Kapitel 12

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Hinata Pov:

Als ich am nächsten morgen aufwachte, fühlte ich immer noch einen warmen Körper an meinen gedrückt. In der Umarmung drehte ich mich um und war nun auf Kags Brusthöhe. Ich blickte nach oben in seine Augen und konnte mir einfach kein Grinsen unterdrücken. Seine Haare waren komplett verwuschelt und sein Gesicht zerknautscht. Deshalb wanderte meine Hand nach oben in seine Haaren, um diese ein wenig zu bändigen und ehe ich mich versah öffnete Tobio seine Augen und sah mich müde an.

„Morgen Schlafmütze", kicherte ich, während ich immer noch versuchte seine Haare in den Griff zu bekommen. Als ich merkte, dass dies nichts bringen würde, hörte ich auf und legte meine Hand an seine Wange um sein Gesicht kurze Zeit später zu mir zu ziehen.
Man hörte nur ein gegrummeltes „Morgen" und dann hob Kags seinen Kopf etwas an. Wahrscheinlich um auf die Uhr zu schauen, denn keine Sekunde später murmelte er: „6:45 schon" und schaute mich wieder an.
„Sollten wir dann nicht mal aufstehen und zum Essen gehen?", fragte ich dann und sah ihn auf meine Frage hin nicken. Ich löste mich also aus seiner Umklammerung und stand auf. Ein leichtes Ziehen ging durch meinen Körper, jedoch ignorierte ich dies so gut es ging und lief zum Bad. Ich hatte schon gehört, dass man nach dem Geschlechtsverkehr Schmerzen haben soll, deswegen war ich darauf vorbereitet gewesen. Aber anscheinend war Kags vorsichtig genug, weswegen es nur leicht unangenehm war und nicht höllisch wehtat. Ich könnte auf jeden Fall Volleyball spielen, also war alles super.

Ich und Tobio gingen nun zur Cafeteria und als wir dort ankamen, holten wir uns unser Essen und setzten uns an den üblichen Tisch mit all unseren Volleyball-kollegen. Ich setze mich zwischen Kags und Tanaka und fing an mein geholtes Frühstück zu verdrücken, als hätte ich 3 Tage lang nichts gegessen. Dann jedoch bemerkte ich Sugas Blick auf mir, danach folgte Daichis und dann auf einmal die Blicke des ganzen Tisches.
„Ist was?", fragte ich nur in die Runde, worauf mich alle leicht grinsend ansahen. Wobei, nicht nur mich, auch Kags sahen sie so an. 'Was war denn l-Oh fuck' Als ich Tobio so ansah, fiel es auch mir auf. Wie konnten wir das nur vergessen? Innerlich schlug ich mir auf die Stirn und ermahnte mich selbst, wegen meiner Dummheit. Man sah seine, und wahrscheinlich auch meine, Knutschflecken noch ziemlich gut auf der Haut. Sie wussten ja, dass wir zusammen sind, aber trotzdem war es mir so unangenehm, dass ich meinen Haaren Konkurrenz machte.

Ich spürte einen Arm, der sich um meine Schultern legte und gleich darauf Tanakas Stimme. Warum musste ich mich auch genau neben ihn setzten?
„Na, habt ihr gestern Nacht noch Volleyball gespielt, und seid öfters mal auf die Fresse geflogen ,oder welche Art von Training verursacht solche Flecken, huh?"
„Äh, ich-wir also-das Uhm.", um ehrlich zu sein, ich wusste absolut nicht was ich sagen sollte. Auf so eine Situation war ich nicht vorbereitet, genauso wie auf jede andere die in meinem Leben stattfindet. Hilfesuchende schaute ich Kags an, denn alle Augen lagen immer noch auf uns.

