12. Kapitel

1K 38 1
                                    

„Hier deine Sternsteine", sprach Klette hinter mir mit Nerv und übergab ihm einen Beutel. „Die bringen dir mehr Glück als mir", fügte sie hinzu. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und fragte: „Klette?". Sie nickte und ging daraufhin auf Hyde zu. „Hey halt! Ich glaub ich nehm dich". Ich drehte meinen Kopf zurück zu Kader und legte meine Hand auf seine Brust. „Du siehst gar nicht mal so schlecht aus in diesem Hemd", sagte ich und fuhr das Muster entlang, welches sich auf seinem Hemd entlang zog. Kader verfolgte überrascht meinen Bewegungen und gab zurück: „Du siehst in diesem Kleid auch sehr gut aus. Am liebsten würde ich dich darin malen wollen". „Du bist viel süßer als Jeckyl", hörte ich Klette hinter mir sagen. Plötzlich zog jemand an meinem Kleid und als ich mich kurz von Kader abwendete sah ich dass es Nerv war. „Vronie?! Was macht ihr da? Wir müssen von hier verschwinden!", sagte er in einem panischen Unterton, während er immer wieder zu Klette rüber schaute, die die beiden Kleinen auf Trapp hielt.

„Jetzt hau endlich ab", gab ich zurück und Nerv schaute mich verwirrt an. „Na los! Verschwinde!", fügte ich hinzu und er verstand. „Okay, aber ich komm zurück. Das verspreche ich dir und Klette. Ich lasse euch nicht im Stich!", rief Nerv und rannte davon. Ich schaute ihm hinterher und flüsterte: „Das hoffe ich, Nerv". „Maxi! Sie haben Vronie und Klette erwischt!", hörte ich Nerv noch in der Ferne rufen als ich mich zu Klette umdrehte. „Jetzt geh auch du, Klette", sagte ich und Klette schaute mich überrascht an, doch gerade als sie meinem Plan nachgehen wollte hielt Kader sie am Arm fest und sagte: „So läuft das hier nicht. Ihr beide kommt jetzt mit uns zurück und da bleibt ihr auch, verstanden?". Klette schaute mich Hilfesuchend an als ich nickte und an Kader zurück gab: „Okay, wir werden mit euch mitgehen". Kader ließ Klette und mich vor sich laufen, während er zusammen mit Jeckyl und Hyde darauf aufpasste, dass wir nicht abhauen würden. Doch daran dachte ich in dem Moment auch gar nicht mehr. Dafür war es nun schon längst zu spät.

Wir müssen jetzt auf die versprochene Hilfe von Nerv hoffen und der anderen. Aber ich zweifle auch eher wenig daran, dass sie einfach so ohne uns abhauen werden. Sie werden zurück kommen und sie werden uns, Vanessa und auch Leon befreien, da bin ich mir sicher. Kader, Jeckyl und Hyde brachten Klette und mich zurück zum großen Saal, wo das Festessen eigentlich hätte stattfinden sollen. Als wir im Saal ankamen waren die anderen Vampire und Vanessa nicht mehr vorzufinden. „Ich bin gleich wieder da. Ich gehe schauen wo Darkside und die anderen sind. Ihr passt auf die beiden auf, verstanden? Keiner von ihnen darf entkommen", sprach Kader zu den beiden Kleinen, die heftig nickten und sich dann vor uns stellten. Kader verschwand und wir waren mit Jeckyl und Hyde im Saal gefangen. Erst da fiel mir auf, dass Klette sich an meinen Arm ran geklammert hatte und sich verunsichert umschaute. Ich schmunzelte und sagte dann zu ihr: „Keine Sorge Klette die anderen werden uns holen kommen, da bin ich mir sicher". Sie nickte und ließ meinen Arm los.

Wir liefen im Saal umher und schauten uns ein wenig um als Klette mich fragte: „Was haben sie mit Vanessa gemacht? Wo haben sie sie hingebracht?". „Ich weiß nicht.. Aber weit weg gebracht haben werden sie sie wohl nicht, schätze ich", antwortete ich als plötzlich Darkside zusammen mit Blossom, Kader und den anderen Blutsaugern in den Saal gelaufen kam. Ich starrte Darkside mit einem Todesblick an als er auf mich zugestürmt kam, dicht gefolgt von Kader. „Vronie bringst du auf dein Zimmer und passt auf, dass sie nicht wieder abhaut", befahl er Kader und wendete sich als nächstes an Klette. „Und Klette wird von Jeckyl und Hyde in den Vogelkäfig eingesperrt", befahl er dann den beiden Kleinen. Gerade als Kader mich am Arm hinter sich her ziehen wollte fragte ich Darkside: „Was ist mit Vanessa? Wo habt ihr sie hingebracht?". „Ich glaube das ist eine Frage, die dich jetzt gerade am wenigstens interessieren sollte, denn schon bald wird dir das gleiche passieren wie ihr", antwortete er und verschwand. Verwirrt ließ ich mich dann von Kader auf sein Zimmer bringen.

Wir kamen wieder in dem mir bereits bekannten Zimmer von ihm an. Er ließ meinen Arm los und lief sofort auf seine Staffelei zu. Ich schaute ihm hinterher, doch als er keine Anstalten machte mit mir zu reden lief ich zu den beiden Särgen in der Mitte des Raumes. Ich strich mit meiner Hand über den Samt Bezug des einen Sargs und schwang mich dann mit Schwung rauf und ließ die Beine runter baumeln. Kader drehte sich zu mir um und grinste zur Abwechslung mal nicht. Er stand auf und kam auf mich zu. Ich schaute ihn verwirrt an. „Darf ich dich malen, Vronie?", fragte er mich. Ich gab ihm keine Antwort als er hinzufügte: „Wenn du mich dich malen lässt, dann lasse ich dich was über Leons abruptes Verschwinden erfahren, einverstanden?". „Du lügst mich doch eh an. Du wirst mir nichts über Leon verraten, das ist mir nun auch schon klar geworden", gab ich zurück und er schüttelte grinsend den Kopf. „Das stimmt nicht. Ich verspreche es dir dieses mal sogar", antwortete er und ich schaute ihn zweifelnd an.

Plötzlich hielt er mir seinen kleinen Finger hin. „Fingerschwur?", fragte ich überrascht und er nickte mit komplett ernster Miene. „Was soll's?", gab ich zurück und verhakte meinen kleinen Finger mit seinen. Anschließend drehte er sich grinsend von mir weg, ging zu seiner Staffelei, die er ein wenig umstellte und holte seine ganzen Pinsel und Farben heran. Verunsichert saß ich auf dem Sarg und fragte: „Was genau soll ich jetzt machen? Ich wurde noch nie von jemanden gemalt". Er schaute zu mir rüber und fing an zu schmunzeln. „Setz dich so hin, wie es dir bequem ist und versuche dich so wenig wie möglich zu bewegen", gab er zurück und ich tat was er sagte. Wieso tat ich es überhaupt? Kam mir sofort der Gedanke. Ich bin schon so verzweifelt, dass ich mich jetzt schon von den Blutsaugern malen lasse und mit ihnen Fingerschwüre eingehe. Oh Gott wie erbärmlich ich in dieser Situation, in diesem Moment, in diesem Augenblick gerade bin. Wenn mich jemand so gerade sehen könnte, ich schwöre dann bringe ich diese Person um, aber in diesem Raum ist keiner, außer Kader und ich..

Kader fing an zu malen und irgendwie war ich gespannt wie das Gemälde am Ende aussehen würde. Es dauerte eine ganze Weile, die ich dort sitzen musste bis er fertig war, aber das lange warten schien sich auszuzahlen. Er zeigte mir das fertige Gemälde und es war unfassbar gut gemalt. Ich konnte tatsächlich mich auf dem Bild erkennen. „Wow das ist unfassbar gut geworden, Kader", sagte ich erstaunt und starrte auf das Bild als er überrascht neben mir fragte: „Kader? Bin ich etwa nicht mehr der verdammte Blutsauger, der nur dein Blut will?", woraufhin ich grinsend den Kopf schüttelte. Plötzlich wurde es still im Raum und ich stand genau vor ihm. Ich schaute zu ihm hoch, da er ein Stück größer war als ich als er mir eine Haarsträhne hinters Ohr strich. „Du bist wunderschön, Vronie", sagte er und egal wie oft ich im Kopf mir selber sagte, dass ich das alles schleunigst unterbinden sollte bewegten sich meine Füße nicht vom Fleck.

Ich blieb wie verankert vor ihm stehen und schaute ihm in die Augen. „Warum kannst du nicht bei mir bleiben?", fragte er mich und ich war überrascht von der Frage. „Was?", fragte ich verwirrt als er sich zu mir herunter beugte. „Vergiss Leon", flüsterte er und kam meinem Gesicht immer näher bis uns nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten. Er schaute mir tief in die Augen und versuchte mich zu küssen.

dear lover pt. two 𖧷 leon dwk ffWhere stories live. Discover now