A Bad Idea?

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''Quiet now, you're gonna wake the beast
Hide your soul out of his reach''
''Soldier'', Fleurie

Wo war nur dieser blöde Keller? Er musste doch irgendwo sein! Suchend stapfte Asena weiter durch das Haus, bis sie endlich eine Treppe fand, die nach unten führte. Sie konnte nicht beurteilen warum, aber es widerstrebte ihr, hinunter zu gehen. Es wirkte falsch und so, als würde etwas Schlimmes passieren.

''Reiß dich zusammen, du Weichei'', murmelte sie zu sich selbst, ''Du gehst da jetzt runter.'' Also tat sie das, wenn auch mit einem unwohlen Grummeln im Bauch. Die Treppe knarzte, was durch das fehlende Licht noch unheimlicher wirkte.Hoffentlich wachte Rebekah von den Geräuschen nicht auf. Die beiden Frauen hatten sich gestern nämlich bis spät in die Nacht unterhalten und waren schließlich auf Asenas Bett eingeschlafen. Heute Morgen hatte die Doppelgängerin sich dann rausgeschlichen um ihren Plan umzusetzen, während Klaus noch weg war. Sie war sich jedoch ziemlich sicher, dass auch Rebekah das Ganze nicht gutheißen würde, sollte sie vorzeitig etwas mitbekommen. Deshalb bemühte sie sich, leise zu sein.

Unten angekommen sah sie dann endlich den Umriss eines Lichtschalters und betätigte diesen. Nun stand sie in einem langen schwach erleuchtetem Gang, von dem hin und wieder Türen abzweigten. Stellte sich nur die Frage, hinter welcher Tür die Särge standen.

''Dann eben auf gut Glück'', entschied sie und drückte die erste Klinke runter. Nichts.

Auch in den nächsten beiden Räumen war keine Spur von irgendwelchen Särgen, doch in Zimmer Nummer vier erblickte sie, nachdem es von gelbem Licht geflutet worden war, vier edel aussehende Holzkisten. Rebekah Mikaelson stand in geschwungenen Buchstaben auf dem ersten. Mikaelson musste wohl der Familienname sein.

Langsamlief sie weiter durch den Raum und schaute auch die anderen Särge an, bis sie den fand, den sie suchte. Elijah Mikaelson. Wie gestört musste man bitte sein, um seine eigenen Geschwister so zu quälen?

''Gleich bist du frei'', versprach sie dem Vampir, nicht wissend, ob er sie überhaupt hörte. Nervös hielt sie die Luft an, und klappte den Deckel auf.

Später konnte sie sich nicht daran erinnern, was genau sie erwartet hatte, aber es war weniger schrecklich, als sie sich vorgestellt hatte. Da war kaum Blut, nur ein ganz kleiner Fleck rund um den silbernen Dolch. Dafür war der Mann, er sah nicht älter aus als 25, vollkommen ergraut und dunkle Adern schlängelten sich über seinen gesamten Körper. Sein Anzug und seine Frisur saßen jedoch perfekt, sodass man gar nicht annehmen würde, er sei tot. Na ja, zumindest wenn man von seiner Hautfarbe absah.

''Okay, was hat Rebekah gesagt? Einfach den Dolch rausziehen, dann wacht er auf. Das kann doch nicht so schwer sein.'' Sie packte den Griff der Waffe und zog sie mit einem Ruck raus. Nichts passierte. Hatte sie etwas falsch gemacht? Besorgt beäugte sie den Vampir. Wahrscheinlich dauerte es einfach eine Weile. Zumindest hoffte sie das. ''Bitte sei nicht tot'', bat sie und setzte sich auf den Boden.

Als nach ein paar Minuten jedoch noch immer nichts passiert war, hielt sie es nicht mehr aus. Sie musste etwas tun, sonst würde sie mit den drei toten Vampiren hier verrückt werden. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich, den Dolch zu verstecken. Am besten irgendwo, wo Niklaus nie suchen würde, direkt unter seiner Nase. Auf jeden Fall hier im Raum, denn da würde er es nicht vermuten. Nur wo genau? In einem Sarg? Nein, das war dann doch zu einfach. Zwischen den Särgen auch, sobald er hier herumlief, würde er es sehen. Unter einem der Särge! Es wäre beinahe ideal. Klar, wenn er sie verschob würde er den Dolch finden, aber bis dahin, würde sie sich etwas besseres ausdenken. Oder Rebekah brachte ihn aus dem Haus und vergrub ihn im Garten. Dann konnte Niklaus dort buddeln wie ein Hund. Er wollte ja unbedingt ein Wolf werden. Bei der Vorstellung musste sie unwillkürlich lachen.

Stockholm Syndrome || Niklaus MikaelsonWhere stories live. Discover now