Kapitel 5

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Hinata Pov:

Ich packte gerade meine Sachen zusammen, da wir in zwei Stunden schon abgeholt werden würden. Kags war gerade im Bad und duschte.
So, noch das letzte Teil und fertig.Endlich! Hatte auch lange genug gedauert.

"Auch mal fertig, Faulpelz?", hörte ich von hinter mir. Ich drehte mich um und sah Kags, mit einem Handtuch um die Hüften. Er trocknete gerade seine nassen Haare. Dieser Riese sah schon gut aus, das konnte man nicht verleugnen. Vor allem mit nassen Haaren. Und sein Oberkörper war echt gut trainiert. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Einfach perfekt.... Ich merkte wie er mich ansah und auch, dass ich sehr auffällig starre. Einfach schnell etwas sagen, dann wird das schon.
"Hey, du hättest mich doch wecken können! Also ist es nicht meine Schuld, dass ich erst jetzt fertig bin!", motzte ich, jedoch leicht rot, aufgrund meiner Gedanken und Taten.
"Jaja klar.", meinte er und verdrehte gespielt genervt die Augen.

"Was machen wir jetzt eigentlich noch?", fragte ich ihn.
"Wer hat gesagt, dass wir was zusammen machen?", gab er nur zurück und holte seine Kleidung, um sich anzuziehen. Damit ich nicht wieder in meine Starre verfalle drehte ich mich schnell um und ging ins Bad.

Als ich wieder heraus kam, klopfte es an der Tür. Also ging ich hin und öffnete sie. Ich sah Tanaka und Nishinoya vor der Tür stehen.
"Oh, was wollt ihr hier?"
"Wir haben doch noch ungefähr eine Stunde Zeit, bis wir uns richtig fertig machen müssen und da dachten wir uns, wir fragen mal die Volleyball-Verrückten ob sie mit uns trainieren wollen. Daichi hat den Schlüssel nochmal ergattert also, wollt ihr?", fragte Tanaka an mich und Kags ,der nun hinter mir stand, gerichtet.
Ich grinste nur. Warum fragen die überhaupt? Natürlich sage ich da "Ja".

Also gingen wir zur Turnhalle ,wo tatsächlich jeder aus unserem Team trainierte. Ich und Kags stellten uns auf Position. Heute war der letzte Tag, da wollten wir nochmal unseren Angriff üben.
Tsukishima, Narita und Tanaka versuchten meinen und Kags Ball zu blocken und Nishinoya übte so seine Annahmen. Yamaguchi trainierte seine Aufschläge, genauso wie Kinoshita und Ennoshita und Sugawara trainierte auch irgendeinen Angriff mit Asahi, welchen Daichi dann versuchte anzunehmen.

Dabei schienen wir wohl die Zeit vergessen zu haben, denn auf einmal sahen wir wie viele Personen die Halle betraten. Aber es waren nicht nur irgendwelche Personen, sondern unsere Eltern wie sich herausstellte. Unser Schulleiter war auch dabei. Man hörte dann nämlich seine Stimme:
"Ach, die Jungs nehmen das wirklich sehr Ernst mit ihrem Club..." Er wollte noch etwas sagen, aber jemand unterbrach ihn.
Mit einer süßen Mädchenstimme hörte man ein lautes: "Bruderherz ich hab dich sooo vermisst." Im nächsten Moment stand meine kleine Schwester Natsu an meinen Beinen und umarmte mich. Andere würden jetzt sagen, dass es peinlich ist, aber ich hatte sie schon so lange nicht mehr gesehen und freute mich einfach, als ich sie wieder in meiner Nähe hatte.

"Hi Natsu. Na wie geht es dir?" Und bei dieser Frage fing sie dann gnadenlos an zu brabbeln und lies keine Möglichkeit irgendetwas zu ihrer Rede hinzuzufügen. Während ich ihr zuhörte, suchte ich meine Mutter in der Menschenmenge. Sie unterhielt sich mit einer anderen Frau, welche langes dunkelblaues bis Schwarzes Haar hatte. Sie war auch viel größer als meine Mutter. Nach circa 5 Minuten, drehten die beiden sich in meine Richtung und liefen los, immer noch redend. Als sie dann bei mir angekommen waren, umarmte meine Mutter mich kurz. Die andere Frau sah mich nur an und sagte nach kurzer Zeit:
"Du bist ja groß geworden Shoyo. Wie geht es dir denn so?" Ich bin groß geworden? Also erstens war das die dreisteste Lüge, die ich je gehört hatte und zweitens, woher kennt die mich? Meine Mutter bemerkte meinen leicht verwirrten Blick und lachte nur.

"Erinnerst du dich nicht?" Ich schüttelte nur den Kopf und sie redete weiter: "Das ist Nao Kageyama. Ich und sie waren in der gleichen Oberschule und sehr gut befreundet. Wir haben uns auch nach der Schule noch getroffen bis du ungefähr drei warst. Also kein Wunder, dass du es vergessen hast. Es ist ja schließlich lange her. Du und Tobio habt früher immer miteinander gespielt. Das hat so schön gepasst, weil ihr gleich alt wart."  Ich und Kags kannten uns? Unsere Mütter waren befreundet? Das hätte ich jetzt eher weniger erwartet. Es war nur irgendwie peinlich, dass sie mich kannte, ich sie aber nicht. Ich brachte nur ein "Oh" heraus und da fing Nao oder auch Frau Kageyama an zu reden:

"Sag mal, wo ist mein Sohn denn eigentlich? Da begrüßt der nicht mal seine Mutter, eine Frechheit!"
"Uhm, ich glaube er räumt gerade das Netz weg, also müsste er gleich kommen.", meinte ich. Wenn ich sie jetzt so anblicke, hätte ich mir denken können, dass es Kags Mutter ist. Die gleichen dunklen Haare, die gleichen Augen und die Art zu sprechen war auch ähnlich.
Da kam er auch schon zu uns.
"Na, da ist er ja endlich."
"Ah, Hi Mama.", meinte er nur und drehte sich zu mir: "Räumst du die Bälle weg? Ich hab schon den Rest gemacht, während du hier nur rumgestanden und geredet hast."
"Na hör mal", und da sah man nur noch eine Hand, die auf Kags Hinterkopf landete.
'Aha, daher hatte er das also'
"Er begrüßt mindestens seine Mutter. Du solltest dir ein Beispiel nehmen, so habe ich dich nicht erzogen, Tobio!", meckerte sie. 'Jap, definitiv Kageyamas Mutter', dachte ich und schmunzelte.

"Hey, was gibt es da zu lachen?", fragte er mich genervt.
"Ach nichts weiter, aber es ist irgendwie schön mal zusehen wie du von jemandem angeschnauzt wirst und es nicht du bist der jemanden anschnauzt." Jetzt schaute er grimmig zu mir und kam auf mich zu.

"Na, warte du Idiot!" Jetzt spielten wir mal wieder unser geliebtes Fangspiel. Ich rannte durch die ganze Halle und Kags folgte mir. Aber auf einmal legte er in seinem Tempo zu und stürzte sich auf mich. Leider konnte ich nicht mehr schnell genug handeln, weswegen wir nun zusammen Bekanntschaft mit dem Boden machten. Kags fiel auf mich, weswegen ich noch stärker auf den Boden gedrückt wurde.
"Ha, hab dich Idiot!", meinte Kags und schlug mir einmal leicht gegen den Arm, während er sich auf seine Ellbogen stützte. Einer rechts und einer links von meinem Kopf.
"Na hör mal Schlappiyama, so hat man dich aber nicht erzogen."
"Klappe!", zischte er. Danach wurde er rot und richtete sich schnell auf. Nachdem ich merkte wie wir hier gerade lagen, machte mein Kopf mal wieder meinen Haaren Konkurrenz und auch ich richtete mich auf.

"Och, ich dachte wir kriegen hier jetzt eine richtige Show", hörte man von Tanaka und Nishinoya, während sie auf uns zukamen. Das machte die ganze Lage nicht besser und wir wurden nur noch röter.

Nach einer Weile hatten wir uns wieder beruhigt und standen nun bei unseren Eltern auf dem Parkplatz der Schule. Mir war das Gespräch relativ egal. Alles nur komisches Zeug, was mich nicht interessierte, bis ich auf einmal den Satz hörte.
"So, wir müssten dann jetzt los, Natsu muss ein wenig schlafen. Lass uns doch mal wieder schreiben, vielleicht findet sich ja ein Termin an dem wir uns treffen könnten wie früher. Wir wohnen ja nicht sehr weit voneinander entfernt."
"Klar, sehr gerne. Für Tobio und Shoyo wäre das doch bestimmt auch schön, oder nicht?", meinte Frau Kageyama dann lächelnd.
"Ähh, klar", antworteten wir beide nur, bevor wir uns dann mit einem "Tschüss Idiot" von seiner Seite und einem "Jaja, Tschüss Schlappiyama" von meiner Seite verabschiedeten.

'Irgendwie freute ich mich doch sehr darüber, dass meine Mutter diesen Vorschlag gemacht hat. So konnten ich und Kags in der Nächsten Woche doch noch Volleyball zusammen spielen!'

Nach diesem Gedanke und ein bisschen Gerede mit meiner Mutter, legte ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und schlief schnell ein.

Internat [Kagehina]Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