17 「sᴇʜʏᴏᴏɴ」

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Zusammen mit Chan saß ich in der Küche. Verdammt, ich hatte echt Scheiße gebaut, was Byeongkwan anging, dabei wollte ich ihm nur helfen mit dem Angebot, dass er mein Blut haben könne.
Dass er sich nicht beherrschen konnte, hätte ich mir auch denken können.

Es wird vermutlich einige Tage dauern, bis die Wunde verheilt ist, dafür bräuchte ich allerdings auch viel Ruhe.
Chan versuchte möglichst vorsichtig meinen Hals zu säubern, doch manchmal musste ich leicht aufzischen.
Nach einer Weile nahm der Jüngere den Lappen zur Seite und sah mich nachdenklich an.
"Ist es wirklich so schlimm als Vampir? Also das Verlangen nach Blut."

Ich überlegte kurz, wie ich es möglichst einfach beschreiben konnte, so dass Chan es ein wenig verstehen konnte, dann fiel mir etwas ein.
"Das Verlangen nach Blut begleitet einen Vampir ein Leben lang, es ist wie das Bedürfnis nach beispielsweise Essen. Besonders am Anfang ist es schwer, diesen Durst zu kontrollieren und dem Raubtier in einem zu widerstehen. Das Problem hat auch Byeongkwan, er muss lernen, seine Verwandlung zu kontrollieren. Wenn er das schafft, dann wird er auch den Durst nach Blut kontrollieren können.
Trotzdem ist Blut eine Droge für uns, eine Droge, die wir zum überleben brauchen."

Chan nickte nachdenklich. Ich hoffte, er hatte es nun etwas verstanden.
"Ich brauche dich hier, Yoong-   Min" sagte Donghun als er in die Küche kam, brach jedoch ab als er uns sah, benutzte dann den Namen, welchen er immer für seinen Freund benutzte, wenn andere in der Nähe waren: Min.
Prüfend sah er auf meinen Verband, nickte und ging in den Keller.
Wenn Min herkommen sollte, dann war das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein gutes Zeichen.

Als ich aufstehen wollte, drückte Chan mich zurück in den Stuhl. "Du bleibst sitzen, sonst kippst du mir noch um! In den letzten Tagen ist so viel passiert, da kann ich das nicht auch noch gebrauchen!"
Ich lächelte, setzte mich wieder in den Stuhl. Er machte sich wirklich Sorgen.
"Ist es anstrengend, mit vier Vampiren zusammen zu wohnen?" fragte ich.
"Eigentlich nicht, solange nicht über einen hergefallen wird." antwortete er mit einem leichten Grinsen.

Wir unterhielten uns noch ein wenig, bis irgendwann die Tür aufgemacht wurde. Wir schauten in das Gesicht von Min, Donghuns Freund, welcher eigentlich ohne Umwege im Keller verschwinden wollte, doch eines musste ich ihm sagen.
"Er ist nicht er selbst, tu ihm nicht weh, bitte."
Er sah mich mit einem Blick an, bei dem mir ein Schauer über den Rücken lief. "Ich werde mich zurückhalten."
Daraufhin verschwand er im Keller. Verdammt, manchmal hasste ich diesen Typen.
Ich nahm den kleinen Bildschirm auf dem Tisch und schaltete ihn an.

Bereits die erste Sekunde brach mir das Herz. Byeongkwan saß an der Wand, den Kopf gesenkt, doch die Maske, die er aufhatte, konnte ich dennoch erkennen. Nach einigen Augenblicken hob er den Blick, sah kurz in die Kamera, dann vermutlich zur Tür.
Irgendwann hockte Min sich vor den Jungen, nahm seinen Arm. Noch bevor ich sehen konnte, was der Schwarzhaarige vorhatte, sprang ich auf und rannte in den Keller.
Dass dies vielleicht ein Fehler war, wurde mir erst später klar.

Cherry Blossom  |  ʷᵒʷᵏʷᵃⁿ ᶠᶠ [✔︎]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt