Und seit du da bist sind alle Lichter an.

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Ich wurde durch das helle Licht, das direkt auf mich fiel, geweckt. Langsam schlug ich die Augen auf und musste mich erst mal an die viel zu intensiven Sonnenstrahlen gewöhnen. Ich konnte durch das Fenster den blauen Himmel ausmachen, der sich über Köln zog.

Kleine Staubpartikel tanzten im Sonnenlicht und von draußen konnte ich gedämpft die Geräusche der vorbei fahrenden Autos hören. Allmählich wurde es Frühling und bei dem Gedanken daran, was Felix und ich alles Unternehmen konnten, fühlte ich Vorfreude in mir aufkommen.

Ich rollte mich auf die Seite und sah, dass Felix immer noch schlief. Ich stützte meinen Kopf in meine Hand und beobachtete ihn. Seine Brust hob und senkte sich im Einklang seiner gleichmäßigen Atemzüge. Sein Gesicht war völlig tiefen entspannt und friedlich - er sah so viel jünger aus, wenn er schlief.

Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, fuhr ich mit meinem Zeigefinger über seine Brust und zeichnete die Linien seiner Muskeln nach. Ich sah, wie eine Gänsehaut über seine Arme kroch und lächelte - selbst im Schlaf ließ es ihn nicht kalt und ich hatte noch Wirkung auf ihn.

Ich strich ihm zärtlich eine Strähne, die ihm beim schlafen in's Gesicht gefallen war, zurück. Seine Mundwinkel zuckten und ein Lächeln huschte über seine Lippen. Vielleicht träumte er ja gerade.

Das Sonnenlicht fiel so auf Felix, dass es fast so aussah, als würde er leuchten. Mega kitschig, aber solange er nicht zu glitzern anfing, war alles in Ordnung. Er sah einfach verboten gut aus. Ich hatte so ein unsagbares Glück, dass ich ihn lieben durfte.

Der Staub und die Sonnenstrahlen kitzelten in meiner Nase und meinem Hals. Mit größter Anstrengung versuchte ich ein Niesen zu unterdrücken - gelang mir nicht, mit einem lauten “Hatschi!“ machte ich dem Kribbeln ein Ende.

Doch dadurch weckte ich auch Felix. Er zuckte zusammen und schlug erschrocken die Augen auf.

“Was ist los?“, brachte er mit rauer Stummer hervor. Völlig fertig und überfordert blickte er sich um, bis sein Blick meinen traf. Er fuhr sich mit seiner Hand über's Gesicht und strich sich durch seine Haare. Er drehte sich auf den Bauch und vergrub sein Kopf im Kissen.

Ich rollte mich auf ihn und legte mich auf seinen Rücken. Ich umschlang seinen Bauch und verteilte Küsse auf seinen Schulterblättern und Nacken, woraufhin sich die kleinen Härchen dort aufrichteten. Ihm entfuhr ein tiefes, kehliges Grummeln, welches seinen und meinen Körper vibrieren ließ.

“Du, Alex?“ Felix hatte seinen Kopf angehoben und sah mich mit einem Ausdruck an, den ich nicht zu deuten wusste.

“Mhmm?“, murmelte ich und unterbrach meine Liebkosungen.

“Du hast eine Morgenlatte und die befindet sich gerade an meinem Hintern.“

Ich sah ihn erschrocken an. Dann wendete ich peinlich berührt und mit hochrotem Kopf meinen Blick ab und rollte mich von ihm runter. Ich ging zum Schrank und schnappte mir die erstbesten Klamotten, die ich finden konnte und die halbwegs zueinander passten. Felix lehnte an der Wand und hatte seine Arme im Nacken verschränkt und beobachtete mich mit schelmischen Grinsen. Er hatte einen Mundwinkel nach oben gezogen, was verboten sexy aussah - wäre mir die Situation nicht so unangenehm gewesen, hätte ich mich jetzt auf ihn stürzen.

Schnell schlüpfte ich aus dem Raum und verschwand im Badezimmer. Die Tür schloss ich vorsichtshalber hinter mir ab, nicht, dass Felix womöglich noch auf dumme Ideen kam. Ich drehte das Wasser der Dusche an und stellte mich unter den Strahl. Das Wasser war eiskalt und brachte meinen Kreislauf auf Hochtouren, so dass das Blut sich aus der Unteren Region in meinen gesamten Körper verteilte. Ich schloss meine Augen, streckte mein Gesicht dem Wasser Strahl entgegen und ließ es über meine heiße Haut prasseln. Ich drehte das Wasser wieder wärmer und wusch mir schnell die Haare.

Ich stieg aus der Dusche und zog mich an. Meine Haare ließ ich, wie sie waren, ich hatte eh nicht vor, das Haus zu verlassen. Ich suchte meine Sachen zusammen und tappste zurück in Richtung Schlafzimmer.

“Izzi?“, krächzte Felix. Ich drehte mich zu ihm um.

“Ja, was los?“, fragte ich.

“Ich glaube, ich bin krank.“

flash mich//dizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt