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𝑾𝒆𝒏𝒏 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒂𝒖𝒔 𝒅𝒆𝒎 𝑹𝒖𝒅𝒆𝒓 𝒍𝒂̈𝒖𝒇𝒕 ...
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So schnell Ersatz gefunden?

Sein raues Timbre brachte mein Herz zum Vibrieren, weshalb ich erschrocken herumwirbelte. Als ich in seine Augen sah, wütete wieder dieser unbändige Sturm darin, dessen Intensität mir den Boden unter den Füßen wegzog.

„Wie meinst du das?", fragte ich irritiert und versuchte, seinem Blick standzuhalten.

Er schnaubte abfällig, rang dann offensichtlich mit sich, was ich an seiner angespannten Körperhaltung und dem mahlenden Kiefer erkennen konnte.

„Willst du mich für dumm verkaufen?" Was wollte er mit seinen unverschämten und kryptischen Fragen? Konnte er nicht ein einziges Mal ein vernünftiges Gespräch führen?

„Es reicht langsam! Ich hab' keine Ahnung, was du von mir willst, also lass mich in Ruhe!", fauchte ich ihn an und war im Begriff, mich von ihm abzuwenden, um zu den anderen zurückzukehren. Doch da hielt Joshua mich bestimmt am Handgelenk fest, öffnete die Toilettentür und drängte mich in den kleinen Raum. „Verdammt, was soll das?"

„Bist du blind?" Er treibt mich in den Wahnsinn! Was will er von mir?

Viel zu nah stand Joshua bei mir, sodass sein Aftershave mir in die Nase drang und meine Sinne vernebelte. Die Tatsache, dass er wie immer viel zu gut für diese Welt aussah, musste ich in dieser Situation wohl nicht erwähnen, oder?

Innerlich wies ich mich zurecht, atmete einige Male bewusst ein und aus, damit mein Verstand anspringen und mein Herz sich beruhigen konnte.

„Könntest du mal Klartext mit mir reden?" Das Zittern meiner Stimme war deutlich hörbar, was mich in diesem Moment furchtbar ärgerte.

Joshua schüttelte den Kopf. „Sie sieht es nicht", murmelte er schließlich fassungslos vor sich hin, bevor sein gewohnt fester Tonfall wieder zum Einsatz kam. „Andi hat wohl mehr Interesse an dir als du denkst."

Eine Stille folgte. Eine, in der ich Joshua lediglich baff anstarrte. Ganz abgesehen davon, dass seine Annahme absoluter Schwachsinn war, entlockte sie mir unwillkürlich ein Grinsen. Nun war er es, der mich verwirrt musterte.

„Möchtest du kuppeln oder spricht da die Eifersucht aus dir?" Einerseits war ich so wütend auf ihn, dass er sich herausnahm, mich hier anzupflaumen. Aber auf der anderen Seite war ich in heller Aufregung, weil ein Teil von mir hoffte, dass Joshua tatsächlich ein wenig eifersüchtig sein konnte.

Sein Schweigen gepaart mit dem kochenden Gesichtsausdruck war dann die stumme Bestätigung: Es war Eifersucht. Endlich war ich es einmal, die ihn aus der Reserve lockte. Erneut schüttelte er den Kopf, nahm seine Nasenwurzel zwischen Daumen und Zeigefinger, während er leise etwas wie „Ich hätte nicht herkommen sollen" zwischen seinen Lippen hervorpresste.

Als Joshua sich zur Tür wandte, um zu gehen, war es an mir, ihn aufzuhalten. „Du denkst also, dass Andi und i-"

„Ich will es nicht wissen!", zischte er mich an, während seine Augen mich mit einem bösen Funkeln durchdrangen. „Schönen Abend noch."

Zeitgleich griffen wir nach der Türklinke. Er wollte doch jetzt nicht ernsthaft einen Abgang machen!

„Stopp! So kommst du mir nicht davon! Ich hab' jetzt nämlich wirklich genug von deinen unberechenbaren Launen! Könntest du mir verdammt noch mal erklären, was dein Problem ist? Falls du es vergessen haben solltest, dann bist du derjenige gewesen, der ..." Mist, an dieser Stelle konnte ich ja schlecht sagen, dass er mit mir Schluss gemacht hatte. Von einem Paar waren wir immerhin meilenweit entfernt. „Und überhaupt bist du doch erst letztens mit Miss Gauguin auf dem Weihnachtsmarkt herumstolziert", sprudelte es dagegen wütend aus mir heraus.

UNAUSWEICHLICHWhere stories live. Discover now