Kapitel 3

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Aiden (Bild)

Meine Glieder schmerzen, meine Handgelenke brannten und meine Augenlieder kleben wegen den Tränen von Vortag zusammen. Ich schaffte es meine Augen zu öffnen und noch bevor ich meine Umgebung wahrnahm, verstand ich in welcher Situation ich mich befand. Wenn auch nicht vollständig. Ich hatte die Ereignisse nicht vergessen. Aber von wann waren die? War es gestern? Vor wenigen Stunden? Die Rolleden waren unten, nur wenig Licht von draußen kam herein, aber genug um alles zu erkennen. Ich lag in einer Ecke, meine Beine waren eingeschlafen und mit Seilen zusammengebunden. Mein Mund war trocken und ich spürte ein ziehen im Mundwinkel, was mich auf einen Knebel hinwies. Ich war an der Wand gelehnt, an welcher sich auch eine Tür befand. An der Wand mit gegenüber war auch eine Tür. Links neben mir war mit etwas Abstand, recht mittig an der Wand, ein Bett, davon gegenüber war ein Fernseher.

Ich sah noch einmal zum Bett, wo sich etwas regte. Bis vorhin konnte man nur weiße Bettwäsche erkennen, doch nun richtete sich ein Mann auf, dessen Haut wohl mehr schwarz als seine natürliche Hautfarbe aufwies. Ich war scheinbar nicht die einzige, die gerade wach geworden war. Die Haare des Mannes hingen ihn ins Gesicht. Er griff nach seinen Handy, welches auf den Nachttisch war und setzte sich an die Bettkante. Sein Blick hatte kurz meinen gekreuzt, doch ich war mir nicht sicher, ob er nun wirklich mitbekommen hat, dass ich wach war. Als mir auffiel, dass er nur Boxershorts trug, merkte ich, wie mir warm wurde und sah weg. Unbeeindruckt beachtete der volltattoowierte mich nicht und tippte was auf seinen Handy rum.

"Ich dachte, du wachst gar nicht mehr auf." Meinte er plötzlich, weshalb ich zusammenzuckte.

Ich sah ihn nicht an reagierte gar nicht auf ihn, ich merkte nur wie ich roter wurde.

"Noch nie jemanden in Boxer gesehen oder was?" Fragte er eher zu sich selbst als zu mir.

Trotzdem schüttelte ich leicht den Kopf. Ich wusste nicht, ob es vielleicht Ärger gab, wenn er der Meinung war, dass ich ihn ignorierte. Der Mann stand auf und ging zu der Tür, welche an der Wand war, wo auch der Fernseher war.

"Du solltest dich daran gewöhnen." Meinte er und schloss die Tür hinter sich.

Sollte? Wie lange werde ich denn hier sein müssen? Hätten sie mich nicht gehen lassen können als ich noch nicht die Möglichkeit hatte ihre Gesichter zu sehen? Gab es sie überhaupt noch? Wie groß war das Haus oder die Wohnung? Waren die anderen drei auch hier oder hatten sie sich wieder aufgeteilt? Ich versuchte mich zusammenzureisen, merkte aber wie eine Träne über meine Wange lief. Es dauerte 10 Minuten bis der Mann wieder kam. Seine Haare streng zurückgegeelt, das T-Shirt betonte seine Muskeln, war aber nicht Hauteng. Er trug eine Jeans mit Löchern, sodass man ein paar Tattoos sehen konnte. Das Deo was er benutze war leicht parfümiert. Er machte sich eine schwarze Armbanduhr ums Handgelenk, wärend er auf mich zukam.

Ich zog meine Beine so gut es ging an mich ran, was nicht wirklich klappte. Der Mann hockte sich zu mir runter und löste den Knoten. Er zog an den einen Ende des Seilen und die fast kunstvolle Fesseln löste sich. Er holte ein Taschenmesser, was mich zurückweichen ließ. Ich meine wofür war das? Es ist unlogisch, wenn er mich jetzt töten wollen würde. Der Mann verdrehte die Augen leicht und zog mich von der Ecke weg um an meine Hände zu kommen. Ich zitterte leicht, was ihn aber nicht zu stören schien. Er schnitt ohne Problem die Kabelbinder durch und sofort merkte ich, wie ich mich etwas erleichterte. Meine Handgelenke schmerzten und durch diese Haltung waren sie zusätzlich verkrampft. Er zog mich auf die Beine, welche kaum Gefühl hatten. Irgendwie war es trotzdem möglich auf den Beinen zu bleiben. Der volltättoowierte löste den Knoten an meinen Hinterkopf.

"Ab ins Bad. Du hast drei Minuten." Informierte er mich.

Ich ging noch etwas unsicher auf den Beinen zu der Tür, welche er meinte. Ich schloss sie hinter mir und sah mich kurz um. Eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken, alles recht schick gehalten. Ich ging zur Toilette, verstand nicht, wie ich meine drückend Blase bis jetzt nicht bemerkten konnte. Ich wusch mir dannach gründlich die Hände und mich unter den Achseln. Da ich auf die schnelle keine Bürste fand, ließ ich meine Haare so, wobei man nicht unbedingt sah, dass ich sie seit bestimmt einen Tag nicht mehr gekämmt hatte. Ich verließ das Bad und sah den volltättowierten, wie er das Seil wegräumte.

Die Rolleden waren nun oben, ein Fenster war offen. Das Zimmer war recht dunkel eingerichtet, aber es gab ein paar wenige Kontraste, wie das weiße Bettzeug und der weiße Kleiderschrank. Hilflos blieb ich einfach stehen als der Mann auf mich zukam. Als ich jedoch sah, was er in seiner Hand hielt, wurde mir etwas übel. Wobei wohl das das falsche Wort ist. Meine Handgelenke waren aufgeschlüsselt, man konnte am Grind erkennen, dass ich geblutet habe. Aber ich wiedersprach nicht, als er mich mit einer knappen Geste dazu aufforderte mich in zudrehen. Er platzierte den neuen Kabelbinder genau an der Stelle, an der auch der alte saß, jedoch nicht so fest, sodass er sich nicht gleich in meine Haut fraß.

Ich trug das selbe wie beim Banküberfall, nur meine Schuhe und meine Strickjacke fehlten. Aber die Strickjacke hatte ich auf den Schreibtischstuhl bei dem volltattoowierten im Zimmer liegen sehen. Der Mann führte mich aus den Zimmer. Hier oben im Gang befanden sich noch weitere vier Türen. An der Treppe angekommen, verlor ich den Boden unter meinen Füßen. Ich keuchte erschrocken auf, als ich plötzlich Kopfüber war. Seine Hand befand sich auf meinen Oberschenkel. Ich hatte das Gefühl, keinen Halt zu besitzen und hatte dementsprechend auch Angst, dass ich unsanft auf den Boden landete. Überraschender Weise wurde mir nicht schlecht. Was eigentlich nicht verwunderlich war, schließlich hatte ich nichts im Magen.

Ich wurde in einer Küche auf einer Kücheninsel hinuntergelassen. Ein Mann mit braunen Haaren saß am Esstisch und trank Kaffee. Er sah kurz auf um zu schauen wer hineinkam, dann schrieb er etwas auf seinen Handy zu Ende und legte es dann zur Seite.

"Hast du gleich geschrieben, wenn du einmal am Handy warst?" Fragte der volltättoowierte.

"Ja." Bestätigte er nur.

Ich sah auf meinen Schoß, doch diese Sicht wurde schon recht bald behindert  als der volltättoowierte meine Beine auseinanderdrückte um sich dazwischenzustellen. Ich wollte irgendwie zurückweichen, aber das klappte nicht. Stattdessen zog er mich nur näher an sich heran. Es dauerte nicht lange, da war Bewegung im Haus zu hören und ich vermutete, dass das die anderen  beiden waren, welche am Banküberfall beteiligt waren.

 Es dauerte nicht lange, da war Bewegung im Haus zu hören und ich vermutete, dass das die anderen  beiden waren, welche am Banküberfall beteiligt waren

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Logan (Bild)

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt