdessen hatte sie ohne ihre Liebsten, auch wenn dies nur mich einschloss, ins Licht übergehen müsse.

Zumindest hoffte ich, dass des Himmel einen Platz für sie hatte. Als es ihr noch gut ging kannte ich keinen Menschen, der das Paradies mehr verdient hätte als sie.

Mit Sicherheit wollte sie nicht, dass ich trauerte oder mich schuldig fühlte. So ein Mensch war sie einfach, einer, der sich an erster Stelle immer nur um andere Sorgen machte.

Trotz alle dem machte ich mir Vorwürfe. Während Jael, mein Adori, mir erschienen war, hatte sie hier einsam den Tod empfangen.

Das hatte sie nicht verdient und ich auch nicht.

Wie viel hatte sie gegeben für mich? Zu viel von sich selbst könnte man zweifelsfrei sagen.

Diese grenzenlose Ungerechtigkeit, deren Härte stets die Unschuldigen traf, sie zerquetschte bis nicht mehr von ihnen übrig blieb, musste enden.

Zwar war das Wie und Wann noch ungewiss, doch ich wusste intuitiv, dass dies meine Bestimmung war.

Angefangen bei der Gleichheit aller Geschöpfe bis hin zur friedlichen Eintracht.

Ein Ziel für das jeder Kampf wert wäre und jedes Opfer!

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