4 「ʙʏᴇᴏɴɢᴋᴡᴀɴ」

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Meine Hand lag ruhte einen Moment auf dem Türgriff, nachdem ich die Tür leise zugemacht hatte.
Mein Herz klopfte schnell gegen meine Brust, und beinahe hatte ich Angst, dass es mir gleich aus dem Körper springen würde.
Langsam ging ich den Flur entlang zur Treppe, meine linke Hand fuhr über das Geländer, als ich runter ging.
Die Stimmen meiner Mitbewohner wurden lauter, sie lachten darüber, dass Sehyoon seinen Koffer nicht gefunden hatte, weil Yuta ihn schon auf gut Glück vom Band genommen hatte, ohne seinen besten Freund zu begrüßen, und ohne die Gewissheit, dass dies Sehyoons Koffer war.

Ich blieb neben der Tür stehen, spähte in den Raum. Chan und Jun saßen auf dem Sofa links, Donghun rechts und Sehyoon auf dem Sessel mit dem Rücken zu mir.
Gerade, als ich ins Wohnzimmer gehen, und mich neben Donghun setzen wollte, gab der Boden auf der Türschwelle ein lautes Knarzen von sich. Sofort verstummte das Gespräch, alle starrten mich an. Jun und Chan überrascht, Donghun zufrieden und... Dann begegnete ich Sehyoons Blick.
Er war aufgestanden, starrte mich mit einem Blick aus Freude, Überraschung und Erleichterung an. Einen Moment starrten wir uns nur an, und ich war überrascht dass Jun und Chan mal länger als zwei Sekunden die Klappe halten konnten.

Dann lief Sehyoon auf mich zu, langsam und vorsichtig, als wäre ich ein Reh, welches er nicht verschrecken wollte.
"Byeongkwannie..." wisperte er kaum hörbar, als wäre er so überrascht, mich in diesem Haus zu sehen, dass er es nicht fassen konnte.
Nun war er bei mir angekommen, er stand vor mir, schaute mich an wie einen Diamanten, dann atmete er aus und schloss seine Arme sanft um mich.

In diesem Moment wurde mir klar, wie groß der Fehler, den ich begannen hatte, eigentlich war. Ich hatte meinen Freund ignoriert, ein Jahr lang, und trotzdem sah er mich an als wäre ich etwas ganz besonderes, umarmte mich sanft, als hätte er Angst, ich könne zerbrechen. Nun löste ich mich aus meiner Starre, legte meine Arme um ihn, vergrub mein Gesicht in seiner Schulter, und begann Augenblicklich an zu schluchzen
"Es tut mir-" fing ich an, doch Sehyoon legte seine Hände auf meine Schultern, schaffte so eine Armlänge platz zwischen uns und schüttelte leicht den Kopf.
"Das soll nicht das Erste sein, was du sagst, Kwannie."

Ich senkte den Blick, schluckte förmlich weitere Tränen herunter, dann sah ich den Jungen an, den ich liebte. "Willkommen zuhause, ich hab dich vermisst."
Dass ich dem Weißhaarigen in diesem Moment ein echtes Lächeln schenken konnte, war der Beweis dafür, dass ich unsere Beziehung nicht aufgegeben hatte. Sehyoon erwiderte das Lächeln und zog mich wieder in eine feste Umarmung.

Am Abend saßen wir alle zusammen auf der Couch, Sehyoon und ich hatten uns ausgesprochen und vertragen. Nun saßen wir beide auf dem Sofa, und ich lauschte den Erzählungen über Japan, dem Land, welches ich am liebsten mit eigenen Augen gesehen hätte.
Noch immer war ich erleichtert, dass Sehyoon unversehrt zurückgekehrt war, als mir wieder bewusst wurde, wie gefährlich unsere Leben waren. Wenn irgendein Außenstehender erfuhr, dass wir keine normalen Menschen waren, würde Einheit V kommen, und uns holen.
Einheit V war eine Spezialeinheit des Staates, spezialisiert auf das Jagen von Monstern, also Leuten wie Sehyoon, den Jungs und mir.
Dabei gefährdeten wir nicht einmal das Leben irgendwelcher Menschen, zumindest nicht im Normalfall. Meine Verwandlung zum Vampir begann erst vor kurzer Zeit, und weder Sehyoon noch die Jungs wussten davon. Ich überlegte wirklich, wie ich es ihnen sagen sollte, doch ich wusste, irgendwann musste ich es tun, sonst würden sie es selbst herausfinden.

Cherry Blossom  |  ʷᵒʷᵏʷᵃⁿ ᶠᶠ [✔︎]Where stories live. Discover now