Kapitel 20

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Kageyama Pov:

„Kags~", flüsterte mir jemand ins Ohr. Ein Murren verließ meinen Mund. Lasst mich doch einfach einmal ausschlafen.
Nichtsdestotrotz öffnete ich meine Augen. Es würde nichts bringen sie weiter geschlossen zu halten. Außer vielleicht, dass Shoyo gleich wieder auf mich springt oder so ein Scheiß. Da hatte ich diese Art geweckt zu werden doch lieber.

„Was willst du, Sho?", murmelte ich vor mich hin, während ich mich aufrichtete und zu ihm schaute. Er lächelte mich warm an.
„Ich musste dich wecken, Schlafmütze. Es sei denn du willst nichts mehr frühstücken, was ich eher nicht glaube. Jetzt beweg deinen Arsch aus dem Bett und komm mit runter. Wir haben lange genug darauf gewartet, dass du von selbst aufstehst." Seufzend stand ich auf, schaute kurz auf die Uhr und zog meine Augenbrauen zusammen.
„Zehn Uhr nennt ihr lange gewartet? Seit wann seid ihr denn bitte schon wach?"
„Seit ungefähr acht schätze ich? Wir können ja nichts dafür, dass du so ein Langschläfer bist." Er kam zu mir, stellte sich auf Zehenspitzen und legte seine Arme um meinen Nacken, nur um mich im nächsten Moment nach unten in einen Kuss zu ziehen. Ich merkte wie er in diesen hinein grinste. Als er sich von mir löste, sah er nach oben in meine Augen.
„Bevor du jetzt anfängst zu meckern: Guten Morgen." Während er mich immer noch breit lächelnd ansah, schüttelte ich nur den Kopf und drehte mich um, um zu den anderen zu gehen.

„Morgen Schätzchen.", bekam ich von meiner Mutter zu hören, als ich mir ein Glas Wasser holte. Ich hatte ihr schon oft gesagt, dass sie aufhören soll mich ‚Schätzchen' oder sowas kitschiges zu nennen, aber sie hörte einfach nicht damit auf. Mittlerweile ignorierte ich das einfach, genau wie auch heute. Ich erwiderte nur ein gemurmeltes: „Guten Morgen" zurück, nahm mir dann mein Glas und setzte mich zu den drei Hinatas an den Tisch.

Von Natsu und Yuno bekam ich dann auch nochmal ein „Guten Morgen", ehe meine Mutter reinkam und ein paar Pancakes auf den Tisch stellte. Dazu kamen noch Honig, Ahornsirup und ein paar Früchte wie zum Beispiel Himbeeren, Heidelbeeren und Bananen. Man konnte sagen was man wollte, aber meine Mum konnte das beste Frühstück machen, wenn sie es wollte.
Als sie sich zu uns an den Tisch setzte, fingen wir alle an zu essen und Natsu fing zu sprechen an:
„Wo gehen wir eigentlich heute hin?"
„Ich weiß noch nicht.", fing ihre Mum an „Wir könnten entweder nochmal an den Strand gehen oder ein wenig durch die Stadt laufen und uns dort nach Souvenirs umsehen. Vielleicht geht ja auch beides, wenn wir nicht zu viel Zeit beim bummeln vertrödeln."
„Also ich find die Idee beides zu machen gut. Ich hab keine Lust die ganze Zeit in der Stadt rumzulaufen, aber wieder den ganzen Tag am Strand verbringen muss auch nicht sein.", meinte Shoyo, während er sich ein Stück Pancake in den Mund schob. Ich nickte nur um zu zeigen, dass ich seiner Meinung war und aß stumm weiter.
„Dann wäre das ja geklärt.", gab meine Mutter dazu und danach hörte man sie wieder mit Frau Hinata reden.

„Wetten ich schaffe mehr Pancakes als du?" Ich schaute nach rechts in das selbstbewusste Gesicht von meinem Freund.
„Tzz, mach dich nicht lächerlich. Ich schaffe mindestens zwei mehr als du!" Und schon fing unser Wettstreit an. Wir aßen bis keine Pancakes mehr da waren.
„Scheiße. Hast du gezählt?" „Natürlich nicht!Dann wäre ich ja langsamer als du gewesen. Mein Gehirn braucht schließlich Zeit um zu essen und zu zählen. Das wäre totale Zeitverschwendung.", gab er von sich.
„Idiot! Jetzt habe ich alles umsonst in mich gestopft!" „Naja, es war ja mindestens etwas leckeres, also geht das schon. Reg dich nicht so auf. Trotzdem denke ich, dass ich mehr geschafft habe." Meine Hand landete auf seinem Hinterkopf.

„Jungs es reicht jetzt!" Ich stand auf und hörte wie Hinata, während ich in unser Zimmer ging, seine Mutter nachäffte. Schmunzelnd machte ich die Tür auf und betrat es. Ich wollte nur kurz mein Handy holen und mich umziehen. Danach wollten wir auch schon losgehen.
Und das taten wir auch. Wir entschieden uns erst einmal die Schwimmsachen hier zu lassen. Wer weiß, ob wir es heute überhaupt noch schaffen zum Strand zu gehen. Meine Mutter konnte nämlich sehr viel Zeit in einem Geschäft verbringen, deswegen rechnete ich mit einem langen Tag. Da wir auch schon gegen 17 Uhr nach Hause fahren wollten, um nicht mitten in der Nacht anzukommen, würde es knapp werden.

Und genau so wie ich es gesagt hatte: Wir standen nun schon seit einer halben Stunde im selben Laden, weil meine Mutter sich nicht entscheiden konnte. Sie stand vor einem dieser Drehregale und schaute sich verschiedene Ketten an. Dort war eine von denen, in die man ein Bild legen konnte und eine mit einem ganz normalen schönen Anhänger.

Neben mir hörte ich jemanden laut ausatmen. Ich drehte mich also um und sah Shoyo an.
„Sag mal, braucht deine Mutter immer so lange?", fragte er dann.
„Mhm, leider schon. Ich glaube ich stand wegen ihr die Hälfte meines Lebens einfach nur in einem Laden rum. Daran gewöhnt man sich aber irgendwann."
„Du armer. Aber weißt du was? Jetzt hast du ja mich und ich werde uns jetzt aus dieser fürchterlichen Situation befreien!" So stolz wie er das sagte, konnte ich nur schmunzeln. Er war echt einer der dümmsten und gleichzeitig einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben.

„Mama! Können ich und Kags in den Laden hier gegenüber gehen? Vielleicht möchte Natsu ja mit. Ist irgendein Spielzeugladen." Überzeugend stellte er seiner Mum die Idee vor. Diese nickte nur und widmete sich dann wieder meiner Mutter, um ihr beim aussuchen zu helfen.

Shoyo nahm seine Schwester an die Hand und ging vor. Hinaus aus dem Laden und hinein in den gegenüberliegenden. Ich folgte ihnen nur still. Alles würde besser werden als weiter in diesem Ramschladen zu stehen.

Internat [Kagehina]Where stories live. Discover now