Kapitel 10

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John pov

"Okay... Ich bin damals mit einem Freund zum Militär gegangen. Er war... Ich weiß nicht... Er war der beste Freund, den ich mir je hätte vorstellen können. Wir kannten uns seit dem Kindergarten. Wir hatten immer ähnliche Wünsche, Pläne und Träume für unser Leben. Er hat eine Ausbildung zum Soldaten gemacht und ich habe beim Militär Medizin studiert, wir haben also zusammen dort gedient. 

Ich bin eines Abends in unser Zimmer gekommen und hab ihn mit einem anderen Mann schlafend erwischt. Ich wusste, dass er zu Hause eine Freundin hat und es hat mich entsetzt, dass er ihr fremdgeht; er war einfach nicht so. Ich war total geschockt und musste die Situation verarbeiten, ich stand sicher zwei Minuten in der offenen Tür rum. Dann bin ich rausgegangen, habe die Tür hinter mir geschlossen und habe mich auf dem Gelände in eine ruhige Ecke verzogen. Ich saß da sicher eine Stunde, bevor Steve, so hieß er, mich dort gefunden hat. Es war kein Problem für mich, dass er was mit einem Mann hatte, im Gegenteil, ich hatte immer das Gefühl, dass er zumindest bisexuell ist. Außerdem hatte ich mich bereits mit 16 bei ihm als bi geoutet. Er hat es unglaublich gut aufgenommen und das hat uns nur mehr zusammengeschweißt. 

Ich habe ihn gefragt, wie er das tun konnte, wie er seiner Freundin fremdgehen konnte. Er hat mir erklärt, dass er sich bereits Monate vorher von Elizabeth getrennt hatte und einfach nicht wusste, wie er es mir sagen sollte, auch wenn ich das nicht so ganz verstehe. Naja, jedenfalls hatten wir ein langes Gespräch, bei dem er sich nach Jahren bei mir als homosexuell geoutet hat. Aber das... Das war nicht das Einzige, was er mir gesagt hat. Steve hat mir gestanden, dass er seit Jahren in mich verliebt ist. Ich wusste nicht, was ich sagen soll. Dann hat er sich vorgebeugt und wollte mich küssen. Ich bin aufgestanden und habe sicher drei Meter Abstand zwischen uns gebracht. Steve war mein bester Freund, aber... Er war nicht mehr. Ich habe ihm das erklärt und dann war alles okay zwischen uns, er hat sich auch für den Versuch, mich zu küssen entschuldigt. 

Am nächsten Tag bekamen wir die Nachricht, dass wir nach Afghanistan gehen würden. Und so ist es gekommen. Steve und ich sind zusammen nach Afghanistan versetzt worden. Er wurde oft verletzt, aber nie schwer. Er war leichtsinnig und es hat mich wahnsinnig gemacht. Ich wollte ihn nicht alle drei Tage auf dem Tisch haben und eine Not-OP durchführen müssen. Nach einer schlimmeren Verletzung wurde er aus Afghanistan abgezogen und schwerverletzt ausgeflogen. 

Monate später kam er zurück. Ich habe in einem sicheren Hotel nochmals seine Gesundheit abgenommen und überprüft, ob er kampftauglich ist. Wir hatten eine Nacht Aufenthalt dort. In diesem Hotel habe ich ihn stundenlang angeschrien, dass er ein Idiot sei und wie leichtsinnig es ist, sein Leben so in Gefahr zu bringen. Er hat nur gelacht. Dann habe ich ihm eine reingehauen und während er versucht hat, sein Nasenbluten zu stoppen, habe ich weiter auf ihn eingeredet. Am Ende hat Steve mir versprochen vorsichtiger zu sein und hat mich auf einen Drink eingeladen. Aus einem Drink wurden viele. Wir haben uns betrunken und irgendwann hat er mich geküsst. 

Und dieses Mal bin ich nicht weggegangen. Ich habe ihn nicht weggestoßen, ich habe den Kuss nicht unterbrochen. Ich habe ihn einfach zugelassen und nach einiger Zeit sogar erwidert. Wir sind im Bett gelandet und hatten Sex. Mehr als nur eine Runde. Bis heute bereue ich nichts so sehr, wie diese Nacht. Am nächsten Morgen sind wir verkatert aufgewacht und mussten uns die meisten Erinnerungen erst wieder zusammensuchen. Ich zumindest. Es hat sich herausgestellt, dass er das Ganze geplant hat und in dem Zimmer eine Kamera war. Er hatte ein Sextape von uns. Ich bin sauer geworden und habe ihn angeschrien - so lange, bis ich kaum noch Stimme hatte. Er meinte, es wäre nur zu meinem Besten und dass er weiß, dass ich ihn auch liebe. Ich wusste nicht, dass er nach drei Jahren noch immer diese Gefühle für mich hatte. Ich sagte ihm, dass ich ihn nicht liebe, nicht auf diese Weise. Danach haben wir uns nur noch angeschwiegen, er hat keinen Ton mehr mit mir gesprochen und ich wusste nicht, wofür ich mich entschuldigen sollte. 

Das Sextape wurde nie vernichtet, um genau zu sein, liegt es in einer Kiste in der Baker Street bei den wenigen Sachen, die ich noch von Steve habe. Aber ich bin lange davon ausgegangen, dass er es gelöscht hat, vor allem da er es mir hoch und heilig versprochen hatte. 

Es hat eine gute Woche gedauert, bis wir uns vertragen haben. Und dann ging es eine ganze Weile gut zwischen uns und nach einer Weile hat er mich mit Hodge erwischt... Naja, wie ich... Wie ich seinen Schwanz gelutscht habe, okay? Auf jeden Fall ist er ausgerastet und hat mich angeschrien, dass ich das nur tue, um ihn zu ärgern und, dass ich, wenn ich Hodges Schwanz lutsche, auch seinen lutschen kann und, dass er weiß, dass ich ihn auch liebe. Wir haben uns ewig angeschrien und er ist weggerannt. Er wurde in der gleichen Nacht von jemandem angeschossen, einem Sebastian Moran, und wurde lebensgefährlich verletzt. Ich habe ihn stundenlang operiert... Er ist auf meinem Tisch gestorben. Ich... Ich konnte mich nicht verabschieden, ich konnte mich nicht entschuldigen, ich konnte mich nicht mehr mit ihm vertragen.

Er war mein bester Freund und er ist auf meinem OP-Tisch gestorben. Ich bin schuld, dass er gestorben ist. Wir haben gestritten und... Ich hätte ihn einfach küssen sollen. Ich hätte einfach mit ihm zusammen sein sollen. Schließlich habe ich ihn geliebt, nur nicht romantisch. Aber das hätte ja noch werden können oder- Ich weiß es nicht, aber wir wären beide glücklich. Und er wäre noch am Leben. Ich bin schuld, dass er gestorben ist. Ich habe meinen besten Freund umgebracht. 

Und heute... Alles hat mich an ihn erinnert. Du wolltest, dass ich alleine zu der Gedankfeier gehe und du kannst mir sagen, was du willst, irgendwas hat nicht gestimmt. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe oder was passiert ist, dass du auf einmal so anders warst, aber... Ich dachte... Ich weiß nicht... Es tat einfach weh, dass du nicht mitkommen wolltest. Und ich brauchte und brauche dich heute mehr als alles andere und mehr als sonst. Ich weiß, ich setze dich vermutlich unter Druck und das tut mir wirklich leid, aber du bist mein Ein und Alles und ich vertraue dir mehr als jedem anderen."

MilitärtreffenWhere stories live. Discover now