„So eine Art von Training kennst du wahrscheinlich noch gar nicht Tanaka. Aber vielleicht kommt Kiyoko ja mal und zeigt sie dir. So wie du sie immer anhimmelst, macht sie es vielleicht aus Mitleid." Nachdem diese Worte Kags Mund verließen, schaute ich zu ihm auf und im nächsten Moment rammte ich ihm meinen Ellbogen in die Seite.
„Sei doch nicht gleich so gemein!", motzte ich ihn an.
„Huh? Was soll ich denn sonst machen. Es ihm in Details erklären oder was willst du?"
„Was? Nein. Ich-also." Ich sah wie er grinste. „Lach mich nicht aus, Blödiyama!" Während dieser Konversation wurde mein Gesicht von Sekunde zu Sekunde heißer und mittlerweile müsste ich wie eine Tomate aussehen. Deshalb landeten meine Hände für kurze Zeit in meinem Gesicht, damit ich niemanden mehr anschauen musste. Ich kann einfach nicht mit anderen über solche Themen reden, das ist mega unangenehm. Ich spürte einen Arm um meine Schulter, diesmal war es jedoch der von Kags und als ich merkte, dass alle endlich wieder über etwas anderes redeten oder mich einfach nicht mehr anschauten, aß ich weiter.

Mittlerweile war schon viel Zeit vergangen. In ein paar Stunden würden wir von unseren Eltern abgeholt werden und dann waren Sommerferien. 6 Wochen lang einfach Zuhause sein, ohne Schule und alles drum und dran. Viele Leute würden sich jetzt bestimmt freuen, aber bei mir schwang auch Trauer mit, wenn ich so daran dachte. Ich meine, 6 Wochen kein Volleyballtraining und das allerwichtigste, ich würde Kags nicht mehr jeden Tag sehen. Ich war mittlerweile schon fast abhängig von ihm. Zumindest war das mein Gefühl. Ich schlief jeden Abend in seinem Arm ein und wachte jeden Morgen wieder in diesen auf. Mit niemand anderem konnte ich wirklich über alles reden und ganz wichtig natürlich, mit niemand anderem konnte ich so gut Volleyball spielen. Dieser Idiot hatte wirklich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt.

„Zu mir!", rief ich, als ich mal wieder hoch sprang und den Ball schlagen wollte. Das wäre dann auch der letzte für heute, denn Daichi stand schon mit dem Schlüssel in der Tür und wartete darauf, endlich die Tür verschließen zu können, um sich umzuziehen. Von allen anderen hatten wir uns schon verabschiedet. Ich schlug den letzten Ball für dieses Schuljahr mit Leichtigkeit über das Netz und er landete mit einem lauten 'klatsch' auf der anderen Seite.

Also standen wir da nun vor unseren beiden Autos und warteten bis unsere Mütter ihr langes Gespräch beendeten.
„Ey Idiot!" rief Tobios Stimme mich, als er seine Sachen endlich im Auto verstaut hatte.„Meine Mutter meinte, dass wir dieses Jahr irgendwo an einen Strand fahren. Ich wette sie hat deine Mum schon gefragt, ob ihr mitkommt."
„Heißt das wir sehen uns in den Ferien?" Ich sah wie er nickte und stieß ein kleines Quietschen aus. In den Urlaub fahren war ja so schon cool, aber dabei noch etwas mit Freunden machen zu können war noch tausendmal besser.

Ich und Kags redeten danach noch ein wenig über alles mögliche. Die bevorstehenden Sommerferien, das nächste Schuljahr und natürlich über das wichtigste: Volleyball.
Nach einer Weile kamen dann unsere Mütter zu uns und teilten uns mit, dass wir nun nach Hause mussten, da es schon ziemlich spät war. Ich ging noch kurz zu Kags, gab ihm einen kurzen Kuss, den er natürlich erwiderte, verabschiedete mich von ihm und auch seiner Mutter und stieg in unser Auto.

Nach dieser Nachricht freute ich mich wieder auf die Sommerferien. Keine Schule, ich konnte Kags, zumindest für kurze Zeit, sehen und im Urlaub konnten wir sogar Volleyball spielen. Was will man mehr?

Internat [Kagehina]Where stories live. Discover now