Kapitel 45

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Der Boden war ganz schön rutschig. Vorallem wenn man jemanden verfolgte, der schneller war als man selbst. Doch ich gab mein bestes den braunhaarigen einzuholen. Ich konnte mich nur flüchtig an Aidens verwirrten Gesichtsausdruck erinnern, als Kyle an ihn vorbeigerannt war und ich mit einen Lappen in der Hand folgte. Mein Herz hatte wie verrückt gerast, natürlich, ich machte kaum Sport und vorallem hier fehlte es mir deutlich an Bewegung, weshalb ich auch recht schnell meine Ausdauer verlor. Irgendwann irrte ich nur noch durch das Haus. Kyle hatte ich schon lange aus den Augen verloren. So langsam sollte das Essen auch fertig sien oder? Ich machte mich gemütlich auf den Weg in die Küche, wo alle außer Kyle saßen und sich unterhielten.

"Hast du ihn bekommen?" Fragte Logan, als er mich bemerkte.

Ich schüttelte nur den Kopf und reichte Logan den Lappen wieder. Bevor die Verfolgungsjagt begonnen hatte, hatte er ihn mir gereicht.

"Schade."

Ich ging ohne ein Wort zu sagen an die Schränke und fing an den Tisch zu decken. Dabei nutzte ich gleich die Möglichkeit mir etwas einzuschenken. Neben Aiden nahm ich schlussendlich wie gewohnt platz, welcher irgenwas in seinen Handy rumtippte.

"Du kannst gleich wieder aufstehen." Meinte er plötzlich.

Verwirrt sah ich ihn an, trank einen Schluck und stand dann auf.

"Hinknien."

Ich tat es einfach. Ich schätzte sie nicht so ein, dass ich jemanden vor den anderen befriedigen musste, deshalb hoffte ich einfach, dass meine Einschätzung auch stimmt. Als der volltattoowierte jedoch aufstand, verflog kurz die Hoffnung und ich merkte, wie ich mich klein machte, als er sich vor mir aufbaute. 

"Absolut keine Haltung. Rücken gerade, Beine breiter als die Hüfte, Hände mit den Handrücken auf den Oberschenkel ablegen und deinen Kopf gesenkt."

Ich war so perplex, dass ich mich erst einmal wieder fangen musste um seinen Worten nachzugehen. Schon in der ersten halben Minute, in der Aiden mich so knien ließ, merkte ich, was es für eine Anstrengung war, die Position zu halten. Doch ich schaffte es, bis mir gestattet wurde, mich von der Haltung zu lösen. Ich sah zu den Mann auf, wärend ich wie ein Kind auf dem Boden saß.

"Du wirst heute Nachmittag so auf den Boden sitzen. Es sei denn jemand gibt dir den Befehl zu entspannen oder was anderes zu tun. Dein Platz wird, solange der Besuch da ist, vor unseren Füßen sein. Hast du das verstanden?" Sein Blick sagte alles.

Er wollte keine Fehler sehen.

"Verstanden."

"Herr." Erwiederte er sofort.

"Verstanden, Herr." Man konnte mir meine Verwirrung ansehen, doch man schien mich nicht aufklären zu wollen.

Aiden setzte sich wieder und kaum hatte er nach seinen Handy gegriffen, wollte ich mich aufrichten. Da kam Kyle durch die Tür.

"Du bist echt langsam." Bemerkte er und setzte sich an den Küchentisch.

Danke, bei euren Boden kann ich leider nicht wirklich schnell unterwegs sein. Ich zuckte nur mit den Schultern und setzte mich an den Tisch, keine Minute später, tat Logan das Essen auf den Tisch. Mitlerweile konnte ich das Essen gar nicht mehr riechen. Das ganze Haus war schon so davon durchströmt, dass man sich schon daran gewöhnen konnte. Doch sobald der Auflauf aufgeschnitten wurde, wurde der Geruch noch einmal intensiver. Ich spürte schon, wie das Wasser in meinen Mund zusammenlief, doch ich wartete wie immer geduldig. Auch wenn die heutige Portion kleiner war, wie sonst, so beschwerte ich mich nicht. Ich konnte es mir einfach nicht leisten im Moment negativ aufzufallen. Aus genau diesen Grund nahm ich es still hin.

Nachdem ich unter Aidens Aufsicht die Küche wieder in Ordnung gebracht hatte, kamen die anderen die Treppe runter. Ich musste gar nicht fragen, was sie alle oben gemacht hatten, denn scheinbar hatten sie sich umgezogen. Alle trugen dunkle Hemden. Wärend Kyle und Logan ein dunkelgraues trugen, trug Zac ein schwarzes. Ich sah mir die Jungs alle an, es war fast erdrückend, welche Ausstrahlung sie mit einen mal hatten. Aiden verschwand kurz, kam aber schnell wieder. Mit einen Korsett in der Hand. Ich sah ihn unsicher an, doch er wank mich einfach zu ihn. Auf unsicheren Beinen ging ich zu ihn. Ich spürte Kyles Anwesenheit hinter mir, wärend Aiden das Korset um mich legte. Es war schlicht und aus einen komischen Stoff, der sich so ähnlich wie Leder anfühlte. Kyle fing an die Schnüre auf meinen Rücken zu binden, was gut drei Minuten dauerte. Ich wusste nicht, wie fest es sein sollte. Doch als Kyle plötzlich an den Enden zog und sich der Stoff eng um meinen Körper legte, atmete ich erschrocken ein. Doch noch war es mir ohne große Probleme möglich zu atmen. Ich spürte schon, wie Kyle nachgriff und wieder schnürrten sich die Fäden enger. Ich atmete tief ein und aus, wollte es nicht zulassen, dass es sich zu eng um meinen Körper legte.

"Ich glaube das letzte bisschen musste du machen." Miente Kyle.

"Ist das nicht eng genug?" Ich musste doch jetzt schon kürzere Atemzüge als normal nehmen.

"Nur noch ein bisschen, Kleines." Behauptete Aiden und nahm die Schnüre in die Hand.

Er wickelte sie um seine Hände und dann zog er. Ich merkte, wie meine Hand sein T-Shirt fand und sich darin festkrallte. Ein Keuchen entwich mir und ich versuchte so gut es ging, Luft zuholen. Ich wurde näher an den volltattoowierten gezogen. Doch bevor ich was sagen konnte, griff er nach und zog so fest es ging zu. Dannach knotete er die Schnüre zusammen. Kurze schnelle Atmzüge waren das einzige, was ich zu stande bekam. Ich wagte es kaum zu sprechen. Fassungslos fand mein Blick seine Augen. Eindringlich sah der volltättoowierte mich an, schien wissen zu wollen, ob ich es wagte zu wiedersprechen. Doch ich blieb still, so wie es sich gehörte. Lag aber eher an meiner Angst zu sprechen.

Zufrieden ließ der Mann von mir ab und ging nach oben um sich umzuziehen. Nur noch eine halbe Stunde, dann war es soweit. Meine Handflächen waren nass vom Schweiß und ich zitterte. Doch ich wagte es kaum mich zu bewegen. Eine Hand legte sich zwischen miene Schulterblätter, was mich zusammenzucken ließ. Sanft drückte Kyle mich in Richtung des Wohnzimmers. Ich folgte somit Zac und Logan, welche schon vorgegangen waren. Die Ruhe war bedrückend, ich war so auf meine Atmung fokusiert, dass ich fast glaubte, Ohnmächtig zu werden, wenn ich aufhören würde darauf zu achten. Totaler schwachsinn. Natürlich würde ich weiterhin atmen. Man tat es ja sonst auch atomatisch. 

Ich setzte mich auf den Boden. Durch das enge Korsett saß ich atomatisch aufrecht. Die Jungs setzten sich auf die Couch und unterhielten sich leise. Als Aiden hinunterkam setzte er sich in meine direkte Nähe. Nur halt nicht auf dem Boden, er saß auf der Couch, Ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass er auch ein schwarzes Hemd trug. Danke, lasst euch ruhig bedrohlicher aussehen, als ihr ohnehin schon seid. Ist echt beruhigend.

Lange blieben die Jungs nicht alleine. Es klingelte schon bald an der Tür und mein Herz rutschte damit in die Hose.

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt