Mord im Metropolitan

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Inspiriert von der Serie NCIS.

Ein Holzpflock mitten ins Herz. Benzin, das den kalt werdenden Körper zudeckt. Und eine helle Flamme an der Spitze des Abendkleides.

,,Aufwachen, Solace! Tote im Metropolitan!", wurde ich von meinem äußerst schlecht gelauntem Boss geweckt, ehe er mir einen Schlag gegen den Hinterkopf verpasste.

,,Komme schon, Boss!"

,,Du fährst mit Reyna, Solace."

,,Das kannst du mir nicht antun, Boss! Ich will noch nicht sterben!"

,,Fresse, Will! Ich kann super Auto fahren.", motzte meine schlaue, wenn doch lebensmüde Kollegin.

Als wir das Metropolitan Museum of Art erreichten, schwirrten bereits Journalist:innen überall umher, befragten Zeug:innen und stellten gar wahnsinnige Tatmotive auf.

,,Agent Brunner, was sagt der NCIS zu dieser Bluttat?"

,,Wir haben bisher noch nicht einmal den Leichnam gesehen und können somit noch keine Aussagen treffen. Also wenn Sie jetzt so freundlich wären und uns unsere Arbeit machen lassen würden, wäre ich Ihnen sehr verbunden.", antwortete mein Chef ihr so freundlich, wie es ihm ohne Kaffee-Intus möglich war.

,,Solace, fotografier den Tatort und wehe, du lässt irgendetwas aus. Chase, befrag die Gäste der Feier und pass auf, dass die Presse nichts davon mitbekommt. Ramirez, krieg ihre Personalien und Kontakte vom Abend raus."

,,Brunner, das könnte sich als schwierig erweisen. Ihre Familie waren die Gastgeber:innen des Balles. Sie hat wahrscheinlich mit allen Gästen mindestens eine Minute gesprochen."

,,Heißt das, dass du es nicht schaffst?"

,,Das habe ich nicht damit gemeint.", erwiderte sie leicht angepisst, ehe sie uns den Rücken zukehrte und geradewegs zu Calypso und Thanatos, die damit beschäftigt waren, das Opfer für den Transport vorzubereiten, ging.

Widerwillig folgte ich ihr. Ein noch nicht gerauchter Joint lag wenige Meter von der Toten entfernt, als sei er ihr kurz vor dem Erstechen runtergefallen. Trotz Pfahl im Herzen und Verbrennungen an ihrem ganzen Körper abgesehen vom Gesicht, war ihre Schönheit unleugbar. Dunkle Haare lagen um ihren Kopf verstreut wie eine Krone.

Stück für Stück arbeitete ich mich an ihren mit Brandblasen übersäten Gliedmaßen hoch. Wer tut einem Mädchen sowas an? Blut quoll noch immer aus der Eintrittswunde auf ihrer Brust.

,,Traitor

-Raffael",

war auf ihrer rechten Wange eingeritzt.

,,Leben und mit Geliebten richtig umgehen ist Kunst. Eine, die du nicht ausübst.",

auf ihrer Linken.

So langsam kam mir wirklich der Frühstücksburito hoch. Nicht nur die Verletzungen waren ekelhaft, die Worte genau so.

,,Will, kann ich kurz mit dir reden?", fragte Annabeth mich.

,,Klar.", antwortete ich, ehe sie mich in ihren Wagen zog.

,,Was ist los?"

,,Ich habe ihre Eltern bereits verhört. Sie haben sie nicht mehr gesehen seit sie mit ihrem kleinen Bruder das Museum verließ, um frische Luft zu schnappen. Das Motorrad von ihm ist verschwunden und von ihm selbst fehlt auch jegliche Spur."

,,Glaubst du,-", ich konnte meine Frage gar nicht zu Ende aussprechen, da sie mich unterbrach: ,,Ich weiß es nicht, Will, aber es ist schon sehr verdächtig, dass er der Letzte ist, der sie gesehen hat und sich dann aus dem Staub macht."

Solangelo~OneshotsWhere stories live. Discover now