14. Kapitel

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Hey, an alle, die noch dran sind, meine Geschichte zu lesen...in diesem Kapitel kommt es zu einem klitzekleinen Spoiler von Band 5. Ich werde ihn mit einem ~ davor kennzeichnen.

Asra

Die untergehende Sonne tauchte das Wohnzimmer in ein orange-rotes Licht als Mor und ich eintraten. Überrascht betrachtete ich meine Freunde. Ausnahmsweise waren sie mal bestens gekleidet. Selbst Cassian, den ich bisher immer nur in seiner illyrianischen Lederkluft gesehen hatte, trug einen schwarzen, eleganten Anzug und sah damit sogar ganz passabel aus. Okay...vielleicht sah er etwas mehr als passabel aus. Lachend unterhielt er sich mit Feyre und Rhys. Ungewollt wanderte mein Blick auf der Suche nach jemand ganz bestimmten durch den Raum.

Und da stand er. Auch er trug einen schwarzen eleganten Anzug, in dem er überhaupt nicht aussah wie der Krieger, der er eigentlich war, sondern eher wie ein einfacher Mann.

Ein einfacher, unglaublich attraktiver Mann, wenn ich das so sagen darf.

Ich musste ihr recht geben. Der Anzug stand Azriel außergewöhnlich gut. Erst jetzt bemerkte ich, dass er sich angeregt mit Elain, Feyres jüngerer Schwester, unterhielt. Selbst von hinten wirkte diese in ihrem hübschen blassrosa Kleid so zierlich und atemberaubend zugleich, dass mich ein Stich von Eifersucht durchzuckte.

Reiß dich zusammen, Asra! Du kann doch nicht auf jede Frau eifersüchtig sein, die sich mit deinem Seelengefährten unterhält und wunderschön aussieht! Außerdem stehst du ihr in nichts nach.

Meine innere Stimme sagte etwas Nettes zu mir. Dieser Abend war wirklich besonders.

Doch als ich an mir heruntersah, musste ich ihr zustimmen. Nach langer, kräftezehrender Suche und ausführlichen Diskussionen hatten Mor und ich uns schließlich auf ein weißes Kleid geeinigt, dessen weiche Seide wie Morgentau in den ersten Sonnenstrahlen glitzerte. Am Oberkörper lag es etwas enger an und betonte damit - wie Mor es so schön formuliert hatte - meine weiblichen Vorzüge. Glücklicherweise fiel es ab der Taille locker um meine Beine, sodass es einerseits nicht zu freizügig oder knapp meine Figur hervorhob, andererseits trotzdem einen gewissen Reiz zeigte. Kurz gesagt: Es war ein guter Kompromiss zwischen Mors und meinen Vorstellungen. 

Meine dunkelblonden, glatten Haare hatte meine Freundin geschickt zu einem Dutt hochgesteckt und auf mein Gesicht ein dezentes, nicht zu auffälliges Make-up aufgelegt. Ich gefiel mir so. Und daran konnte auch der Anblick einer zierlichen, wunderschönen Fae nichts ändern. 

Solange ich mich und mein Aussehen mag, ist alles in Ordnung, beschwichtigte ich mich selbst und versuchte die Eifersucht zu verdrängen.

„Bevor du deinen Schattensänger und Elain weiter mit grimmigen Blicken durchbohrst, konzentrier dich lieber auf Rhys. Jetzt hält er nämlich gleich seine jährliche Ansprache", flüsterte Mor mir ins Ohr. „Obwohl er da ziemlich bequem ist."

Ertappt und mit einem leichten Anflug von Röte auf meinen Wangen tat ich wie geheißen und lenkte meine Aufmerksamkeit auf Rhys, der gerade sein Weinglas hob. „Auf die gesegnete Dunkelheit, die uns immer beschützen und halten wird - auch in schwierigen Zeiten."

Wir prosteten uns zu und tranken einen Schluck. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Das war's schon? Keine ewig lange Ansprache, wie ich es früher in dem Dorf bei der Familie Elenwen erlebt hatte?

Als ob du da etwas mitbekommen hättest. Du hast da entweder geschlafen oder dich davongeschlichen.

Langweilig war es trotzdem gewesen. Selbst im Heerlager hatte eine der Frauen immer eine ewig lange Rede gehalten. Diese hatte mich meistens aber eher wütend gemacht, denn es ging oft darum, wie gut sie es im Lager doch hatten und welches Glück ihnen von der Großen Mutter beschaffen wurde. Im Anschluss folgten dann zahllose Gespräche, bei denen ich wie ein Außenseiter daneben saß. Das einzig schöne an diesem Tag war das Abendessen bei Mya gewesen. Wie es ihr und dem Baby wohl ging? Ich wünschte, sie wäre jetzt hier und könnte die gemütliche Atmosphäre mit mir zusammen genießen.

Tänzerin im Licht (ACOTAR Fanfiction)Where stories live. Discover now