20 「sᴇʜʏᴏᴏɴ」

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Ich war so verdammt stolz auf Byeongkwan. Er hatte seine Verwandlung und seine Blutlust in den Griff bekommen. Min hatte sich nun entschieden, noch ein paar Tage zu bleiben um Byeongkwan noch etwas im Auge zu behalten, falls doch noch etwas passierte. Jedenfalls war das seine Begründung, ich war der Meinung, er wollte etwas Zeit mit Donghun verbringen.

Wir saßen zusammen im Wohnzimmer, Jun hatte Nudeln bestellt, da eigentlich keiner von uns Lust hatte zu kochen.
"Byeongkwan, Sehyoon." sprach Min uns an. "Kann ich nocheinmal mit euch sprechen?"
Gemeinsam gingen wir in die Küche, machten die Tür zu, damit die anderen uns nicht hörten. Min lehnte sich an die Anrichte und sah uns überlegend an.
"Das Thema ist vielleicht ein wenig unangenehm, aber da ihr zusammen seid, muss ich euch das sagen."

Byeongkwan umschloss meine Hand fester, als hätte er Angst, Min würde mich jetzt für immer mitnehmen.
"Dass man sich in einer Beziehung nah sein will ist normal, und auch wenn es... Übers Küssen oder Kuscheln hinaus geht, ist es vollkommen okay." Sein Blick den er kurz gesenkt hatte, traf wieder auf den meinen. "Lasst es aber bitte ersteinmal langsam angehen. Ich kann, und werde euch nichts verbieten, aber sexuelle Lust ist auch mit Blutlust verbunden, und ich möchte euch wirklich raten, es nicht sofort zu übertreiben."
Ich nickte verständnisvoll. Byeongkwan konnte es zwar kontrollieren, aber wir sollten erstmal keine Risiken eingehen.

Als Min wieder zu den anderen wollte, hielt Byeongkwan ihn zurück.
"Min? Darf ich dich mal was fragen?"
Zögerlich trat der Grauhaarige einen Schritt zurück, als Min stehenblieb und ihn ansah. "Wie hast du diese Narbe bekommen?"

Sein Blick wurde kurz unsicher, dann sagte er: "Es passt ganz gut zu dem, was ich euch eben gesagt habe. Nachdem Donghun zum Vampir wurde, haben wir... naja, miteinander geschlafen. Ich war noch ein Mensch, und da hat er mich verletzt. Ich habe in dieser Nacht nicht nur die Narbe im Gesicht bekommen, sondern auch diese hier."
Er zog seinen Kragen etwas herunter und zum Vorschein kamen weitere kleine Narben an seinem Hals und Schlüsselbein. Mit offenem Mund starrte ich ihn an, doch Min zog sein Oberzeil wieder zurecht und sah wieder Byeongkwan an. "Ist deine Frage beantwortet?"
Dieser nickte zögerlich. "Danke. Und auch für die letzten Tage, ohne dich hätte ich das nicht geschafft."

Die Worte versetzten mir einen kleinen Stich im Herzen, allerdings wusste ich, dass das stimmte. Ohne Min würde Byeongkwan wahrscheinlich immernoch im Keller sitzen.

Nachdem wir die Nudeln gegessen hatten, gingen Byeongkwan und ich ins Zimmer. Angekuschelt aneinander lagen wir auf meinem Bett.
"Byeongkwannie?"
"Hm?"
Ich seufzte. "Ich habe dich nicht mitgenommen nach Japan, weil ich wusste, dass du dich innerhalb der Zeit verwandeln würdest, und ich wollte nicht, dass du in Gefahr bist."
Er sah mich an, legte dann seinen Kopf auf meine Brust.
"Also nimmst du mich irgendwann mit?"
Lächelnd nickte ich. "Das mache ich."

Eine Weile später sprach Byeongkwan mich an.
"Sehyoonie?"
Auch ich antwortete dieses mal mit einem 'Hm?'-Laut.
"Machst du mir morgen Sushi?" fragte er.
"Ich kann kein Sushi machen." erwiderte ich.
"Ist mir egal, ich möchte Sushi." Ich grinste.

"Dann bekommst du morgen Sushi."

Cherry Blossom  |  ʷᵒʷᵏʷᵃⁿ ᶠᶠ [✔︎]Where stories live. Discover now