Kapitel 28

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Als grelles Sonnenlicht durch die viel zu dünnen Vorhänge fiel, musste ich mir eingestehen, nicht mehr schlafen zu können. Vorher hatte ich mich nach jedem der zahlreichen wachen Momente wieder zurück in den Schlaf kämpfen können.

Die Geschehnisse des gestrigen Tages und vorzugsweise des Abends erschienen mir heute viel mehr wie ein Traum.

Vielleicht war es auch genau das gewesen. Ein Traum. Vielleicht war das alles gar nicht passiert, ich lag in meinem Zimmer im Bett und nicht bei Zayn.

Apropos Zayn. Wenn es doch real gewesen war, müsste dies hier schließlich sein Bett sein. Und das würde bedeuten, dass…

Langsam und vorsichtig drehte ich meinen Kopf soweit es ging in Richtung offenes Zimmer. Scheiße! Kein Traum. Alles war wahr. Er lag da und schlief ruhig und gleichmäßig atmend mit dem Blick in meine Richtung.

Ich setzte mich auf. Wie konnte ich hier weg, ohne ihn aufzuwecken? Das war doch taktisch durchdacht, dass er mich an der Wand hat schlafen lassen! Nur um mir die Flucht zu erschweren.

Okay, jetzt drehte ich völlig durch. Wieso verdammt sollte er so etwas planen? Er hatte mich gerettet, egal ob ich es wollte oder nicht. Und ehrlich? Ich sollte froh sein, immerhin hatte ich nun doch noch eine sehr geringe Chance glücklich zu sterben.

„Wow! Damit hatte ich nicht gerechnet! Du bist wach und immer noch hier!“, ich drehte meinen Kopf zu ihm, er fuhr sich gerade verschlafen über sein Gesicht. Ich musste mir eingestehen, dass das irgendwie ziemlich…süß aussah. Reiß dich zusammen!, ermahnte mich meine innere Stimme und ich gab ihr recht.

„Tja…aber nicht mehr lange“, gab ich zurück und schaffte es tatsächlich irgendwie aus dem Bett. Wenn mir jemand über den Weg laufen würde, während ich aus dem Zimmer kam…was würde dieser denken?

Ein lustloses Lachen seinerseits ließ mich wieder in die Realität gelangen. Ich hatte mich keinen Zentimeter bewegt.

„Du willst mich gar nicht aufhalten?“, fragte ich erstaunt, ohne mich noch einmal zu ihm zu drehen, blieb jedoch noch immer stehen.

„Zu müde“, brummte er ich hörte, wie er sich vermutlich umdrehte um weiter zu schlafen.

Ich schüttelte den Kopf und tappte durch das Zimmer, öffnete die Tür, endlich!

Am Morgen und mit relativ guter Beleuchtung des Flurs fand ich mich besser als am Vortag zurecht und brauchte nicht allzu lange, um mein Zimmer zu finden.

Erleichtert schnappte ich mir frische Kleidung und verschwand im Badezimmer. Ich brauchte DRINGEND eine heiße Dusche. Shit…ich vergaß…es gab ja nur lauwarmes Wasser…kein heißes.

Und seit wann interessierte ich mich wieder für meinen Körper? Egal. Duschen war immer gut.

In einer Jogginghose, einem dunkelblauen Top, darüber eine leichte in verschiedenen blautönen gemusterte Strickjacke, mit meinen in einem Dutt zusammengebundenen nassen Haaren und einem zufriedenen Lächeln kam ich zurück in mein Hauptzimmer und ließ mich auf mein Bett sinken.

Wirklich müde war ich nicht aber ich musste nachdenken und das konnte ich am besten im Bett.

Was waren Zayns Motive? Ich kaufte ihm die ganze Story mit dem Vorbild nicht ab. Zu mindestens konnte das nicht alles sein. Niemals.

Irgendwie driftete ich aus den ernsthaften Gedanken ab und schloss die Augen um das Bild des schlafenden Jungen neben mir vor noch weniger als einer Stunde hinauf zu beschwören.

Sobald mir auffiel, was ich da tat, riss ich die Augen auf und verfluchte mich innerlich. Wieso dachte ich überhaupt über ihn nach? Ich war doch zu dem Entschluss gekommen, dass er ein Player-Arschloch war! Er war es nicht wert auch nur einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Nicht mal einen halben.

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⏰ Last updated: Mar 29, 2015 ⏰

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