Kapitel 18~In Stein gemeißelt

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Hätten ihre Schmerzen eine Farbe wäre sie rot, aber nicht das angenehme Rot einer Rose, sondern das Rot das dir in die Augen sticht, dir quasi zuschreit dass du in Gefahr bist. Der Nebel vor ihr bestand aus allen Farben die sich ein Mensch vorstellen konnte, und mit Sicherheit auch aus einigen die sie sich nicht vorstellen konnten, ein Netz aus Sternen lag darin verteilt. Als hätte jemand eine Hand voll winziger Diamanten genommen und sie in den Himmel geworfen. Langsam verfestigte er sich zu einer menschenähnlichen Figur, ihr Lachen war wie Honig, viel zu süß und es klebte einfach überall. "Wo bin ich? Träume ich?", sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, der Schmerz hatte sie komplett in seinem Griff. Wortwörtlich, sie hing an einer Wand aus, was aussah wie, Muskeln, zwei dolchähnliche Zähne stachen durch ihre Schulterblätter ließen sie wie Kleider am Haken baumeln, spitze Dornenranken waren um ihren gesamten Körper gewickelt, sie hielten ihre Arme ausgestreckt an der Wand fest, ihr rechte Bein war verdreht. Statt ihrer Rüstung trug sie nur noch den darunterliegenden Overall, sodass ihre Haut nicht mehr von dem Stoff des Anzuges beschützt wurde. Die Spitzen gruben sich in ihr Fleisch, schickten Höllenschmerzen durch ihren gesamten Körper. Ihre Schläfe brannte nicht mehr, aber die Narbe war noch da, Brandblasen und verkohlte Haut. "Nein, das hier ist deine Realität." "Warum tust du mir das an?", ihre Stimme war heiser. Wieder dieses zuckersüße Lachen, dass sich sich überall hinlegt und dich festklebt wie eine Fliege im Honig: "Weil du mich verraten hast, Tochter." Die Ranken verdrehten ihren linken Arm, der Schrei blieb ihr im Rachen hängen, sie würde ihr diese Genugtuung nicht geben: "Ich habe dich nicht verraten, du hast mich belogen!" "Von deinem begrenzten Standpunkt aus vielleicht." Etwas Warmes streifte ihre Wange, aber diesmal konnte sie es sehen, es war eine Art mutierter Schmetterling, zu abstoßend um es beschreiben zu können. "Wir konnten dich schon einmal besiegen, du warst für zwanzigtausend Jahre da draußen!" Er setzte sich auf ihr Brustbein, und stach seinen Rüssel in ihre Haut, wie ein Blitz zuckte der Schmerz durch ihre gesamtes Nervensystem, sie schrie, so laut dass es in dem nebelhaften Raum von den Wänden widerhallen, und fast die Antwort der Traumdeuterin übertönt hätte: "Ach wie lang der Frühling wohl auf eine Eintagsfliege wirken muss. Ihr seit nicht mehr als Ungeziefer für mich, ich könnte euch mit nur einem Gedanken auslöschen." Basilia war vor Schmerz fast bewusstlos, dunkle Flecken erschienen an den Rändern ihres Sichtfeldes, aber eines war immer noch da, diese Lachen dass in jede Wunde an ihrem Körper sickerte und brannte wie Höllenfeuer.

Chaos war überall, die Kommunikationskanäle der Flotte waren voll damit, niemand schien zu wissen was passierte, und Yeona wollte wissen was mit Basilia passiert war. Jetzt lag sie auf der Passagierbank im Cockpit der Eos, sie schien zu schlafen, aber irgendwas war nicht richtig. Blut sickerte aus Wunden an ihren Schultern, und die Brandwunde an ihrer Schläfe heilte nicht, selbst die Heilungsversuche ihres Bruders waren sinnlos. Cirillo saß neben ihr, eine Hand umklammerte die ihre. "Empire's Sun an Eos.", Kommandantin Vitales Stimme dröhnte über durch das Cockpit, "Der Imperator will mit dem Auserwählten reden, unsere Chance sehen nicht sonderlich gut aus." "Das haben wir schon bemerkt, Cirillo wird sich zu euch auf den Weg machen, Eos Ende." Der junge Mann wischte sich eine blonde Locke aus dem Gesicht und ließ die Hand seiner Schwester los: "Immerhin scheint sie keine Schmerzen zu haben."

Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, es fühlte sich an wie Wochen, Basilia vermutete dass die Traumdeuterin mit ihrer Vorstellung von Zeit spielte, das war auch was sie hoffte, die anderen Möglichkeiten waren nicht schön. Ihre Arme konnte sie schon seit einiger Zeit nicht mehr spüren, dieser kleine Schmetterling saß immer noch an ihrem Hals, oder vielleicht war es inzwischen auch ein anderer, die andauernden Schmerzen machten es ihr schwer alles genau mitzuverfolgen. Ihre Tetrainstücke funktionierte nicht, sowohl das normale, als auch das rote, dass sie inzwischen angefangen hat Dämmerkristall zu nennen. Wenn es um die Farbe, oder ihre Situation, ging hätten Blutkristall oder Lügenkristall vermutlich besser gepasst, aber Cirillo und Yeona wäre das vermutlich zu dunkel, und sie hoffte immer noch darauf die beiden irgendwann wieder zu sehen.

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