The Ritual

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"I promise that I'll never leave
When it's too heavy to carry
Remember this moment with me"
"I Get To Love You", Ruelle

Nur wenige Minuten später war es an der Zeit. Die Mikaelsons hatten das Haus bereits verlassen, Asena war jedoch zurückgeblieben, um sich noch von Penelope zu verabschieden.

''Danke, dass du mir vertraust'', sagte sie. Sie wusste, wie viel Überwindung es die Hexe kostete, nicht mitzukommen.

''Du bist alt genug, um deine eigenen Entscheidungen zu treffen'', meinte diese. ''Außerdem denke ich, dass Klaus wirklich alles dafür tun wird, um für deine Sicherheit zu garantieren. Du scheinst ihm eine Menge zu bedeuten.''

''Das beruht auf Gegenseitigkeit. Deshalb will ich das ja überhaupt erst machen.''

''Hauptsache, du kommst zurück. Licia braucht dich.''

''Ich weiß. Ich werde weder sie noch dich im Stich lassen, das verspreche ich.''

''Das ist schön. Und jetzt geh'', ordnete sie an. "Nicht dass du noch einen Monat in Angst leben musst.''

''Ich habe keine Angst'', widersprach Asena auf der Stelle.

''Natürlich hast du die. Du bist nur so stark, dass du sie verstecken kannst. Vielleicht sogar vor dir selbst. Aber merk dir eins. Ich bin stolz auf dich, egal was du tust oder nicht tust.''

''Ich werde mich daran erinnern. Danke. Ich hab dich lieb.'' Mit Tränen in den Augen umarmte sie ihre Großmutter.

''Ich hab dich auch lieb, meine Kriegerin.''

Diesen Spitznamen hatte Asena schon eine Weile nicht mehr gehört. Penelope nannte sie oft so, aber seit die Doppelgängerin nach London gezogen war, hatten die beiden sich nicht so oft gesprochen, als dass der Name gefallen wäre.

Es war kein gänzlich ausgedachter Name, denn das war eine der Bedeutungen von "Asena". Neben "Wölfin", "Mutter aller Mütter" und "schönes Mädchen". Das hatte Penelope ihr erzählt, als sie gerade acht Jahre alt gewesen war. Und dass es ein Name aus einer türkischen Legende war. Asena mochte die Geschichte.

"Bis morgen", sagte sie zum Abschied.

"Bis morgen", erwiderte Penelope und die Doppelgängerin ging zu den anderen. Mit jedem Schritt wuchs der Knoten in ihrem Bauch weiter.

Eine halbe Stunde später standen Niklaus und Asena auf einer Lichtung im Wald und warteten darauf, dass Rebekah, Elijah und Daphne mit der Werwölfin und dem Vampir eintrafen.

"Noch ist es nicht zu spät-", begann Nik, doch die Doppelgängerin ließ ihn nicht ausreden. Sie wollte nicht, dass sie sich aus Panik doch um entschied.

"Lass es. Ich will das tun, wie oft soll ich das noch sagen?"

"Das meine ich nicht. Noch kann ich dir mein Blut geben."

"Nein. Das Elixier wird wirken, du hast gehört, was Penelope gesagt hat. Ich glaube ihr."

"Also gut. Es ist deine Entscheidung."

"Ja, ist es. Und es wird alles so sein, wie geplant. Da bin ich mir sicher."

"Hoffentlich hast du recht. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passieren würde." Seine Stimme war genau so traurig wie seine wunderschönen grün blaue Augen.

Augenblicklich fühlte Asena sich schuldig, weil sie ihn zwang, das zu tun, aber es war das beste für ihn. Er wollte es ja auch, er weigerte sich bloß, es zuzugeben. "Mir wird nichts passieren. Es wird alles gut werden. Du bist in ein paar Minuten deinen Fluch los, denk lieber daran."

Stockholm Syndrome || Niklaus MikaelsonWhere stories live. Discover now