Kapitel 18

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Sherlock pov

John sitzt neben mir auf dem Beifahrersitz. Ich habe ihm die Augen verbunden und ich glaube, mittlerweile ist er eingeschlafen. Die Fahrt dauert ein bisschen, weswegen es kein Problem ist. Ich lächle und streichle seine Haare. Er gibt einen leises Grummeln von sich und lehnt sich meiner Hand entgegen.

Als wir endlich ankommen, räume ich den Korb und die Decke nach draußen. Erst dann gehe ich John wecken. Sanft streichle ich seine Haare und gebe ihm einen liebevollen Kuss. Er beginnt sich zu bewegen und wacht langsam auf. Als er sich die Augenbinde vom Kopf ziehen will, halte ich ihn auf: "Noch nicht." "Sherlock, ich habe die seit über einer Stunde auf. Wie lange denn noch?" "Keine zwei Minuten. Komm her, Baby." Ich hebe ihn aus dem Auto. "Oh Gott! Was machst du?" fragt er panisch. Lachend setze ich ihn ab: "Alles gut, wir sind fast da. Warte nur noch einen kleinen Moment." Er nickt. 

"Sind wir am Meer?" fragt er dann. "Wie kommst du darauf?" "Naja, es riecht nach Salzwasser, ich spüre, dass ich auf Sand stehe und ich höre Meerrauschen. Sherlock, ich bin nicht komplett dumm, wie du immer glaubst." "Du bist nicht dumm. Du bist ein Idiot. Mein Idiot." sage ich und drücke ihm einen Kuss auf die Haare. "Ich liebe dich auch, mein Genie." sagt er und umarmt mich kurz.

Ich stelle mich hinter ihn und nehme ihm die Augenbinde ab. John öffnet die Augen und sieht die Decke, welche ich auf dem Sand ausgebreitet habe und den darauf stehenden Picknickkorb überrascht an. Dann sieht er sich um. "Wow... Es ist wunderschön." murmelt er begeistert. Er dreht sich zu mir und legt seine Hände an meine Wangen: "Das ist eine tolle Überraschung, danke sehr." "Willkommen auf unserem ersten Date und einem Abend, der die Stimmung nach diesem bedrückenden Wochenende wieder heben soll." sage ich ein wenig schüchtern. 

John lächelt und streckt sich zu mir nach oben, um mir einen sanften Kuss auf die Lippen zu drücken. "Du bist perfekt. Danke. Danke für alles, Sherlock." flüstert er und lehnt sich gegen meine Brust. Ich schlinge meine Arme um ihn, streiche durch seine Haare und lasse ihn sich einfach ankuscheln. Die meisten Menschen lasse ich nicht mal so nah an meinen Körper herantreten. Aber bei John ist das anders.

John fühlt sich gut an. John ist warm, weich, riecht gut und Johns kleiner Körper fühlt sich an, als gehöre er genau in meine Arme, als wäre das der Platz, für den er bestimmt ist.

Ich beuge mich nach unten und drücke ihm einen sanften Kuss auf den Kopf. Dann löse ich mich vorsichtig von ihm, setze mich auf die Decke und ziehe ihn sanft mit mir. "Unser erstes Date also, hm?" lächelt er und sein liebevoller Blick legt sich auf mich. "J-Ja..." stottere ich unsicher. "Ich wurde noch nie auf ein erstes Date entführt." schmunzelt er. Vielleicht einen Moment zu lang betrachte ich das wunderschöne Lächeln, was seine Lippen umspielt.

"Für alles ein erstes Mal." "Ich kann die ganzen ersten, zweiten, dritten und hundertsten Male mit dir kaum erwarten." Er beugt sich zu mir und drückt seine Lippen liebevoll auf meine. Ich löse den Kuss aufgeregt und greife den Picknickkorb. John muss lachen. "Was?" frage ich unsicher. "Nichts nur... Du bist süß." Ein wenig überfordert sehe ich ihn an. Er lächelt, teils belustig, teils einfach nur liebevoll. 

"Dinner?" "Ich bin am Verhungern." Ich öffne den Korb. John späht mit hinein. "Sehe ich das richtig und du hast Himbeerbrause und Weingläser mitgebracht?" fragt er lachend. "Wein schmeckt eklig." nuschle ich kleinlaut. "Ja, tut er." sagt John und küsst mich sanft, "Himbeerbrause ist toll." 

Ich schmiege mich an seinen warmen Körper. John gibt mir eins der Brötchen aus dem Korb, nimmt sich dann sein eigenes. Ich habe keinen Hunger, lege das Brötchen also wieder weg. Ich kuschle mich an ihn und rolle mich in seinen warmen Armen zusammen. "Ich liebe dich." flüstere ich in seine Halsbeuge und gebe ihm einen Kuss auf seine Schwachstelle. Er lächelt.

"Ich liebe dich auch, mein Schöner." flüstert er und streichelt durch meine Haare. "Darf ich mich hinlegen?" "Natürlich. Mach es dir bequem." Ich lege mich hin und John streichelt durch meine Locken. Sofort entspanne ich mich. "Wie kommt es, dass du mich nicht zwingst zu essen?" frage ich neugierig und sehe ihn von unten an.

Er kann doch echt nicht aus allen Winkeln schön sein?!

"Du hast in den letzten Tagen so viel gegessen, wie schon lange nicht mehr. Und wenn ich dich jetzt wieder dazu bringe, zu essen, dann wirst du dich wieder übergeben müssen. Das wäre nicht wirklich romantisch und auch nicht gesund für dich. Also iss, wenn du möchtest." Ich lächle zufrieden und schmiege mich näher an seinen warmen Körper. Er streichelt meine Brust, fährt unter meinen Ausschnitt, streichelt sanft meine Haut. "Mmh... Ich liebe es, wie warm du bist." Ich werde leicht rot, was John noch mehr zum Lächeln bringt.

"John~!" jammere ich. Er sieht mich fragend an. Ich blicke zurück. Eigentlich weiß ich gar nicht worüber ich mich beschwere. Ich habe doch alles. Ich liege auf dem Schoß meines Liebsten, ich bin mit dem Mann zusammen, den ich schon so lange liebe, er streichelt mich und ich kann essen und trinken wann ich will.

"Was gibt's, mein Schöner?" fragt er und klopft sanft auf meine Brust. "Weiß nicht..." John schmunzelt. Dann sieht er zum Meer. "Lass uns das Picknickzeug ins Auto tun und spazieren gehen. Hast du Lust?" Ich nicke und richte mich auf. Wir leeren beide unsere Gläser und räumen zusammen auf.

Kurze Zeit später gehen wir händchenhaltend am Meer entlang. Die Hosenbeine haben wir hochgekrempelt und meine Füße sind bereits sehr kalt von dem eisigen Wasser. Trotzdem genieße ich es. Johns Hand in meiner ist warm und ich liebe es, ihm so nah zu sein.

Für meine sonst so tiefe Stimme, quietsche ich sehr unmännlich auf, als ich vor meinen Füßen eine Qualle im Wasser sehe. Ich renne weg vom Meer, zehn Meter den Sandstrand hinauf bis zu den ersten Dünen. John sieht mir nach und lacht. "Sherlock, was hast du?" ruft er mir zu. "Qualle! Ew! Ew! Ew!" sage ich und vergrabe meine Füße tief im Sand.

John sieht hinunter auf die Qualle, die vor ihm liegt. "Sherlock, das Ding kann nichts! Die ist tot und nicht giftig!" Trotzig verschränke ich die Arme vor der Brust: "Das kannst du nicht beweisen!" "Sherlock, es ist eine tote Qualle. Du kannst einfach um sie drumherum gehen und wir gehen weiter." "Wo eine ist, sind mehr! Ich geh nie wieder ins Wasser!" schreie ich zurück. 

John geht ein bisschen aus dem Wasser und zieht seine Hose und sein Shirt aus. Er lässt beides einfach in den Sand fallen und geht dann langsam rückwärts ins Wasser. Ich beobachte ihn. "Wenn du Küsse willst, komm her." ruft er mir zu. Er geht weiter und weiter ins Wasser steht schließlich bis zu den Schultern im Wasser.

Trotz der Kälte, die ihn umgeben muss, zeigt er keine Reaktion, sieht mich nur abwartend an. Unschlüssig blicke ich ihm nach. Gedanklich mache ich mir eine Liste:

Zu John gehen

Pro:
Umarmungen
Küsse
Kuscheln
Warm
John
Halbnackter John

Contra:
Kalt
Wasser
Quallen
Nass
Ausziehen

Schließlich überwiegt aber doch die Sehnsucht und ich gehe langsam zum Wasser zurück. Ich ziehe mich aus, lasse meine Sachen zu Johns auf den Boden fallen und - panisch nach Quallen suchend - gehe ich dann ins Wasser. John wartet lächelnd auf mich, kommt mir aber nicht entgegen. Sobald ich aber nah genug bin und wie ein kleines Kind die Arme nach ihm ausstrecke, greift er meine Hände und zieht mich an sich.

Sofort schlinge ich meine Arme um seinen Nacken, meine Beine um seine Hüfte. "Na, mein Schöner." lächelt er und streichelt meinen Rücken. "Kalt..." nuschle ich unglücklich und drücke mich nah an seinen warmen Körper. John lacht und küsst mich liebevoll. 

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