und es wird jeden Tag 'n kleines bisschen schlimmer.

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Ein paar Tage später war ich schon wieder in meinem Alltagstrott. Felix und ich hatten gerade ein paar Folgen Minecraft Marc zusammen aufgenommen und unterhielten uns jetzt noch etwas über Skype.

"Und, wie geht's dir so?", fragte er mich.

"Ganz gut", log ich.

Ehrlich gesagt ging's mir beschissen. Nicht nur, dass ich seine Nähe schrecklich vermisste, seit ein paar Tagen meldete sich auch noch eine Erkältung an. Ich hatte dauernd dieses nervige Kratzen im Hals und heute morgen wachte ich mit pochenden Kopfschmerzen auf. Aber ich wollte Felix nicht damit belasten, er hatte schon so genug um die Ohren.

"Sicher? Du klingst etwas krank."

Wie schaffte er es immer so schnell herauszufinden, dass ich log?

"Ist nur 'ne kleine Erkältung, nichts schlimmes." Jedoch packte mich in genau diesem Moment ein heftiger Hustenanfall.

"Das hört sich für mich aber ganz anders an."

"Nee nee, passt schon, mach dir um mich keine Sorgen. Ich nehm' einfach gleich eine Tablette und leg' mich hin. Dann sollte es mir morgen eigentlich schon besser gehen." Ich wollte wirklich nicht, dass er sich unnötig Sorgen um mich machte.

"Okay?", sagte Felix zögerlich und äußerst skeptisch - er wusste einfach, wenn ich ihm was verheimlichte. "Ich würde ja gerne vorbei kommen, aber ich fahre heute Abend zu meiner Familie. Wirklich Lust habe ich aber nicht gerade."

"Wieso, gab's Stress?"

"Das nicht. Aber es ist immer so anstrengend. Außerdem bin ich dann so weit von dir entfernt." Den letzten Satz flüsterte er nur, ich hatte ihn aber trotzdem verstanden.

"Ach komm, du hälst doch wohl mal ein paar Tage ohne Sex aus", tadelte ich und musste dabei breit grinsen.

"Ich glaub' des nich'", konterte Felix und wir beide verfielen in Gelächter, welches bei mir in einem weiteren Hustenanfall endete, der mich von Kopf bis Fuß durchschüttelte.

"Man Izzi, wenn ich das so höre, will ich dich gar nicht alleine lassen!"

"Es ist wirklich alles in Ordnung, mach dir keinen Kopf. Du, ich muss jetzt Schluss machen. Ich schreib' dir später nochmal, ja?", versuchte ich ihn abzuwimmeln.

"Ist gut. Ich liebe dich."

"Ich dich auch." Mit diesen Worten beendete ich unser Gespräch und fuhr den PC runter. Ich griff nach meinem Handy und suchte die Nummer eines Lieferservices raus. Mein Magen war seit Stunden am knurren und ich hatte richtig Lust auf Burger. Ich bestellte mir einen doppelten Cheeseburger mit Pommes.

Während ich auf mein Essen wartete, holte ich mir eine Tablette. Ich löste sie in einem Glas Wasser auf und trank es in einem Zug aus. Danach ging ich in mein Zimmer um mir einen Pulli und meine Bettdecke zu holen. Eigentlich war es gar nicht so kalt, trotzdem hatte ich das Gefühl, es würden antarktische Temperaturen herrschen. Draußen ging langsam die Sonne unter und dunkle Wolken zogen über den Himmel. Sieht so aus, als würde es gleich einen Schauer geben.

Mit meiner Decke ließ ich mich auf's Sofa plumpsen und checkte meine Social Media Links ab.

Nach weiteren fünfzehn Minuten des wartens, hörte ich endlich das erlösende Schrillen der Klingel. In meine Bettdecke eingewickelt, schlurfte ich träge zur Tür. War mir jetzt auch egal, wie ich aussah. Auf dem Weg holte ich noch mein Portemonnaie, das im Flur lag. Zufällig warf ich dabei einen Blick aus dem Fenster. Mittlerweile goss es wie aus Eimern. Der arme Lieferant, dachte ich.

Doch vor der Tür stand nicht der erwartete Lieferant. Verdutzt blickte ich in Felix' Gesicht.

Nicht wundern, dass schon wieder ein Kapitel kommt, aber ich hab' nichts zu tun und bin gerade in Schreiblaune. :D

flash mich//dizziWo Geschichten leben. Entdecke jetzt