33 「ʙʏᴇᴏɴɢᴋᴡᴀɴ」

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"Und du bist dir sicher?" fragte Hanse mich ein weiteres Mal, und genau wie die drei Male davor nickte ich.
"Ich will nicht, dass wir wieder eine Familie werden, ich will sie nur sehen, mehr nicht." antwortete ich.
Dass ich mich auch vergewissern wollte, dass Hanse mich nicht angelogen hat, erwähnte ich jedoch nicht. Wenn er mir hier etwas antun würde, dann hätte ich keine Möglichkeit hier rauszukommen, außer ich würde mich hier verwandeln. Ob ich als Vampir gegen Hanse ankommen würde, bezweifelte ich jedoch auch.

Plötzlich blieb Hanse vor einer der Türen stehen und öffnete mit einem weiteren Blick zu mir die Luke. Zögerlich trat ich an die Tür heran, spähte durch die offene Luke und erblickte sie. Zum ersten Mal seit Jahren sah ich meine Mutter, wie sie dort am kleinen Tisch saß und in einer Zeitschrift blätterte. Ihre braunen Haare lagen ihr über den Schultern und eine Lesebrille lag auf ihrer kleinen Nase.
Einen Moment starrte ich sie nur an, wie sie dort saß, seelenruhig, ohne die alte Panik vor Vampiren. Als sie jedoch den Kopf zur Tür drehte, trat ich zurück.
Hanse schloss die Luke und trat eine Tür weiter, öffnete auch dort die Luke.
Als ich an die Tür meines Vaters trat, erschrak ich. Er sah mich geradewegs an, seine Augen wurden groß. Wie gebannt starrte ich ihn an, wusste nicht, was ich nun tun sollte. Zurücktreten? Stehenbleiben?
Mein Körper entschied sich für letzteres, was sich als nicht gut herausstellte.
Mein Vater lief an die Tür, hämmerte dagegen und starrte mich mit blanker Panik in den Augen an.
"Vampir! Monster! Wegen dir, alles wegen-" Hanse schloss die Luke, riss mich aus meiner Trance.

"Deine Mutter macht gute Fortschritte, aber dein Vater... du siehst es ja selber." erklärte Hanse, legte währenddessen eine Hand auf meine Schuler und schob mich sanft von der Tür weg.
"Du hast nicht gelogen.." stellte ich verwirrt fest, Hanse runzelte die Stirn.
"Warum sollte ich? Ich sagte doch, dass wir nicht die Bösen sind. Komm wieder mit hoch, ich denke, so langsam wollt ihr gehen, oder?"
Gemeinsam fuhren wir also wieder mit dem Fahrstuhl hoch, Sehyoon stand noch immer an der Wand daneben, schien in Gedanken versunken zu sein. Als ich ihn antippte, lächelte er mich sanft an.
"Wie lief es?" fragte er, während wir weiterliefen, und ich erzählte ihm erst von meiner Mutter, dann von meinem Vater.
"Zumindest geht es deiner Mom gut." antwortete Sehyoon, nachdem ich zuende erzählt habe.

Gemeinsam mit Hanse gingen wir wieder zu den anderen, das Gespräch am Tisch verstummte, sobald wir den Raum betraten.
Na toll, wahrscheinlich hassten sie uns jetzt wirklich, oder zumindest Sehyoon.
Wortlos setzte ich mich neben Chan, Sehyoon neben mir.
Nur wenige Sekunden nach unserer Ankunft betraten der Blauhaarige von eben und ein weiterer blonder junger Mann den Raum, trugen insgesamt drei Taschen.
Dort waren dann wohl Donghuns, Juns und Chans Sachen drin. Sehyoon und ich hatten unsere ja bereits zurückbekommen. Wer uns anfangs allerdings umgezogen hatte, war mir immernoch ein Rätsel.

Nun erhob Hanse das Wort, zog meine Aufmerksamkeit auf ihn.
"Zuallererst möchte ich mich für diese Umstände entschuldigen. Die kaputten Fenster und das Schloss in eurer Haustür wurde selbstverständlich repariert.
Sehyoon, Byeongkwan, danke für eure Kooperation und Mithilfe. Ihr werdet sicher nun gehen wollen, also-"
Donghun unterbrach den Schwarzhaarigen.
"Hör auf zu reden, es ist sowieso alles nur Geschwätz, also lass uns einfach gehen."
Hanse lächelte nur kühl, trat einen Schritt beiseite, gab somit die Sicht auf die Tür frei.
"Na dann, wenn ihr den Weg alleine findet." antwortete er.
Ohne ein weiteres Wort ging Donghun auf die Tür zu, Chan und Jun folgtem ihm wortlos.

"Und wo gehen wir jetzt hin?" murmelte ich an Sehyoon gewand.

"Zu Yuta."

Cherry Blossom  |  ʷᵒʷᵏʷᵃⁿ ᶠᶠ [✔︎]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt