Kapitel 21

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Mein Körper glüht, als ich am nächsten Tag aufwache. Irgendwas erdrückt mich und von diesem irgendwas geht eine unglaublich Hitze aus. Ich versuche mich aus den Fängen dieses jemand zu befreien. Ich bin definitiv nicht zuhause oder bei Max. Nein, das hier ist ein anderes, größeres, viel bequemeres Bett. Ein Blick zur Seite klärt mein grübelndes Ich endlich auf.
Neben mir liegt Felix. Friedlich schlafend. Ok, ich habe dann wohl offensichtlich hier übernachtet. Aber ich bin mir ziemlich sicher, das gestern Abend nichts mehr lief, dank meiner Ansage. Oder?
Felix trägt wie sonst seine Unterhose und ein schlichtes Shirt, seine Haare hängen ihm verstrubbelt ins Gesicht. Ich wurde von irgendjemanden ebenfalls in ein t-Shirt von, ich nehme an, Felix gesteckt. Meine Sachen liegen zusammengefaltet neben mir. Nett.
Als ich mich ein bisschen zu ungünstig bewege, flattern Felix' Augenlider auf. Verschlafen blinzelt er mich an.
"Morgen", sage ich halb lächelnd.
"Morgen", krächzt Felix und streckt sich ausgiebig.
"Ich mach mich dann mal schnell los, Luca macht sich sicherlich schon sorgen."
"Diesmal wieder kein Frühstück?"
"Hast du denn was ordentliches da?", stichle ich.
"Natürlich, wenn meine Geschwister da sind, habe ich immer was da."
"Apropos. Wo ist Bennet?"
"Oben, er schläft auf der Couch. Ich hatte die Wahl zwischen dir und Bennet neben mir. Die Entscheidung fiel mir nicht schwer", antwortet Felix grinsend.
Ohne auf seinen Kommentar einzugehen, schwinge ich mich aus dem Bett und schnappe mir meine Sachen.
"Bin mal schnell im Bad."
Gerade als ich die Tür zu diesem öffnen will, stoße ich mit Bennet zusammen.
"Morgen Mel", sagt er fröhlich und ich gebe lächelnd ein 'guten Morgen' zurück.

Ich schlüpfe schnell unter die Dusche, trockne mich ab, ziehe mich an und schlurfe in die Küche. Keine Spur von den zwei von der Ladens. Schulterzuckend öffne ich Felix' Kühlschrank um nach brauchbaren zu suchen. Schnell entscheide ich mich dazu einfach ein paar Pancakes zu machen. Geht doch immer, oder? Währenddessen koche ich Kaffee und decke dann den Tisch mit Obst, Getränken und Belägen. Die fertigen Pancakes stelle ich in die Mitte des Tisches und beschließe dann die zwei Jungs zu wecken.
Bennet kommt mir bereits auf der Treppe entgegen.
"Ich hab Frühstück gemacht."
"Ich rieche es", sagt Bennet begeistert und springt an mir vorbei in die Küche.
Ich betrete stattdessen Felix' Schlafzimmer und laufe zum Bett.
"Felix aufwachen, ich hab Frühstück gemacht."
Dieser brummt nur und zieht mich zu sich. Lachend lande ich auf ihm.
"Aufstehen habe ich gesagt." Ich durchwuschle mit meinen Händen seine sowieso zerzausten Haare, bis Felix mich an den Handgelenken packt.
"Das solltest du besser nicht tun", sagt er fast schon streng.
"Und was wenn doch?", ich konnte ihn grad nicht ernst nehmen und musste deswegen unentwegt kichern.
Felix sieht mich jetzt grinsend an und beginnt mich von oben bis unten durchzukitzeln.
"Felix", lache ich, "Bitte. Felix hör auf."
Er stoppt und stützt sich links und rechts neben meinem Kopf an. Siegessicher grinst er mich an.
"Ich hab's dir gesagt", haucht er und sieht mich an. Ich konnte ihm Stunden in die Augen sehen. Diese schönen blau-grünen Augen.
"Frühstück wartet Felix", flöte ich und löse mich endlich von seinem Blick.

Nach dem durchaus lustigen Essen mit Bennet will ich mich jetzt wieder auf den Weg nach Hause machen. Es ist schon 12 und ich will nicht, dass Luca oder Max sich tatsächlich Sorgen machen.
Felix begleitet mich zur Tür und lehnt sich in den Rahmen.
"Soll ich dich um 7 abholen?"
"Das klingt gut, ich freu mich", antworte ich lächelnd und drehe mich um.
"Mel?", höre ich Felix nochmals rufen.
"Hm?"
"Ich freue mich auch."
Lächelnd drehe ich mich wieder zu den Treppen und verschwinde. Auf dem Weg zurück schreibe ich Luca eine Nachricht, dass ich gleich wieder komme, nur das er Bescheid weiß.

"Bin wieder daaaa", rufe ich schließlich ins Haus und werde stürmisch von den zwei Jungs begrüßt.
"War langweilig ohne dich", schmollt mein Cousin und umarmt mich.
"Ach komm, tut nicht so."
Ich folge den zwein ins Wohnzimmer und lasse mich auf die Couch fallen. Mein Kopf tut so unglaublich weh und ich will mich eigentlich nie mehr bewegen.
"Und, wie war der Geburtstag so?", fragt Max neugierig.
"War lustig. Wir hatten Spaß."
"Wer war denn alles da?"
"Ach, nur die Jungs aus dem Haus und davor noch ganz Familie von der Laden."
"Und was habt ihr so gemacht?"
"Ach nichts besonderes. Jil hat gekocht, dann haben wir geredet, gelacht, ein bisschen gezockt und so. Und heute Morgen habe ich Bennet und Felix Frühstück gemacht."
"Uns machst du nie Frühstück", jammert Luca.
"Das ist gelogen", lache ich.
"Also, wir machen heute mal wieder was mit Jutt, Petrit kommt wahrscheinlich auch noch. Willst du mit?"
"Ähm.. Nein. Ich bin schon verabredet", murmel' ich und muss bei dem Gedanken leicht lächeln.
"Achso? Mit wem denn?", hakt mein Cousin neugierig an.
"Äh.. Mit Felix."
"Uuuuuuuh, Mel hat ein Date! Mel hat ein Date", trällern die Jungs.
"Das ist kein Date. Wir sind nur Freunde, ok?"
"Das sagen alle", lacht Luca, küsst mich auf den Scheitel und steht auf.
"Max wir müssen langsam los, wir wollten doch davor noch schnell ein paar Dinge besorgen."
Daraufhin steht besagter auf und folgt Luca aus dem Wohnzimmer.

Küssen ist der leichte Teil. (Dner-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt