Awkward

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"Let's waste time
Chasing cars
Around our heads"
"Chasing Cars", Snow Patrol

"Komm schon, Sena, gleich gibt es Frühstück!" Zum zehnten Mal war Licia jetzt ins Zimmer der Doppelgängerin gekommen, doch diese schaffte es nur mit Mühe, aufzustehen. Nach dem Gespräch mit Niklaus hatte sie nicht mehr schlafen können und jetzt war sie hundemüde.

"Ich bin ja schon auf dem Weg", meinte sie noch im Halbschlaf.

"Okay, aber beeil dich, Penelope macht Waffeln."

Das war schon eine größere Motivation, das Bett zu verlassen. Penelope machte die besten Waffeln der Welt. Mit Abstand. Und da diese am besten schmeckten, wenn sie warm waren, stand Asena auf. Das wollte sie wirklich nicht verpassen.

Bevor sie jedoch nach unten ging, wusch sie sich im Bad das Gesicht. Licia war längst wieder verschwunden. Im Angesicht der verquollenen Augen seufzte die Doppelgängerin. War ja klar, dass der Albtraum Spuren hinterlassen hatte. Aber nach etwas kaltem Wasser sowie Make Up für die gerötete Haut sah sie schon viel besser aus.

Als sie sich dann auch noch umgezogen hatte, machte sie sich auf den Weg in die Küche. Dort sah sie etwas, das sie völlig überraschte. Da standen Penelope und Elijah und unterhielten sich. Wie ganz normale Menschen.

''Hab ich was verpasst?'', fragte sie perplex. Gestern hatte es sie beinahe eine halbe Stunde gekostet, sie überhaupt dazu zu bringen, ihn und Rebekah ins Haus zu bitten. ''Wart ihr nicht gestern noch kurz davor, euch gegenseitig an die Kehlen zu springen?''

''Nun, wir haben erkannt, dass wir uns gar nicht so unähnlich sind'', erklärte Elijah.

"Das stimmt. Wenn man über die Tatsache, dass er ein Vampir ist, hinwegsieht, ist er eigentlich ein sehr höflicher Mann."

"Da haben sich aber zwei gefunden", lachte Asena.

"Nicht nur die beiden", meinte Nik, "Rebekah und Licia sind im Wohnzimmer."

"Ich gehe mal zu ihnen", verkündete Asena, die sich gut vorstellen konnte, dass die beiden sich anfreundeten.

Und wirklich. Als die Doppelgängerin das Zimmer betrat, saßen die zwei da, und Licia erzählte der Vampir in begeistert von dem neuen Ballett. Sie würden wohl einige Karten dafür brauchen, denn das junge Mädchen würde sie alle zu kommen zwingen.

"Asena!", quietschte sie freudig auf, "Bekah hat gesagt, dass sie auch zu meiner Aufführung kommt!"

"Wirklich?" Asena setzte sich aufs Sofa. "Das ist ja toll." Den Gedanken, selbst vielleicht nicht da sein zu können, verdrängte sie einfach.

"Ja! Kommt auch jemand von euch nachher mit zum Training?"

"Wenn ich darf sehr gerne", meinte Rebekah und lächelte.

"Klar!"

"Ich kann leider nicht", meinte Asena, "Ich muss Nik doch den Ort zeigen, damit er nichts verpasst."

"Ach so, okay. Aber zur Aufführung kommst du, oder?" Die großen Augen funkelten sie hoffnungsvoll an.

"Das würde ich mir doch nicht nehmen lassen." Sie gab dem Mädchen eine Stubser auf die Nase. "Und jetzt komm, das Essen ist bestimmt gleich fertig."

Licia nickte und verschwand in die Küche. Rebekah schaute Asena an und stand ebenfalls auf. "Es wird schon alles gutgehen", meinte sie, "Mach dir keine Sorgen." Aber sie glaubte es selbst nicht ganz.

"Hoffen wir es mal", sagte die Doppelgängerin und grinste schief, "Ansonsten wird es schwer für euch, Licia das alles zu erklären."

"Das wäre unsere kleinste Sorge."

Stockholm Syndrome || Niklaus MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt