Kapitel 8: Erforschung des Dungeons (Part 1)

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Es waren seit dieser Mission zwei Tage vergangen. Zwei sehr, sehr, ermüdende Tage. Ich bin zwar nicht mehr schreiend aufgewacht, allerdings blieben die Albträume und hielten mich teilweise durchgehend wach. Deshalb sah ich wohl nicht mehr gänzlich gesund aus.

Die Ringe unter meinen Augen wurden immer dunkler, allerdings schien es bisher noch keinem aufgefallen zu sein.

Mit Yuno hatte ich auch irgendwie nicht mehr sprechen können, da ich ihn kaum noch zu Gesicht bekam. Mimosa sah ich zwar häufiger, aber mit ihr würde ich definitiv nicht mehr über meine Probleme sprechen.

Denn aus irgendeinem sonderbaren Grund hatte mein Ordensführer herausgefunden, dass ich nicht mehr richtig schlafen konnte und mir Meditation empfohlen. Ist ja nicht so, als würde ich nicht schon wissen, dass mir diese Technik nichts bringen würde.

Wie jetzt zum Beispiel.

Der Mond hatte seinen vollen Umfang erreicht und schien sanft auf mein Gesicht hinab.

Ich war eben erst aus einem Albtraum gefangen und hatte kurzerhand entschlossen, mich auf meinen Balkon zu legen und die Natur auf mich einwirken zu lassen. Zum Glück war das Gebäude von dichtem Wald umgeben und gab mir so einen gewissen Halt, den ich nicht von selbst fand.

Erschöpft atmete ich durch und dachte über die letzte Zeit nach.

Von Tag zu Tag bereute ich meine Entscheidung, in diesen Orden gekommen zu sein, mehr als alles andere. Einfach weil ich spürte, wie wenig willkommen ich hier war. Sogar Yuno wurde besser behandelt als ich.

Und das machte mich traurig.

Zudem begann ich Asta zu vermissen.

Er hatte mir immer geholfen, wenn ich meine Albträume hatte und jetzt hatte ich ihn schon seit drei Tagen nicht mehr gesehen.

Anfangs dachte ich noch, dass das für mich eine gewaltige Erleichterung wäre, ihn nicht immer um mich zu haben, aber je länger die Zeit verging, wo ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekam, desto schmerzhafter wurde mir bewusst, wie abhängig ich von seiner Art war.

Dieses selbstbewusste und stoische Verhalten hatte mir immer einen Lichtblick geschenkt und mich von meinen dunklen Gedanken abgelenkt.

Ich seufzte.

Sollte ich vielleicht einen Ordenswechsel in Betracht ziehen? Und wenn ja, in welchen soll ich gehen?

Wegen Yami Sukehiro war ich mir dennoch sehr unsicher, ob der schwarze Stier richtig für mich wäre. Allerdings erwartete niemand von ihnen, perfekt zu sein. Und... vielleicht waren die Leute da alle wie eine kleine Familie? Schließlich waren sie wohl alle Außenseiter?

Ich drehte mich auf die Seite und öffnete die Augen.

Kann man denn überhaupt den Orden wechseln? Und wie läuft das dann ab? Muss ich nur mit William und dem Ordensführer sprechen, dessen Orden ich angehören möchte? Oder muss ich mich damit direkt zum König der Magier wenden?

Aber dafür muss ich dann wiederum wissen, welchem Orden ich angehören will.

Das ist das grundsätzliche Problem.

Und der einzige Orden, bei dem ich mir sicher sein konnte, auf keinen Adligen zu treffen, war der schwarze Stier.

Aber ich hatte es mir ordentlich mit Yami verscherzt, oder?

Ich wusste zwar, dass er seine Hand gehoben hatte, aber das auch nur wegen meiner Magie...

Wenn ich jetzt zu viel drüber nachdachte, würde ich nur wieder Kopfschmerzen bekommen.

Das Leid der ElfenWhere stories live. Discover now